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163. Die wahre Friedenssonne – 14. Juni 1848

Ein kleines Bildchen.

  1. Der Erde droht eine große Gefahr. Ihr Feind hat einen kurzdauernden freien Spielraum erreicht und lacht höhnisch nun Zwietracht in der Menschen Herzen! Aber es kann nun nicht anders sein; denn so das Sieb nicht mächtig gedreht, gerüttelt und geschüttelt würde, da käme die Spreu nimmer vom Weizen. Oder so die Luft vollgefüllt ist von bösen Dünsten, so dass allem Leben Gefahr zu drohen beginnt und das Licht die finsteren Massen nimmer zu durchdringen vermag, da taugt ein sanfter Abendwind nicht mehr, solche Luft zu säubern, sondern da müssen Orkane kommen und flammende Blitze, auf dass sich die argen Geister vor ihnen beugen.
  2. Die Engel selbst dürfen mit den Teufeln nicht als Engel, sondern müssen als Gegenteufel handeln, sonst würden sie mit ihnen wenig ausrichten. So du aber einen Acker hast, wird er wohl Früchte tragen, so er zuvor nicht klein durchwühlt würde mit dem Pflug? Also ist es auch hier nun. Der Satan tut das Seine, die Engel das Ihrige und Ich das Meine, und also wird der Weizen wohl rein werden.
  3. Es werden aber noch große Stürme kommen und werden gar viele große Felsen und Berge zerschmeißen. Wie Spreu werden sie die Starken, Hohen und Großen in den Lüften zerstreuen, so dass man suchen wird und wird nimmer finden die Stelle auf der Erde, da sie hingeworfen wurden. Da wird sein ein mächtig Toben und Brausen und werden sich viele Gemüter gar sehr fürchten und gewaltig ängstigen. Aber das muss alles kommen, und muss mächtig kommen, um das Mächtige zu besiegen.
  4. Wenn eine Mücke geboren wird, da freilich erbebt der Erdboden nicht und ist allenthalben Friede; denn eine Mücke braucht nicht viel. Wenn aber Berge gezeugt werden, da freilich sieht es ganz anders aus auf der Erde. Aber überaus stürmisch muss es sein, so alte verhärtete Berge zerbrochen werden! Gleichwie es da auch nicht so viel Dröhnens macht, so ein Fürst eine neue Festung erbaut; aber wenn er als Feind eine alte Festung schleift, da geht es sehr erschrecklich zu – und siehe, also ist es auch nun der Fall.
  5. Fragt aber nicht, wer da siegen wird; denn da wird niemand eher siegen, als bis das Licht der alten Wahrheit die Gemüter der Kämpfer zerstreuen wird. Glaubt ja nicht, dass der Reichstag ein Tag der Ausgleichung werden wird, o nein! Dieser Tag wird erst das rechte Sturmfeuer anfachen. Fürchtet euch aber darob nicht, denn Ich werde für euch Sorge tragen. Aber die Sorge sollt ihr nun auch tragen, dass Mein Licht ehestens in die Hände der Menschen gelangen möchte. Ich sage euch, das würde der Welt bald helfen und euch reich machen doppelt. So ihr aber nun lau werdet, was soll das dann der Welt und euch nützen?
  6. Ihr müsst nun auch mitstürmen. So ihr aber stürmt und kämpft um Meinetwillen, da stürmt und kämpft ihr einen gerechten Kampf, und der Sieg solle euch leicht werden. Denn eure Mühe verlangen nicht eures Fleisches Glieder, in denen Wollust, Hochmut und Geiz kämpfen und stets die alleinige Ursache aller Kriege sind, – sondern Ich in euch verlange es von eurem Geist, dem allein nun am Ende der Sieg gegeben wird und der Friede, der da ist eine Frucht der rechten Gerechtigkeit und wird gegeben denen, die in sich diesen Frieden haben und halten. Ich sage euch aber auch, dass ihr ja damit nicht sucht eine Freundschaft mit der Welt zu erreichen; denn wer der Welt ein Freund ist, der ist Mein Feind, und wer da sucht der Welt Freundschaft, der sucht in einem Meine Feindschaft.
  7. Ihr müsst euch daher aus einer gewissen kritischen Weltanfeindung nichts machen, denn so diese dem zuteilwird, das ihr für Mich tut, da seid ihr eben dadurch auch Meiner innigsten Freundschaft versichert. So die Welt Mein Werk, das ihr herausgeben sollt, kritisch belächeln und beschimpfen wird, so freut euch dessen, denn eben das wird ihr den vollen Untergang und euch den Sieg geben!
  8. Daher sage Ich euch noch einmal: Sucht euch die Welt, wie und wo sie euch auch immer entgegenkommen möchte, nicht zu eurem Freund zu machen; denn der Welt Freundschaft ist Meine barste Feindschaft. Wer Mein wahrer Freund sein will, der muss der Welt gegenüber elend sein und muss viel Leid tragen. Der Welt Lache muss in Weinen und der Welt Freude in Traurigkeit verkehrt werden. Niemand aber kann etwas Gutes tun, außer er tut Meinen Willen, der allein gut ist. So aber jemand diesen kennt und tut nicht danach, der sündigt, weil er nicht tut Meinen Willen. Daher seid auch ihr emsig in der Ausübung Meines Willens, wollt ihr nicht sündigen vor Meinem Angesichte.
