Hier ist Dein Kapitel

120. Ein Verkünder der Neuoffenbarung – 9. Oktober 1843 [Manuskript]

Bericht Anselm Hüttenbrenners: Heute erzählte mir die nach Graz gekommene Mutter des Jakob Lorber, dass sie voriges Jahr die Bekanntschaft eines beiläufig siebzigjährigen Bettlers in einem fremden Haus gemacht habe. Dieser rede immer nur über göttliche Dinge, er sei von großer Gestalt, hager, dabei freundlichen Aussehens. Der Sprache und Kleidung nach müsse er ein Illyrier sein. Befragt, woher er sei und wo er sich aufhalte, antwortete er: „Ich bin eigentlich überall und doch nirgends zu Hause!“

Späterhin (im Sommer 1843) besuchte dieser Greis die Mutter des Jakob Lorber in ihrer Behausung und teilte ihr eine alte Prophezeiung mit, nach welcher Steiermark ein glückliches Land sei, in welchem seinerzeit ein Mann aufstehen werde, aus dem der Geist Gottes sprechen wird.

Darauf sagte er zur Mutter: „Euer Sohn ist dieser Begnadigte! In einem Schlaf hat er diese Gnade erhalten. Wisst ihr, wie lange euer Sohn schon die Stimme Gottes hört?“

Die Mutter, von der Offenbarung an ihren Sohn nur halbwegs unterrichtet, sagte: „Ich glaube, ungefähr zwei Jahre!“ – Der Alte sprach: „Seht, das weiß ich besser! Euer Sohn schreibt schon im vierten Jahr. Und wenn das vierte Jahr vollendet sein wird, dann wird er abermals in einen tiefen, bei 24 Stunden anhaltenden Schlaf versinken und wird dann vom Hören ins Schauen übergehen.“

Weiter sagte der Alte: „Es wäre gut, wenn euer Sohn zur Zeit dieses zweiten Schlafes nicht in der Stadt, wo er jetzt lebt, sondern bei euch in seiner Heimat sich befände.“

Die Mutter trug dem Alten ein Nachtlager an, da es schon ganz finster war. Er aber sagte, er müsse noch weiterziehen und es würde ihn sehr freuen, wenn er einmal mit ihrem Sohn Jakob sich besprechen könnte. Nach Graz könne er nicht kommen, da habe er keine Bekannten. Als die Mutter zu dem Mann über die Priesterschaft sich ungünstig verlauten ließ, verwies er ihr solches und sagte, sie solle alles gänzlich Gott anheimstellen. Dieser werde schon alles in Ordnung bringen. Man solle nur Ihn allein walten lassen!

Die Mutter, die den slavischen Dialekt des Alten nicht vollkommen versteht, glaubt, aus seinen Äußerungen auch entnommen zu haben, er habe einst beim Militär gedient. Sie kann aber nicht verbürgen, ob sie recht verstanden habe. Ans. H.

Anfrage des Knechtes: O Herr! Du liebevollster, heiliger Vater! Was ist wohl mit dem Mann, von dem mir meine Mutter die Nachricht überbrachte? Ist seinen Aussagen zu trauen?

  1. Schreibe! Dergleichen Männer, jung und alt, werden bald mehrere aufgestellt und von Meinem Geiste erfüllt werden. Daher ist ihnen gar wohl zu trauen.
  2. Ich Selbst gehe nun nicht selten in solchen Männern einher und bereite die Menschen hier und da auf Meinen nahe bevorstehenden großen Auftritt vor!
  3. Fürwahr, fürwahr, mit Feuer und Schwert werde Ich die Städte, die Wohnungen der Teufel und ihrer Diener, heimsuchen. Große Teuerung, Hunger und Pest werde Ich über die Städte ausgießen und große Gewässer kommen lassen über alles wucherische Land. Dreimal verflucht sei alle Kleiderpracht der Weiber, die durch sie die Männer verlocken wollen, weil sie sich keines inneren Wertes mehr bewusst sind; und dreimal verflucht sei Mir auch umso mehr der Mann jung und alt, der der Welt und der Weiber wegen der Kleidermode huldigt, und lässt sich wachsen einen großen Bart, einen Schnauzbart, einen Knebelbart, und einen frechen Burschenbart, um sich dadurch vor der Welt und vor den Weibern auffallend zu machen! Fürwahr, fürwahr, derlei Menschen will Ich in Meinem Zornmeer untergehen lassen, und Meine Gnade solle so weit von ihnen abstehen, wie eine Unendlichkeit von der anderen! Mir ist kein Teufel ärger, als der hoffärtige Modeteufel; über den will Ich am Ende mein ganzes Gericht ausschütten! Denn er ist es, der alle Menschheit von Mir abwendet, und alle Welt verpestet mit dem stinkendsten Unflat der Hölle! Siehe, nun trachtet ja schon alles nach der Mode sich zu tragen; man befördert ihre Industrie, man schreitet entsetzlich vorwärts! O Gräuel der Gräuel! O Welt, wie schnell steuerst du dem Untergang zu! Möchtest nicht auch du, Mein Knecht, dir modische Gewänder auf den Leib hängen, auf dass Ich dich verließe, und verdammte?! O sage es denen, die daran Freude haben, wie missfällig sie vor Mir stehen! Siehe, darum kommen jetzt solche Männer; durch diese muss das Landvolk hier und da vorbereitet werden! Dem Städter aber genügen die Weltpriester. Wird er nach ihrem Wort gehen, so werde Ich seiner schonen; will er aber nicht, so sei er verflucht. Ihr aber, denen Ich selbst predige, verliert um desto mehr, so ihr nicht darnach lebt. Das ist eine gültigste Prophezeiung!
  4. Aber auch der Mann redet aus Meinem Geiste, aber im Schauen ist er nicht völlig. Mit dem „Schlafe“ doch hat es seine Richtigkeit nicht. Denn du musst wach sehend werden.

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare