a) [Ans. H.:] O Herr! Vor dreißig Jahren sah ich im Stifte R-n, als ich mich zu Bett legte, einen kolossalen Mann zu Pferd in meinem Schlafgemach, worüber ich in große Angst geriet. War diese Erscheinung eine Täuschung, oder war es eine wirkliche Geistererscheinung?
- Antwort: Kannst du das bezweifeln? Ich frage dich aber: Was ist wohl verständiger und weiser, anzunehmen, dass ein vollkommenes Nichts unter der Form deines gesehenen Ritters zu Pferd in irgendeine Erscheinung trete oder die geschaute Form sei im Ernst etwas, das da ist ihr wahrer gehaltvoller Grund?
- Du redest von einer Täuschung! Was ist denn eine Täuschung? Wenn du zwei für fünf ansiehst oder schwarz für weiß oder einen Baum für einen Turm, den Mond für die Sonne, einen Planeten für einen Fixstern oder ein Weib für einen Mann – siehe, das ist eine Täuschung, die ihren Grund in der Schwäche der Sinne hat und ist daher nur eine Verkennung des geschauten Wesens, aber unmöglich eine Anschauung des Nichts unter einer Form, was wohl der größte Unsinn ist, den ein Mensch je nur zu denken vermag!
- Daher bleibe du bei dem, was du gesehen hast, und denke, dass selbst die Traumwesen nicht ganz so leere Nichtse, sondern recht tüchtige Etwasse sind. Verstehe es!
b) [C. L.:] Ist das Wiederaufleben und die abermalige Ausbreitung des Jesuitenordens für die Menschheit heilsam oder nicht?
- Antwort: Allerdings, das heißt für die Menschheit der Jesuiten selbst. Was aber die übrige Menschheit betrifft, da wird es mit den heilsamen Wucherprozenten einen sehr sandigen Grund haben. Es ist übrigens auch nicht eben gerade zu löblich, schwarz bekleidete Himmelsboten durch die Bank anzunehmen; obschon bei Mir auch eben nicht der Rock den Mann gibt, sondern nur wessen Geistes Kind er ist! Verstehst du solches? O ja, du verstehst es recht wohl!
c) [Elise H.:] Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird selig sein? (Röm. 10,13)
- Antwort: Des kannst du vollends versichert sein trotz aller Verdammungsurteile und Beichtspiegel römischer Mönche. Wahrlich, wer Mich anruft in seinem Herzen, der wird nicht verlorengehen, selbst wenn ihn nicht nur die Römlinge, sondern auch alle anderen Sekten zugleich für alle Ewigkeiten auf das Allerbitterste verdammt hätten; denn weltliche Sekten-Eifersucht ist noch nie ein Urteil der ewigen Liebe in Gott gewesen! Verstehe du, Meine liebe Tochter, solches wohl. Amen.
Kein Kommentar bisher