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120. Gott und Welt – 10. Mai 1841 [Supplemente 1883]

  1. „Die Welt kann euch nicht hassen, Mich aber hasst sie; denn Ich zeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind.“ (Joh. 7,7) Höre du, die Ich lieb habe! In diesem Vers der Worte Meines Zärtlings Johannes liegt eine große Wahrheit, dass alle, die nicht von der Welt sind, bei ihr in keinen Gunsten stehen, dieweil sie kein Wohlgefallen haben durch [Mich] und in Mir an ihren eitel bösen Werken.
  2. Euch wird zwar die Welt nicht hassen, wie Mich, der Ich allezeit wider ihre Werke gezeugt habe; aber frohlockt, wenn euch die Welt verachtet, denn so jemand Meinetwillen verachtet wird, der kann ja doch vollends versichert sein, dass ihm – Ich nicht ferne bin.
  3. Siehe, die Welt gleicht da den Trüffelhunden und den Adlern. Jene wittern verborgenes Leben und der Adler aber ein Aas meilenweit.
  4. Die Trüffelhunde suchen zwar nicht die Pflanze, sondern nur einen Braten und scharren daher die Erde auf und suchen emsig die Pflanze, damit ihnen ja nicht der schon öfters genossene Braten durch- oder verlorenginge. Wenn aber unter den Trüffeln schon längere Zeit der Braten ausgeblieben ist, alsdann sind die Hunde kaum mehr tauglich, dass sie aufsuchten die Trüffeln, welche ihnen dann nur ein Gegenstand der Verachtung werden.
  5. Siehe, solche Bratendiener sind wahrlich keine Trüffelsucher, weil noch nie die Trüffel, sondern allezeit der Braten der Gegenstand ihres Suchens war! Wenn dich aber solche Diener missachtend im Stich lassen, so denke, dass Ich, der von der Welt Allesverhassteste, in dir eine Trüffel der

Liebe aus Mir angepflanzt habe und habe aber keinen Weltbraten hinzugegeben. Daher lasse diese Bratenjäger und habe keine Furcht in dir vor ihnen, denn sie kümmert nicht die Trüffel, sondern nur der Braten!

  1. Die Adler aber versammeln sich, da sie ein Aas verspüren. Sieh, Ich bin der Welt ein Aas, denn sie flieht Mich und hasst Mich ärger denn ein Aas! Es gibt aber eine Unzahl Weltvögel und nur sehr wenige Adler darunter. Allein es ist nicht genug, mit den Adlern als Krähe am Aas des Lebens zu zehren, sondern du musst selbst ein Aas werden, willst du, dass dir ein Leben aus dem Aas werde! Siehe, wer da nicht aus dem Aas neu geboren wird, der wird zum Leben nicht eingehen. Der Welt stinkt zwar das Aas unerträglich, aber nicht also den Adlern, denn für sie ist es erfüllt vom höchsten aller Wohlgerüche.
  2. Das Aas ist aber ein allergetreuester Weltspiegel und zeigt der Welt ihre wahre Gestalt. Und die Welt hasst es darum, weil es ein Spiegel ihrer bösen Werke ist. Aber die Adler hassen nicht des Aases hellen Moderglanz, denn sie wissen, dass durch den Moder des Aases ihr eigener aufgenommen und vertilgt wird.
  3. Wie aber Ich der Welt ein Aas bin, so wird die Welt dereinst jenseits [ein Aas] sein vor Mir und allen Meinen Engeln ewig.
  4. Wahrlich, wollt ihr leben, so müsst ihr durch Mich verpestet werden und die Welt muss euch fliehen um der Pest Meines Namens willen und muss Kordone ziehen vor eurem Hauch. So ihr aber solches merkt, da frohlockt, denn da seid ihr sicher schon angesteckt von der Pest des ewigen Lebens, sonst täte die Welt euch, was sie tut der Welt, so ihr wäret wie sie, von der Welt. Allein, da ihr nicht mehr der Welt seid, sondern seid allzumal Meiner Liebe geworden, so geltet ihr auch stets weniger bei der Welt.
  5. Wahrlich, ahnte sie, was in euch verborgen durch Mich vorgeht, sie würde euch ärger fliehen denn die eigentliche Pest.
  6. Darum aber kann euch die Welt nicht hassen, denn sie weiß es nicht, was in euch ist. Mich aber hasst sie über die Maßen, da sie weiß, was in Mir ist, nämlich ein harter Spiegel, der ihr ihre Gräuel unablässig vorhält.
  7. Nun siehe du, was es ist, das dir heute Ich alles zum Angebinde bringe? Ein verhasstes stinkendes Aas, und lade dich ein vom Aas mit den Adlern zu speisen, ja selbst ein Aas zu werden! Ja sogar verpesten will Ich dich für und vor der Welt!
  8. Allein mache dir nichts daraus! Siehe, Ich bin ja der Welt Selbst die allergrößte und verhassteste Pest. Fürchte dich nicht vor Meiner Pest, denn sie ist das ewige Leben selbst! Wohl dir, dass du von Meiner Pest angesteckt wurdest, denn darinnen wirst du leben das Leben Meiner Liebe ewig.
  9. Denn Ich bin das Aas des Lebens, und diese Pest ist Meine Liebe ewig. Amen! Das sagt dir Der, den alle Welt hasst, da Er wider sie zeugt ewig. Amen. Amen. Amen!

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