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139. Erläuterung vom Herrn (Fortsetzung). „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ – 22. März 1864 [Supplemente 1883]

  1. Schreibe: Was da betrifft den 16. und 17. Vers des 10. Kapitels aus dem Evangelium Matthäus, so ist darüber schon im von Mir diktierten Werk ‚Johannes‘ nicht nur einmal, sondern mehrere Male die Rede gewesen. Dessen ungeachtet will Ich euch darüber noch eine nähere Erklärung geben.
  2. Ich sagte dieses zu den Aposteln schon damals, als Ich sie zum ersten Mal vor Mir hin ausgesandt habe, und das war schon in Meinem ersten Lehrjahr, in welcher Zeit im Allgemeinen die Menschen noch wenig von Mir Selbst wussten. In Galiläa wohl hie und da, in Samaria auch, aber in der Gegend Jerusalems wusste man noch wenig von Mir, und wer auch etwas wusste, hielt die Sache aus Furcht vor den Pharisäern so geheim als möglich bei sich. Und darum sagte Ich zu den von Mir nur auf eine kurze Zeit vorausgesandten Aposteln:
  3. „Seht, Ich sende euch nun wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen, dabei aber doch ohne Falsch gleich den Tauben. Hütet euch vor den gewissen hohen Weltmenschen, denn diese sind es, die euch wo möglich zu verderben trachten werden. Kommt ihr in eine Stadt, wo ihr dergleichen Menschen antreffen werdet, da bleibt nicht, sondern zieht alsbald von dannen und schüttelt noch den Staub von euren Füßen über selbe Stadt zurück. Denn verfolgen sie Mich, wie euch bekannt ist, als den Herrn, um wie viel mehr werden sie euch nicht als Engel Gottes begrüßen.
  4. So Ich euch zum zweiten Mal aussenden werde in alle Welt, so werdet ihr um Meines Namens willen alle mögliche Verfolgung zu erleiden haben, und man wird euch den Gerichten überantworten. Allein fürchtet euch niemals vor denen, die wohl den Leib töten, aber der Seele weiter keinen Schaden zufügen können. Und so man euch in den Gerichten examinieren wird, so fürchtet nicht, wie und was ihr antworten werdet; denn es wird euch da die Antwort in den Mund gelegt werden, gegen die die Richter nichts werden einzuwenden vermögen.
  5. Ich sage es aber, es wird Mein Wort noch lange nicht zu allen Menschen gekommen sein, als Ich wieder unter euch treten und das Volk richten werde, das sich Mir und euch allezeit feindlich entgegenzusetzen bemüht war.“
  6. Mit dem ist zuerst die Weissagung auf den Untergang Jerusalems gerichtet und für spätere Zeiten auf alles wie immer geartete Heidentum der Hure Babels.
  7. Hier fragten Mich die etwas eingeschüchterten Jünger respektive Apostel, ob sie auch schon diesmal vor die Gerichte von allerlei Machthabern gezogen würden. Und Ich sagte ihnen: „Diesmal werdet ihr wenig mit den Feinden des Lichtes zu tun bekommen. Aber wenn Ich dereinst leiblich diese Erde werde verlassen haben, so werdet ihr um Meines Namens willen namentlich von den Juden und ihren Priestern viel zu erdulden bekommen.
  8. Allein denkt euch allezeit, dass Ich euch niemals allein lassen und euch auch zuvor die Kraft und Macht erteilen werde, euch im höchsten Notfall gegen Meine und eure Feinde auf das Kräftigste verteidigen zu können. Und die Wölfe, unter die Ich euch senden werde, wie Ich euch auch jetzt sende, werden euch wenig oder nichts anhaben können, so ihr wahrhaft in Meinem Namen klug sein werdet gleich den Schlangen, dabei aber jedoch ohne Falsch gleich den Tauben.
  9. Ihr werdet auf Schlangen, Skorpionen und Salamandern einhergehen, und sie werden euch nicht schaden können, und so man euch Gift zu trinken geben wird, so wird es keine Wirkung haben. Dieses zu eurem Trost! Verlasst euch allezeit auf Mich, und Ich werde also auch euch niemals verlassen, sondern im Geiste bei euch verbleiben mit aller Meiner Liebe, Weisheit, Macht und Kraft, was für euch die größte und wirksamste Hilfe sein wird gegen einen jeden wie immer gearteten Feind.“
  10. Darauf zogen dann Meine Apostel paar-und-paarweise nach verschiedenen Richtungen hin und predigten Meinen Namen und wie das Reich Gottes nahe zu den Menschen gekommen ist. In das Gebiet von Jerusalem aber kamen sie nicht, wohl aber in das Gebiet von Sidon, Tyrus und Joppe, Galiläa, und ein paar drangen sogar bis nach Syrien vor.
