(Am 22. Nov. 1850)
[2.282.1] Die Reise beginnt, und nach kurzer Dauer der wohlgeordneten Fortbewegung wird das Tor erreicht. Am Tor erwarten uns viele Tausende und loben Mich ob Meiner großen Güte, Gnade, Liebe und Erbarmung und ob Meines allein gerechten Gerichtes, demnach jedem durch das Wort der ewigen Ordnung der Richter in die eigene Brust gelegt ist.
[2.282.2] Robert tritt nun zu Mir zurück und sagt: „O heiliger Vater! Wir stehen nun vor dem Eingang! Unabsehbare Reihen breiten sich strahlenförmig innerhalb des Tors über die himmlischen Gefilde aus. Aus ihrem Mund tönt ein Lob Dir. Alles ist voll des Lichtes und des höchsten himmlischen Glanzes. Im tiefsten Hintergrund zeigt sich auch etwas wie eine Stadt; aber zufolge ihres zu mächtigen Glanzes ist es meinen Augen nicht möglich, ihre Form näher auszunehmen. O Vater! Was ist das wohl für eine Gegend, was für ein Land, gegen das selbst Gegenden und Länder der Sonne, die ich wohl besehen habe bei meiner Reise mit Sahariel, der mich vom bekannten Museum meines Hauses in den Uranus geführt hat, wie eine trübste Nacht gegen den hellsten Tag sich ausnehmen müssten? O Vater, welch namenloseste und allerunbeschreiblichste Herrlichkeiten wallen uns da entgegen! Das muss der Himmel höchster sein!“
[2.282.3] Sage Ich: „Ja, ja, so ist es! Und zugleich ist es aber auch das dritte Stockwerk deines Hauses, das du gleich im Anfang deiner Entwicklung in diesem Reich zuerst äußerlich geschaut und bald darauf als Eigentum in den vollen Besitz genommen hast. Also stellt diese Gegend auch den Verein dar, den du aus deinem wohlwollenden Herzen gegründet und bestens nach Meiner Ordnung geordnet und geregelt hast. In diesem Verein wirst du nun ewig als Oberhaupt wirken und sorgen, dass darin alles in der besten Ordnung vor sich gehen wird. Zugleich aber sollst du auch von diesem deinem Verein aus eine machtvolle Aufsicht über einen Teil der Erde führen, der dir als stammesverwandt am nächsten liegt. Die beiden Orte, die wir nun auf der Erde betreten haben, sollen dir vorerst stets ein Augapfel bleiben: In Wien, wo du irdisch Übles überkamst, übe du Gutes und Edles! Das zweite Land aber, das wir zuletzt betreten [betraten], benütze du als Läuterungsanstalt für unlautere Geister, mögen sie von wo immer herkommen.
[2.282.4] Die Brücke aber, die Ich nun von einem niederen Hügel hierher gesetzt habe, soll bleiben. Wer auf derselben sich hierher bewegen wird, soll nicht zurückgewiesen werden. Auf den Hügel aber stelle fortan eine Wache auf, auf dass jeder, der im guten Sinn diesen Hügel geistig als Geist betritt, einen Freund finde und einen rechten Wegweiser. Naturmenschen aber, die noch im Fleisch wandeln auf der materiellen Erde, soll auf diesem Hügel eine Stärkung im Glauben werden, und sie sollen in der Liebe erweckt werden, jedoch ohne Gericht und ohne Band! Und Kranke sollen Linderung ihrer Schmerzen und die Guten und Gläubigen sieben Mal ihre Gesundheit wieder gewinnen.
[2.282.5] So die Menschen auf der Erde uns in der Folge der Zeiten auf dem besagten Hügel ein Erinnerungszeichen errichten wollten, so sollen sie daran gerade nicht gehindert, aber auch nicht unterstützt werden. Denn jedes äußere Denkmal an eine himmlische Erscheinung auf der Welt wird nur zu bald zu einem Platz der Gewinnsucht und des Betruges umgewandelt. Will aber schon jemand ein Denkmal setzen, no, so soll er daran auch nicht gehindert werden; denn die Sinais, Tabors und Ölberge sollen zum steten Angedenken den irdischen Menschen als das belassen werden, als was und wozu sie von Mir bestimmt worden sind. Und nun treten wir ein in das Reich des wahren ewigen Lebens!“
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