  9. Es wird aber auf der Welt noch gar viel Kämpfens sein und wird viel Fleisch getötet werden; aber Meinen Freunden und den eifrigen Tätern Meines Willens solle dabei nichts Übles begegnen. Wie groß wohl würde sich ein Fürst dünken, den Ich zum Lenker der ganzen Erde stellte, und wie groß, dem Ich die Führung einer Sonne in die Hände legte? Aber was ist die Erde, was alle Sonnen gegen die Größe Meiner Gnadensonne, die Ich euch gegeben habe, dass ihr derselben mächtigstes und lebendigstes Liebelicht aller Welt könnt erstrahlen lassen!? Ihr seht daraus, zu was Großem Ich euch berufen und erwählt habe!
  10. Da ihr aber das doch offenbarst einsehen müsst, so müsst ihr aber nun auch danach handeln, dass ihr euch solch eines allerhöchsten Amtes als würdig erweist. Aber das bemerke Ich euch auch, dass die Buchdrucker dieses Ortes, diese Kreuzerjäger, durchaus schlecht taugen für die schnelle Veröffentlichung Meiner Werke. Daher wären die Sachsen, Hamburger, Württemberger und auch noch andere deutsche Buchverleger den hiesigen in jeder Hinsicht bei weitem vorzuziehen; denn ihr könnt es nun schon beurteilen, wie lange im Verhältnis mit dem Lied ‚Die große Zeit der Zeiten‘ ein hiesiger Verleger mit dem Werk ‚Meine große Haushaltung‘, von euch ‚Hauptwerk‘ benannt, zu tun hätte – drei Jahre würden zu wenig sein. Was wohl möchte das euch und der Welt nütze sein? Daher müsst ihr und namentlich der Bruder A. H. Willig darauf sehen, dass dieser alleinigen Friedenssonne ein anderortiger schnellerer Aufgang bereitet wird; denn glaubt es Mir, solange diese unterwegs bleiben wird, wird es nicht zum Frieden kommen auf der Erde!
  11. Im Gegenteil wird es nur stets stürmischer und stürmischer werden, so dass am Ende ein jeder seines Lebens kaum mehr sicher sein wird und wird verlieren alle irdische Habe, so er irgendeine besitzt. Denn so die Liebe erkaltet und der Verstand für sich allein so kalt wie der Nord- oder Südpol dastehen wird, da wird auch bald jeder Funke von Rechtsgefühl verschwinden, und der festeste sogenannte Kommunismus wird an die Stelle allen Rechtes treten und wird gewaltigst zerbrechen alle Schranken zwischen Mein und Dein. Daher seht, dass die Friedenssonne ehestens der Welt verschafft wird, sonst wird eben diese Welt euch um all das Eurige bringen; denn die Welt ist und bleibt stets gleich Welt!
  12. Der Welt fehlt nun alles geistige Licht, denn die Diener Baalams haben ihr auch den letzten Funken genommen und haben ihn erstickt auch in den Herzen der ohnehin wenigen, die noch irgend einen schwachen Glauben hatten. Nun ist eine vollste Nacht geworden. Niemand weiß mehr zu raten und zu helfen. Daher halten sie Rat über Rat und wählen in einem fort Wähler über Wähler, um dadurch auf die Weisesten des Landes zu gelangen. Aber sie sind nun alle blind und sehen und erkennen die Weisen nicht, da sie sich nur an die Angesehensten halten und an jene, die eine starke Stimme haben. Daher aber werden sie auch stets mehr Elend hervorrufen und Raub und Mord und großes Blutvergießen, wie es sich nun schon an mehreren Orten zu zeigen anfängt.
  13. Es ist sonach hohe Zeit, mit dem rechten Licht zu kommen, da sonst zu viel Elend über die Welt kommen würde und müsste, um vor der völligen Zerstörung gesichert zu sein. Ich habe wohl auch anderorts schon Leuchten gestellt und hie und da eine tüchtige Bahn gebrochen, daher dies euch gegebene Licht nicht auf ungebahnten Wegen in die Welt hinaus seine Reise antreten wird dürfen. Es ist sonach alles Mögliche vorbereitet, und so kommt es nun nur auf euren Eifer an, so ihr der großen Völkersegnung wollt gewärtig werden.
  14. Wahrlich, wer jetzt zaudert, wer sich nicht aus seiner angewohnten Lebensweise gewaltsam herausreißt, wer jetzt spart und nicht alles aufs Spiel setzt, der wird in Kürze alles verlieren. Wer aber nun alles wagt, der wird vieles gewinnen; denn Meine Staatspapiere werden nimmer zum Fallen kommen, und Meinen Weingarten wird ewig nimmer ein Hagelschlag treffen und ein Reif versengen. Daher spekuliert nun fleißig mit Meinen Staatspapieren und pflegt sorgsam Meinen Weingarten, so werdet ihr viel Gewinn haben zeitlich und ewig. Amen. Das sage Ich, euer Herr und Vater, euch allen. Amen, Amen, Amen.

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