- So recht tief im Menschenherzen / eine Stell ganz ohne Schmerzen / ist von heil’gem Licht erhellt, / da ruht still die innre Welt.
- Da nur schweben ohne Klage / matte Schatten herber Tage, / werden endlich sonnenhell / an des Lebens heil’gem Quell.
- Hier erst weiset wahres Gute / dir die flüchtige Minute, / ja, sie trägt, vom Trug befreit, / wahre Lebensseligkeit!
- Und den wahren Freundschaftsstunden / wird ein ew’ger Kranz gewunden, / selbst der Ton, den Schmerz erzwang, / löst sich auf in froh’stem Sang.
- O die Welt in eurem Herzen! / Nur am heißen Tag der Schmerzen / findst du die verborg’ne Tür, / findst den schmalen Pfad zu ihr!
- So dich nun des Lebens Schwere / drückt, und schreckt der Welten Leere, / die dir auch kein Sternlein hellt, / flieh in diese innre Welt!
- Wenn auf deines Lebens Höhen / schwarzen Zweifels Stürme wehen / und an nichts dein Glaube hält, / flieh in diese innre Welt!
- So dein Herz was Teures hatte, / dich nun schreckt der schwarze Schatte / da er sich vor dir hinstellt, / flieh in deine innre Welt!
- Wenn so dann am Wanderziele / wohl dir wird, und sanft und stille, / so des Lebens Schleier fällt, / wirst Mich finden in der Welt.
- Diese Welt musst du dir wählen, / sie wird dir dein Selbst erhellen, / sie ist Meine Welt in dir, / deines Lebens Lichtrevier.
- Wie’s die Kindlein schuldlos lallen, / kannst du diese Welt bemalen, / sie ist frei von jedem Schmerz; / nur in Liebe schwimmt das Herz!
- Was dein Aug’ noch nie gefunden / und dein Herz niemal empfunden, / baut die Welt als Lebenspfand / dir aus heil’ger Vaterhand! Amen.
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