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29. Sinnbilder der Liebe und ihr „Hauptschlüssel“ – 14. April 1842

„Dieser ist’s, der da kommt mit Wasser und Blut, Jesus Christus, nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut. Und der Geist ist’s, der da zeugt, dass Geist Wahrheit ist. (Denn die drei sind es, die da zeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins.) Und drei sind es, die da zeugen auf Erden: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei sind beisammen.“ – Zu dieser Schriftstelle (1.Joh. 5,6-8) wurde von Jakob Lorber die Bitte ausgesprochen: „Geliebtester, heiligster, barmherzigster und allerweisester Vater Jesus! Siehe, hier liegt schon wieder eine harte Nuss vor uns! Wir alle können ihrer nicht Meister werden. Wäre es Dein heiligster Wille, so könntest Du sie uns ja wohl aufdecken. Aber nur Dein heiliger Wille geschehe! Amen.“ – Die Antwort lautete:

  1. Sagt selbst, ob es euch nicht groß wundernehmen muss, dass ihr bei so viel Licht aus Mir dennoch so blind seid, um einen so leichten Text nicht auf den ersten Blick völlig zu erfassen!
  2. Was ist das „Wasser?“ Solches ist euch schon bei mancher Gelegenheit klärlich gezeigt worden. Was ist das „Blut“? Auch solches wurde schon gezeigt. Und was ist der „Geist“? Solches auch wurde euch schon gar oft gezeigt.
  3. Ich setze aber den Fall, es wäre euch allein entweder das Wasser oder das Blut oder der Geist gezeigt worden – da aber diese drei eines sind, so müsst ihr ja dennoch das Ganze verstehen, wenn ihr am rechten Ort, nämlich im Herzen, zu denken vermöchtet! Aber ihr alle seid noch Verstandesritter, und so geht es dann freilich wohl nicht mit derlei Texten, die nur im Herzen allein vollwahr und lebendig erklärt werden können.
  4. Kennt ihr denn den „Hauptschlüssel“ noch nicht, mit welchem allein alle Geheimnisse der Himmel allezeit vollgültig bis in den tiefsten Grund können erschlossen werden? So ihr ihn doch nicht kennen solltet, da muss Ich ihn euch ja wohl noch einmal nennen! Und so hört denn:
  5. Dieser Hauptschlüssel ist und heißt die Liebe, d. h. die wahre, reine Liebe eures Herzens zu Mir, wie vorzugsweise Meine unendliche zu euch!
  6. Seht, das sind die eigentlichsten Schlüssel Petri! Darum Petrus zuletzt noch von Mir dreimal gefragt wurde, ob er Mich liebe.
  7. O ihr Blinden, seht und merkt ihr denn noch nichts?! Warum wächst denn auf oder in einer ganz trockenen Erde nichts? So aber das Erdreich bewässert wird, werden da nicht bald zahllosartige Pflanzen, jede nach ihrer Art, ihre vollkommene Nahrung finden?
  8. Was also ist das Wasser? Ist es nicht die Liebe, welche da bei euch auf der Erde allen Wesen und Dingen eine alleinige Nahrung aus Mir ist wie das alleinige Leben selbst?! Nun, was entspricht denn diesem natürlichen Wasser für ein anderes, geistiges Wasser? Habt ihr denn noch nie etwas vom „lebendigen Wasser“ gehört, darunter verstanden wird Mein Evangelium und ganz besonders Mein lebendiges Wort in euch, so es sich kundgibt in einem Mich liebenden Herzen?
  9. Ich meine aber, mehreres über das „Wasser“ zu sagen, wird doch wohl unnötig sein; denn ein vollkommeneres Bild für Meine Liebe bei euch lässt sich doch wohl nicht auffinden als das Wasser, davon ein jeglicher Tropfen schon eine Nahrung und ein Leben in sich trägt für zahllose Wesen naturmäßig, wie demnach erst geistig!
  10. Also das „Wasser“ hätten wir! Aber jetzt kommt das „Blut“! Was wird etwa doch das „Blut“ sein? Merkt ihr noch nichts? O ihr Blinden und Tauben! O das Blut, das Blut, das ist dem Verstand freilich wohl stark im Weg! Denn je weniger Blut im Kopf, desto heller der Verstand. Darum die echten Gelehrten auch nicht selten aussehen wie unglückliche Geister. Aber das Herz muss Blut haben! Dem kann es nicht gleichgültig sein, ob Blut oder kein Blut. Denn des Herzens Leben ist das Blut!
  11. Was wird demnach doch das „Blut“ sein? Jetzt spitzt eure Ohren und hört: Das „Blut“ ist hier vollkommen dasselbe, was das „Wasser“ ist – also schon wieder: Liebe – nur mit dem Unterschied, dass darunter verstanden wird jene Liebe, die von euch in euren Herzen ins Leben aufgenommen wird zu eurer ewigen Belebung – also wie vom Leib die Nahrung, die da sämtlich dem Wasser entstammt, aufgenommen und in ihm verkehrt wird zum nährenden und alle Leibesteile belebenden Blut.
  12. Also hätten wir auch das „Blut“! Aber nun kommt noch der „Geist“. Was etwa der Geist hier ist? Doch, wir wollen uns vor solchen kommenden Neuigkeiten nicht auf eine zu lange Folterbank spannen lassen; und so spitzt denn nun wieder eure Ohren und vernehmt, was ganz anderes Neues der „Geist“ ist:
  13. Er ist schon wieder nichts, als was das „Wasser“ und „Blut“ waren, nämlich Liebe! Aber nur die lebendige, wesenhafte Liebe in euch, welche ist „Mein Geist“ oder das sich ewig klar bewusste unvergängliche Leben in euch, das euer allereigentlichstes Wesen selbst ist.
  14. Was ist aber demnach die „Erde“ oder der Träger des Wassers, des Blutes und des Geistes? Greift euch bei der Nase, so habt ihr die Erde schon zwischen euren Fingern!
  15. Welcher Unterschied ist nun wohl zwischen „Wasser“, „Blut“ und „Geist“, da alle drei eine und dieselbe Liebe sind? Da sie eine und dieselbe Liebe sind, so werden sie ja doch wohl auch vollkommen eins sein?!
  16. Also damit wären wir auch im Reinen! Aber jetzt kommen die drei großen „Zeugen des Himmels“, als der Vater, das Wort (der Sohn) und der Heilige Geist oder die Ewige Liebe in Gott, oder das große lebendige Zeugnis, das da Fleisch geworden ist und hat unter euch gewohnt und wohnt im Geiste noch jetzt als „der Heilige Geist aller Liebe und aller Wahrheit“ bei euch, unter euch, und so ihr es wollt auch allerlebendigst in euch!
  17. Seht, da haben wir nun schon alles! Nur der „Himmel“ geht uns noch ab. Doch für so dumm will Ich euch nicht halten, dass ihr da nicht wissen solltet, dass unter dem „Himmel“ verstanden wird das ewige Liebeleben in Mir, dem heiligen, liebevollsten Vater!
  18. Seht, nun habt ihr alles: Wasser, Blut, Geist; Vater, Wort und Heiligen Geist und die Erde und den Himmel! Und dieses alles, sage Ich euch, ist eine und dieselbe Liebe.
  19. Darum haltet euch an die Liebe, so habt ihr alles!
  20. Versteht dies alles wohl! Amen.

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