Hier ist Dein Kapitel

29. Prolog zu den Naturzeugnissen. Etwas an alle, und zunächst an A. H. – 8. August 1840 [Kleinere Naturzeugnisse 1906]

[1.400808.1] Wenn Ich euch an arbeitsfreien Tagen / wunderbare Dinge pfleg’ zu sagen / aus des armen Knechtes schwachem Munde, / ladend euch dadurch zum neu’sten Bunde, / der hinfort in Liebe euch soll binden, / um der Erd’ ein heilig Reich zu gründen; / seht, da werdet traurig ihr und schwach im Glauben, / denkend: Dornen tragen ja doch keine Trauben.

[1.400808.2] In der Zukunft soll nach solchen Stunden, / die in Meiner Gnad’ ihr habt empfunden, / da Ich nur aus übergroßer Liebe / von den Augen euch des Schleiers Trübe / samt den vielen Sünden hinwegnehme –/ niemand tragen eine Herzensklemme. / Denn Ich geb’ dadurch (auch nun) kein neu’s Gebot. / Nur die Liebe tut wie stets euch allen not!

[1.400808.3] Seht, was euch von Dingen hier wird Kunde, / geht, wie alles, nur aus Meinem Munde. / Sag’ Ich euch da unerhörte Dinge, / ja auch Selbst von Meiner Größe singe, / so bedenkt, dass Ich’s bin voll Gnade, / zeigend euch der Liebe heil’ge Pfade. / Denn es weiß sonst niemand, wie und was die Sünden, / als nur der, dem es der Vater will verkünden.

[1.400808.4] Ich will niemals richten nach dem Glauben, / nie an Augen legen Zwangesschrauben. / Jeder glaube nach der Kraft der Sehe / seines Geistes. Doch ganz wohl verstehe, / jeder, was er glaubt und wie er liebet! / Sonst, Ich sag’ es euch, wird er betrübet / früher oder später – wohl noch hier auf Erden – / bis in seines Herzens Tiefe wahrlich werden.

[1.400808.5] Nur die Liebe hab’ Ich euch geboten, / nie den Glauben, durch die Himmelsboten. / Diesen hab’ Ich nur gelehrt, geraten, / um zu wecken euch zu edlen Taten. / Wer da liebt aus wahrem Herzensgrunde, / dem geb’ Ich des Glaubens Licht zur Stunde. / Da zu Mir sein Herz er also hat gewendet, / so wird er in Meiner Gnade wohl vollendet!

[1.400808.6] Da auch ihr das Herz zu Mir gewendet / und so manche Bitt’ um’s Licht gesendet, / komm Ich liebevoll in finst’rer Nacht / – was Ich sag’, von euch sei’s wohl bedacht – / Selbst zu euch, als Tröster und als Lehrer / und als wahrer, großer Gnaden-Mehrer. / Nun, wenn so, was macht das Herz euch da noch trübe? / Wisst ihr, was es ist? Nur eure schwache Liebe!

[1.400808.7] Liebe will Ich, denn sie ist das Leben! / Liebe hab’ am Kreuz für euch gegeben / Ich, Der ewig Selbst die Liebe war, / bringe euch nun wieder Liebe dar. / Also glaubet, was Ich sage, gerne, / sei’s dem Geiste nahe oder ferne; / denn dies geb’ Ich frei nun euch zum Lohne. / Doch in Liebe nur thront Himmelswonne!

[1.400808.8] Seht, wenn Ich euch die materielle Welt nun enthülle, so will Ich dadurch nichts anderes bezwecken, als euch die Nutzlosigkeit der Welt- oder vielmehr der Eigen- und Fleischliebe so recht klar vor die Augen stellen, woraus ihr nach und nach doch endlich einmal erkennen und begreifen werdet und auch sollet, wie euch so gar nichts an der materiellen Welt gelegen sein solle, sondern alles nur an Mir, Meiner Liebe und der darausfließenden Gnade.

[1.400808.9] Seht, könntet ihr sonst nicht füglich fragen: „Warum sollen wir denn die schöne Welt und ihre Schätze nicht lieben und nach ihrem Vollbesitz aus allen unseren Kräften trachten, ist sie doch auch von Gott erschaffen, was soll’s denn mit dem widrigen Gebot?!“

[1.400808.10] So ich aber nun die Wesenheit der Welt und ihrer Materie entschleiere, so denket, dass Ich euch dadurch für eure völlige Wiedergeburt eines großen Kampfes aus Meiner großen Liebe überheben will. Denn werdet ihr erst die Materie tiefer und tiefer erkennen, so wird euch auch ihr schnöder Wert desto klarer in die Augen springen. Und ihr werdet sehen, dass im Tode nicht gut wohnen ist. Amen. Ich, euer liebevollster Jesus! Amen, Amen, Amen.

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare