Hier ist Dein Kapitel

165. Politischer Rat. Über die Zeitverhältnisse – 23. Juli 1848

An Andreas H. W.

  1. Es ist ein anderes, so sich einzelne Menschen gegen ihre Herrscher auflehnen, was eine Sünde ist, und ein ganz anderes, so ganze Völker durch Meinen Geist getrieben sich gegen ihre zu gewissenlos gewordenen Herrscher erheben und sie von ihren Thronen heben samt ihren tyrannischen Gesetzen!
  2. Und sieh, das ist doch ganz unverkennbar soeben der Fall. Daher musst du nun nicht mehr an den alten Kram dich anklammern, der nimmer zurückkehren wird und darf. Oder steht es nicht im Evangelium: „Man tut den Most in neue Schläuche und nicht in die alten, die er bald zerrisse und somit samt den Schläuchen zugrunde ginge“ – wie man auch auf den Riss eines alten Rockes keinen neuen Fleck setzt, wo der Rock schon beim Aufnähen mit jedem Stich einen neuen Riss bekäme. Siehe, daher wäre es nun auch im höchsten Grad unklug, so du mit dem alten verrosteten Staatsgesetzkram der neu erwachten Menschheit gegenüber auftreten möchtest und wünschen frühere sklavische Ruhe und Ordnung, sondern tritt du nun wie ein neu Erwachter auf!
  3. Fasse diese Zeit, halte weder mit der alten Dynastie, noch mit den alten Gesetzen und schon gar nicht mit den Aristokraten, welche ein alter Krebsschaden in der Menschheit sind; sondern halte nun fester als je mit Mir und mit dem Volk, dessen Not dir mehr als jemand anderem bekannt ist. So wirst du gut fahren und all dein irdisches Vermögen in aller Fülle gesichert haben. Sonst aber muss Ich dir leider im Voraus verkünden, dass du, in deiner jetzigen Lage verharrend, dein bedeutendes Vermögen bald wirst mit allen Laternen suchen können und wirst es kaum wiederfinden.
  4. Besser aber ist es, du glaubst Mir jetzt, als dass du späterhin sagen würdest: Ja, nun glaube ich’s, dass der Herr durch Seinen armen Knecht doch allezeit die reinste Wahrheit geredet hat und hat es nicht zugelassen, dass dieser etwa seine eigene Ware für eine göttliche ausböte, daher sie auch weniger Berücksichtigung verdiente, besonders in den gewissen Nebenworten.
  5. Lieber Andreas, Ich sage dir: Du musst jetzt hier sein, die Zeit studieren und deine Gelder hier verwalten und damit Gutes tun, so wirst du viel gewinnen. Aber drunten in dem Schneckenhaus wirst du in keinem Fall irgendeine Progression machen, weder irdisch noch geistig.
  6. Denn siehe, Ich Selbst heilte auf dem Land wohl manche Bresthafte und trieb allda die Teufel aus; aber den Triumpheinzug hielt Ich dennoch in Jerusalem und das Abendmahl und die Erlösung und die Auferstehung! Willst du alles dessen nun teilhaftig werden, so musst du dich im Ort des Lebens der Menschen und nicht im Ort des Lebens der Schnecken, Schildkröten und Krebse aufhalten.
  7. Ich sage dir: Diese Zeit wird etwas ganz anderes bringen, als du es je erwarten würdest! – Ich sage dir, so du es fassen kannst: Wind-, Wasser- und Feuerhosen! Sturm, Feuer, großes Geheul! Rache, Blut, Tod! Volksherrschaft, Freiheit, Segen! Amen. Das sage Ich dir zu deiner Beachtung, Ruhe und vollsten Sicherheit. Amen, Amen, Amen!

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare