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22. Von Bällen und Vergnügungsstätten – 17. Juli 1840 [Festgarten]

[1.400717A.1] Das sage Ich dir, als Meinem faulen Knecht, um dir die Ursache der Anwiderung anzuzeigen, welche dich befällt, so du vom Tanz, der „Redoute“ der „Réunion“, dem „Ball“, „Casino“, und so auch jetzt ganz besonders von der schlechten Fundation der sogenannten bürgerlichen „Ressource“ irgendetwas vernimmst.

[1.400717A.2] Diese Anwiderung ist sehr gerecht, da sie vom Geiste herrührt; doch aber bei dir durch eine dir unbewusste Richtung von Mir ausgehend zuerst naturgemäß so bewirkt wurde, dass dir durch obenerwähnte Anstalten drei dir sehr werte Mädchen gänzlich verdorben und dadurch dir auch über die Haare und bis unter die Fersen untreu geworden sind, was freilich für dich gut, aber im Allgemeinen doch sehr schlecht war, da ein treuloses Mädchen, die einem Mann untreu wird, entweder weil ihr ein anderer besser gefällt, da er entweder jünger ist und schöner, oder weil er reicher und schmeichelnder ist, und auch mehr Wollust aus seinen geilen Augen auf sie schießen lässt, als ein früherer mit einer Mir wohlgefälligen Miene und einem aufrichtigen Herzen, ihr Herz in dem Augenblick ihrer Untreue vom Satan hat gefangen nehmen lassen, und geworden ist zu einer Schlange, hässlicher als der Satan selbst, und ihre Liebe umwandelt hat in das Gift der Hure. Die Hure ist eben eine Hure, aber ein solches Mädchen ist eine Königin der Huren und nicht wert, dass sie die Erde trägt und die Luft anweht, die Sonne bescheint und der Regen sie befeuchtet. Ich sage: Vor einem Bären, vor einem Hund, ja sogar vor einem Schwein und allen reißenden Bestien sollt ihr das Evangelium öffnen; allein vor einem solchen Mädchen soll es verschlossen bleiben, da sie gespottet hat des Herzens eines aufrichtigen Mannes. Das aber ist die Ursache geistig: Wie deine Sinne anekelt, anwidert und angrauet ein Gestank, ein Aas, ein Abgrund, so auch ist es mit den Sinnen des Geistes. Denn es ist eine Tanzunterhaltung, eine „Réunion“ und ein „Ball“ ein offenes Grab voller Unrat. Das „Casino“ ist ein Aas(-haufen) von großen toten Amphibien. Und eine solche „Ressource“ ist ein Abgrund, da in der untersten Tiefe der Satan ein Weihrauchfass gestellt hat, damit man den hie und da doch mancher geistig empfindlichen Nase sich bemerklich machenden groben, verführenden Gestank seines Unrates nicht merken solle.

[1.400717A.3] Wenn der Weisheit schon weniges genügt, so habe Ich dir mit diesen kurzen Worten alles gesagt. Aber es sollen auch deine Freunde sich davon ein Notabene nehmen. Und so ist es noch nötig, ihrer beschränkteren Einsicht wegen, noch ein paar Worte hinzuzufügen.

[1.400717A.4] Der Satan nämlich hat mit Leidwesen und vielem Ärger gesehen, dass in dieser Stadt mehrere bessere Familien sich seinen belustigenden Verführungen, des Gestankes wegen, nicht haben fügen wollen. Darum hat er nun ein Mittel erfunden, nämlich in einem unendlich tiefen Abgrund, da hat er zuunterst ein großes, wohlverschlossenes Fass aufgestellt; den Abgrund der Hölle aber hat er wohlverdeckt mit schönen, sehr glatten Brettern und den Abtritt geziert mit sehr wohlriechenden Blumen der Welt – damit ja niemand etwas Arges auch nur ahnen solle!

[1.400717A.5] „Denn“, sagte er sich selbst, „hier will ich mir eine gute Mahlzeit bereiten und will vom zarten Fleisch der Kinder zu leben anfangen und nicht immer das zähe Fleisch der ausgemergelten Huren fressen; die sollen in der Zukunft meine (Höllen-)Engel verkauen und verdauen. Ich werde mich hinter den wohlriechenden, anlockend schönen Blümchen verborgen halten, da mich niemand bemerken soll. Und so dann die blumensüchtigen Kindlein hinströmen, werde ich sie ergreifen, verschlingen, verdauen und sie als feinen Unrat hinunterlassen ins Fass im Abgrund. Da sollen dann die Eltern sehen, wie sie dieselben von da wieder herausbekommen, so wahr ich, Satan, der Mächtigste bin! Einen Fixstern vom hohen Himmel zu reißen, soll ihnen leichter sein, als da heraus auch nur ein Haar eines Kindes, sei’s eines Fräuleins oder auch Jünglings, zu retten!“

[1.400717A.6] Da habt ihr geoffenbart des Satans eigenes Wort und eigenen Plan! Was meint ihr, wie Mir eine solche Anstalt gefalle?!

