Du möchtest schon wieder eine gewisse Gratulation, und zwar für deinen Freund und Bruder Anselm H. W. – aber siehe, was bei Mir einmal gilt, das gilt allezeit und ewig. Ich bin nicht, dass Ich jemandem gratulierte gleich den albernen Menschen zum Geburts- oder Namenstag. Denn das tun eben nur dumme Menschen, die nichts geben können oder zumeist nichts geben wollen, so sie auch noch etwas geben könnten, oder solche, die fürs Gratulieren etwas bekommen wollen oder wenigstens möchten.
Ich aber, der Ich nur geben und nicht von jemandem irgendetwas nehmen kann, da ja ohnehin alles Mein ist, was je irgendein Mensch zu besitzen wähnt, kann niemandem gratulieren, denn alles, was von Mir ausgeht, ist eine Gabe und unmöglich je eine Gratulation!
Wem könnte Ich wohl irgend ein rechtes Glück wünschen und ihm es nicht geben, sondern, wie gesagt, bloß nur wünschen, wie es die Menschen tun? Oder wie könnte Ich jemandem zu irgendeinem Glück gratulieren, als hätte er es etwa nicht von Mir erhalten?
So du aber jemandem etwas geben möchtest und gingest dann aber selbst zu dem Beteilten und möchtest ihm dann noch obendrauf gratulieren darum, dass er so glücklich war, von dir eine solche Glücksgabe zu bekommen, – müsstest du darob nicht zuerst dich selbst auslachen ob solcher großen Dummheit, und müsste dich der Beteilte nicht selbst für einen nahe Irrsinnigen halten, so du ihm zu dem, was du ihm gegeben, noch obendrauf selbst gratulieren möchtest? Das können wohl andere, aber nicht der Geber selbst tun.
So es aber schon bei den Menschen und unter den Menschen sehr läppisch und dumm wäre, so etwas zu tun, was für ein Gesicht hätte das aber erst dann, so Ich, der Herr und alleinige wahrste Geber aller guten Gaben, so etwas täte? Würden darob nicht alle Kühe, Ochsen, Kälber, Pferde, Esel und Schafe auf alle Spitzen der Bäume steigen und Mich und alle Welt auslachen? Siehe, siehe, so etwas von Mir zu verlangen, ist wohl noch sehr albern und läppisch von dir.
Ich will und kann dem A. H. W. wohl etwas geben, wie Ich ihm gar sehr vieles schon gegeben habe; aber für eine Gratulation soll solch eine Gabe weder von dir, noch von jemand anderem angesehen werden; denn wie schon gesagt, Ich kann nur geben, aber ewig nie gratulieren. Daher folge hier auch eine Gabe, aber keine Gratulation.
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