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222. Rechte Geburtstagsfeier – 14. Oktober 1850 [Manuskript]

  1. Mein lieber Freund A.H.W.! Der Geburtstag des Fleisches, wie du gestern den deinen feiertest, hat nur als derjenige irgendeinen Wert, der für einen Menschen der wirkliche Geburtstag ist. Jeder darauf folgende dreihundertfünfundsechzigste Tag ist nur eine Erinnerung und hat als solcher nur dann irgendeine Bedeutung, so der Mensch an solch einem Tag sich seiner Geburt in seinem Herzen gegen Mich dankbar erinnert und sich in Meinem Namen gute und feste Vorsätze macht, sein künftiges Leben stets mehr und mehr nach Meinem Willen und nach Meiner Ordnung einzurichten und Mich dabei um die Kraft und Hilfe bittet, die Ich sicher niemandem vorenthalte, der Mich nur einigermaßen darum lebensernstlich anfleht.
  2. Wer den Erinnerungstag seiner irdischen Geburt also begeht, der hat wohlgetan und hat solch einem Tag vor Meinem Angesicht auch einen reellen Wert verliehen. Alles andere, als: Glückwünsche, Präsente und dergleichen sind vor Mir gänzlich ohne Wert, ja manchmal sogar Meinem Wohlgefallen zuwider, besonders bei solchen Menschen, die darauf große Stücke halten und sich an einem solchen Tag mehr und besser zu sein dünken als an einem anderen.
  3. Nun bei dir, Mein Freund, ist das letztere wohl nicht der Fall. Und es ist Mir lieb, dass du von deinem Geburtstag nichts weiter hältst, als dass du um ein Jahr älter geworden bist.
  4. Freilich wäre es Mir sehr lieb, so du auch schon einen vollen geistigen Geburtstag hättest! Aber da happert es bei dir nun noch ein wenig. Wenn es auf der Welt keine schönen Mägde gäbe, da hättest du lange schon einen vollen geistigen Geburtstag; aber zufolge der schönen Töchter Evas bleibst du noch immer beim halben.
  5. Weil du sonach keinen ganzen, sondern nur einen halben geistigen Geburtstag hast, so gratuliere Ich dir immerhin auch zu diesem halben. Denn auch der halbe geistige ist besser als tausend irdische.
  6. Trachte aber nun darnach, dass du bald zu einem ganzen geistigen Geburtstag gelangst! Der wird dir alles geben, darnach der bessere Teil deiner Seele dürstet.
  7. Siehe, es werden nun Zeiten kommen, in denen große Not und Drangsal herrschen werden, und Krieg, Hunger und Pest wird kommen. Aber die sich an Mich halten und die Ich Mein nenne, haben von allem dem nichts zu befürchten. Denn wo Mein Segen waltet, kann der Hölle Wut den Samen der Pest aller Art nicht ausstreuen und ihr Gifthauch die Bäumchen, die Ich gepflanzt habe, nimmer verderben.
  8. Aber die Bäume der Welt und alle Einrichtungen, die bisher die Welt zu ihrer vermeintlichen Ruhe und Sorglosigkeit gesetzt hat, werden in Kürze den weidlichsten Schiffbruch erleiden. Die Herren der Erde sollen es erkennen, dass Ich noch immer der Herr bin und durch alle ihre Rechnungen einen Strich ziehen werde!
  9. Verstehe solches! Aber fürchte dich darum nicht! Denn du gehörst ja auch Meiner Pflanzschule zu. Und Mein Feuer kann dich nur beleben, dich seliger machen mehr und mehr und nicht töten wie diejenigen, die Mich schnöd auf die Seite setzen, selbst herrschen wollen und Gesetze geben Meinen Kindern, die sie nicht erschaffen und denen sie kein Leben gegeben haben. Wehe solchen, so sie Mein Feuer ergreifen wird! Das wird ihnen eine böse Zeit geben! Ich bleibe noch bis zum nächsten Sabbat (19. Oktober) auf dem dir bekannten Hügel und werde während der Zeit noch ein paar andere Punkte besuchen. Besuche in der Mitte dieser Woche, so du Zeit hast, diesen Hügel; es solle dir dort eine Stärkung werden. Ich werde aber diesem Hügel eine Kraft hinterlassen, durch die Gläubige von manchen Übeln sollen geheilt werden; Ungläubige aber werden von ahnungsvollen Gefühlen ergriffen werden, die sie zum Denken nötigen werden. Schlechte Menschen aber werden sich nicht wohl befinden auf dieser durch Meine geistige wesenhafte Gegenwart geheiligten Höhe. Wann Ich aber wesenhaft diese Höhe verlassen werde, wird euch schon näher im Verlaufe dieser Woche bekannt gemacht werden.
  10. Lebe mäßig! Trinke nicht Wein und Bier untereinander, sondern einen guten Wein nur, so wirst du dein Fleisch vor Krankheiten und deine Seele vor fleischlicher Sinnengier bewahren. Das sage Ich dir als dein größter Freund. Amen.

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