  11. Es dauerte aber diese ihre Aussandtschaft von Mir eben nicht gar zu lange. Als Ich bei Meinen einzelnen Wanderungen nach Kis zu Kisjonah kam und daselbst nach einigen Tagen Meines Dortseins in Gesellschaft dieses Meines Freundes und mehrerer seiner Hausgenossen einen ziemlich hohen Berg bestieg, so ließ Ich auf bekannt wunderbare Weise alle Meine zwölf ausgesandten Apostel durch Meine unsichtbaren Diener durch die Luft auf diesen Berg bringen, auf welchem Ich Mich befand, und ließ Mir von ihnen so manches erzählen. Und seht, sie erzählten Mir, dass sie bei allen Teilen gut ausgekommen sind, und bloß an einem Ort einen besessenen Knaben angetroffen haben, dessen böse Geister ihrer Anforderung keine Folge leisteten.
  12. Also beschwerten sie sich auch über den euch schon bekannten Johannes in Samaria, der aus freiem Antrieb Meinen Namen und Meine in Samaria vernommene Lehre predigte und in Meinem Namen auch Wunder wirkte; und Ich fragte sie dann, ob er für Mich oder wider Mich sei. Und sie sagten: Für Dich! – und Ich sagte dann: Da lassen wir ihn ungestört wirken.
  13. Dieser Johannes ist ebenderselbe, der später in Damaskus derart wirkungsreich Mein Wort und Meinen Namen predigte, dass er in dieser großen Weltstadt viele Tausende zu Mir bekehrte und der Paulus, vormals Saulus, noch im Dienste der Pharisäer stehend, es für nötig fand, sich mit einer Rotte nach Damaskus zu begeben, um auch daselbst die Christen auf die grausamste Art zu verfolgen.
  14. Allein, da habe Ich Mich Selbst ihm entgegengestellt und ihn, wie euch bekannt, derart umgewandelt, dass er schon nach zwei Tagen darauf einer Meiner allereifrigsten Apostel wurde und er selbst in dieser Hinsicht auf die Ausbreitung Meiner Lehre, namentlich unter den Heiden, ein mehreres und Entschiedeneres wirkte, denn alle anderen zwölf Apostel und deren viele Jünger, die zwar wohl in viele der bekannten Reiche der Erde sich verfügten, aber wenig leisteten, selbst im großen Judenland, wo sie durch zwölf Jahre lang nach Mir Gemeinden stifteten wie zu Laodicea, Sardes, Tyrus, Smyrna und noch andere; aber diese Gemeinden schon in kurzer Zeit sich so weit in den Grundprinzipien von Meiner Lehre entfernten, dass Ich dann notwendigerweise durch Johannes in seiner Offenbarung die meisten als verwerflich darstellen musste.
  15. Petrus selbst, bevor er noch von Jerusalem abzog, allwo er sich besonders im Haus des Lazarus oder im Haus des Nikodemus oder in dem des Joseph von Arimathäa aufzuhalten pflegte, fand sich genötigt, eben in Jerusalem eine sogenannte Kirchenversammlung zu halten, in der er an diese Gemeinden hinausschrieb, was sie teilweise als noch Juden und teilweise als Christen strenge zu beobachten hätten, welche Kirchenversammlung durch den Evangelisten Lukas auch ganz kurz berührt ist und wenig Früchte trug, worüber wieder bei einer Zusammenkunft Paulus dem Petrus ganz scharfe Vorwürfe machte, da er mit den Juden noch vollkommen ein Jude sein wolle und auf ihre Satzungen, die Ich aufgehoben habe, einen zu großen Wert legte und den an Mich gläubigen Juden das Gewissen erschwere; so er sich aber allein unter den Heiden befand, über die von Mir aufgehobenen Gebräuche und Sitten der Juden schmähte und mit ihnen hielt.
  16. Aus diesem Grunde berief Ich Petrus hernach Selbst, dass er sich zum römischen Obersten Cornelius verfügen solle, weil dieser es wünsche, um ihn sowie auch seine ganze Familie in Meinem Namen zu taufen und sie dadurch zu befähigen in Meinem Geiste, als in ihnen wirkend, zu Mir zu kommen.
  17. Petrus ging, und als er beim Haus des Cornelius ankam, das in der Mitte eines großen Gartens stand, da hungerte es ihn sehr, und er bat Mich, dass Ich ihn für sein bevorstehendes Amt auch dem Leibe nach stärken möchte. Und seht, Ich entsandte für Petrus sichtbar einen Engel aus dem Himmel, der ihm, in einem weißen Tuch eingewickelt, Speisen brachte, deren Genuss den Juden verboten war. Petrus sagte darauf, als er die Speisen besah: Herr! Das sind ja lauter den Juden verbotene unreine Speisen, wie kann ich sie zu mir nehmen? – Ich aber sagte zu ihm: Was Ich gereinigt habe, das ist auch für die Juden rein; daher esse sie, und gehe dann hin und verrichte, was dir aufgetragen ist!
  18. Petrus verzehrte darauf die unreinen Speisen und ging sodann zum Cornelius, allwo er wieder gegen Mich darum etwas unwillig wurde, weil Ich Selbst unterdessen die Taufe an Cornelius und seiner Familie verübt hatte und also Petrus sie alle im Besitz des heiligen Geistes antraf.

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