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111. Von Tod und Todesangst – 29. April 1841 [Das Leiden des Herrn]

  1. Des Leibes Tod ist des Lebens letzte Not und ist gleichsam die Anheftung ans Kreuz.
  2. Wäre nicht des Leibes Tod, so ginge alles Leben verloren. Aber durch des Leibes Tod wird das Leben konzentriert und gefestet, damit es dann nach dem Abfall des Leibes doch noch selbst im schlimmsten Fall als etwas bestehen kann.
  3. Die mit dem Tod verbundene, vorhergehende Angst ist eben der Akt der Lebensvereinigung, welche früher nur gar zu häufig schon in alle Weltwinde zerstreut war.
  4. Daher geschieht es auch, und das überaus notwendig, dass die Weltlichen einen oft überaus bitteren Tod schmecken müssen. Denn würde solches nicht geschehen aus Meiner übergroßen Erbarmung, so würden sie vollends zunichte ewig.
  5. Dass solche aber selbst nach dem herben irdischen Tod in einen höchst unfreien Zustand kommen, ist eben wieder nur, damit ihr im Leibestod schwer gesammeltes Leben sich nicht wieder verflüchtige und endlich gänzlich zunichte werde.
  6. Und so ist dann selbst der sogenannte angst- und qualvolle ewige Tod nichts als eine vermöge Meiner großen Erbarmung gesetzte Lebensverwahrung.
  7. Welche Menschen aber schon bei ihrem Leibesleben ihr Leben durch Selbstverleugnung, Demut und Liebe zu Mir in Mir vereinigt haben, wahrlich, diese werden von der Leibestodesangst nicht viel verspüren. Und wenn ihr irdisches Lebensschifflein einmal an den trüglichen Weltklippen zerstäuben wird, so wird der Wanderer schmerz- und sorglos sagen: „Ich bin mit meiner Habe im Trockenen!“
  8. Bemüht euch daher, euer Leben hier schon zu vereinen in Mir, so wird euch der Tod des Leibes vorkommen dereinst wie eine große aufgehende Sonne dem nächtlichen Wanderer an dem Gestade des Meeres, welches Gestade voller Klippen und Abgründe ist.
  9. Glaubt es Mir, dass es also ist, so wird niemand mehr euch den inneren Frieden rauben!
  10. Amen. Das sagt der Herr des Lebens und des Todes. Amen. Amen. Amen!

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