[1.400717A.7] Ich habe euch väterlich und göttlich fürsorgend gezeigt die große Gefahr in aller Meiner unbestechbaren Wahrheit. In ihrer ganzen Tiefe der Bosheit steht der Satan entblößt vor euch, Meinen wenigen Kindern. Daher beherzigt wohl Meine Liebe und diese aus ihr fließende große Gnade eures heiligen Vaters und seid auf der Hut! Denn wer den Feind sieht, der kann ihn fliehen. Wehe aber den Blinden und Tauben und denen, die sich nicht kehren werden nach Meinem Rat! Ich will eher in allen Höllen Meine Engel senden, zu bekehren die Verirrten und erleuchten die Finsternisse alldort! Aber wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, verflucht sei ein Engel, der ein solches Fass auch nur mit einem erbarmenden Blick ansehen würde! Amen. Wohlgemerkt, das sage Ich, Gott von Ewigkeit. Amen! Amen! Amen!

Zweiter Nachtrag zum „Engel“ – 17. Juli 1840 [Psalmen und Gedichte]

[1.400717A.1] Hinsichtlich Meines Engels sage dem aufrichtigen C. L…..r, er kann ja aus Liebe zu Mir mit seiner extra feinen Welt-Sprachbildung versuchen, Mein großes Lied umzuarbeiten nach seiner Einsicht und nach seinem Urteil. Und hätte er es nachdem so zum Stande weltlichen Glänzens gebracht, dann möge er sich’s vorlesen und auch euch allen, damit ihr den Unterschied merkt und merken sollt.

[1.400717A.2] Ich sage, es wird wohl eurem Kopf behagen, aber eure Herzen werden kälter werden, je mehr ihr abweichen werdet von der Urschrift. Denn seht, die Sachen verhalten sich so: Wenn man spricht zum Ohr, dann ist eine gebildete Sprache nach weltlicher Art ja recht, da das Ohr weltlich ist. So ihr redet zum Auge, so müsst ihr in gutbeleuchteten Bildern reden nach weltlicher Art, da das Auge weltlich ist. Ferner, so ihr redet zu den Füßen, muss eure Rede sein geläufig, um zu heben die weltlichen Füße. Redet ihr zum Gaumen oder Magen, da muss eure Rede süß sein, wenn sie euch behagen soll. Und wenn ihr zum seichten (wahrheits-) wasserlosen Herzen eines Mädchens redet, dann muss auch eure Rede sein gleich ihrem Herzen, äußerlich voll Blümchen, innerlich aber voll Unsinns, welche Art euch natürlich nicht viel Mühe kosten wird, denn da heißt es – je dümmer und unsinniger, desto schöner und beliebter!

[1.400717A.3] Allein unter allen diesen Bedingungen habe Ich euch dieses Mein Gedicht nicht gegeben, sondern nur unter der alleinigen Bedingung der Liebe eures Geistes in der Seele und in deren Leib, aber nicht in deren Exkrementen.

[1.400717A.4] Daher sollt ihr es auch dort erfassen, für wo es euch gegeben ist, und ferne mit eurem Weltverstand sein, der ein wahrer Krebs ist dem Geiste, da er verzehret die Liebe und tötet den Willen. Wie aber das Mark genährt wird aus dem Herzen, so soll auch euer Verstand wachsen aus der Liebe und sein eine gute Frucht aus dem Leben des Stammes – nicht aber wie er ist gleich einer Schmarotzerpflanze an den Ästen des Lebens, dasselbe zu untergraben, zu ersticken und endlich gar zu vernichten.

[1.400717A.5] Das merkt euch, ihr Wissbegierigen! Was liegt Mir an aller Wissenschaft und Bildung der Welt! Fragt euch, ob ihr auch nur einen Grashalm damit zuwege bringen mögt!? Ja, es liegt sogar an der Weisheit nichts, sondern allein an der Liebe!

[1.400717A.6] Daher liebt Mich – das ist Mein Reich! Alles andere wird euch gegeben nach Maßgabe eurer Liebe! Amen.

[1.400717A.7] Ich, die ewige Liebe und Weisheit! Amen, Amen, Amen.

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