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54. Die Seelenteilung

Am 24. März 1847

[54.1] Es ist euch schon zum Teil gezeigt worden, und zwar in der Darstellung des Mineral- und Pflanzenreiches, wie da fortwährend eine zahllose Menge tellurischer Spezifika aufsteigen, sich ergreifen und verbinden und sich ordnen nach dem dazwischenkommenden Willen der Geister, welche dies Geschäft zu besorgen haben, und dass gewisserart alles Seele ist, was immer nur auf der Erde in die Erscheinlichkeit tritt. Dieses brauchen wir demnach nicht mehr zu wiederholen; aber etwas Selteneres und überaus Denkwürdiges kommt hier als ein heller Zuwachs.

[54.2] Diese Teilung, was euch sicher etwas rätselhaft klingen wird, ist also geordnet nach einem geheimen Gesetz, das man gewisserart göttliche Politik nennen könnte, vermöge welcher der Satan selbst zum ersten Handlanger dieser Teilung genötigt wird.

[54.3] Er will seine Seele durch seine Kraft frei machen und ihr wieder die vorige Extension geben; daher erbrennt er fortwährend im Inneren seiner zusammengedrückten tellurisch-spezifischen Totalseele. Durch dieses fortwährende Aufbrennen will er die scheinbare Materie ganz zur subtilen Substanz machen. Diese seine Bemühung wird unter ordnungsmäßiger Beschränkung fortwährend zugelassen, und zu diesem Behuf ist auch der Organismus des Erdwesens also gestellt und geordnet, dass der böse Geist in solcher seiner Beharrlichkeit fortwährend gleich tätig bleiben muss.

[54.4] Er ist auch wirklich in diesem Wahn, dass er durch solche seine Tätigkeit schon beinahe seine ganze gefangene Seele frei gemacht hat; darum treibt er fortwährend die psychischen Spezifika aus dem Inneren der Erde heraus. Dass aber diese Spezifika dann hier von den mächtigeren Geistern aufgefangen und zu neuen, vollkommenen Menschengestalten eingeordnet werden, von dem weiß er wenig oder nichts.

[54.5] Aber ebendiese Spezifika, die von dorther kommen, sind natürlich ganz höllischer Art und sind grundböse; daher sie durch eine übergroße Wesenstufenreihe aufsteigen und durchgären müssen, bevor sie zur Konsistierung eines Menschen tauglich sind.

[54.6] Das Höllische dieser Spezifika zeigt sich an den vielen Wesen ganz klar, die dem Menschen vorangehen. Betrachtet das giftige Wesen fast sämtlicher Metalle, das Gift in den Pflanzen, dann das Gift in den Tieren, die große Wut derselben, besonders bei den reißenden Tieren, und die grässliche Verschmitztheit und Tücke des giftigen Gewürms, und es wird euch das höllisch Böse in diesen Wesen nicht entgehen. Ja selbst bei den Menschen äußert sich dieses Böse, rein Höllische, oft noch in einem so hohen Grad, dass nicht selten zwischen manchem Menschen und zwischen dem Fürsten der Finsternis wenig oder gar kein Unterschied vorhanden ist.

[54.7] Dieses rein höllisch Böse wird erst durch die Dazwischenkunft des mächtigsten Spezifikums, des Wortes Gottes, einer neuen Gärung ausgesetzt, in welcher erst dann das Höllische gesänftet und in Himmlisches verkehrt wird, – aber auch nicht mit einem Mal.

[54.8] Die Spezifika in der eigentlichen Seele des Menschen werden zwar für sich schon rein himmlisch, wenn sie von dem Geist im Leib durchdrungen worden sind, aber der Leib oder das Fleisch des Menschen in all seinen Teilen ist noch eitel böse, also noch immer höllisch; daher muss dieses Fleisch noch eine Menge demütigende Prüfungen erleiden, bis es erst nach und nach ein kongruierender Teil der schon früher reineren Psyche werden kann.

[54.9] Aus diesem Grunde muss der Leib noch einmal sterben oder, besser gesagt, aufgelöst werden, muss in all seinen Teilen in allerlei Gewürm übergehen, in diesen wieder sterben oder aufgelöst werden und geht nach dieser Auflösung in zahllose Infusorien über. Diese gehen wieder ins Pflanzenwesen über; die Pflanzen erst verwesen dann in allerlei Zuständen zum Teil in der Erde, zum Teil im Feuer, zum Teil in den Mägen der Tiere, und das so lange fort, bis das letzte Atom frei aufgelöst wurde, wozu bei manchem Menschen mehrere hundert Jahre erforderlich sein werden, bei manchen eitlen, ihr Fleisch liebenden Toren wohl gar etliche tausend Jahre, bis ihres zurückgelassenen Leibes völlige Auflösung erfolgen wird. Es wird zwar von jedem Leib die eigentliche, rein höllische Hefe für alle Zeiten unverweslich bleiben als das eigentlichste Grundangehör des Satans, damit demselben ein fortwährender Körper bleibe; aber was nur immer als ein Minutissimum seelischer Substanz an demselben klebt, wird davon genommen und der eigentlichen Seele des Menschen einverleibt werden. Und so wird nach und nach die ganze Seele des Satans auferstehen in vielen Menschen, davon ein jeder wird vollkommener sein, denn der ganze frühere große Geist. Und damit eine jede Seele ein vollkommenes göttliches Ebenmaß bekomme, wird einer jeden Seele ein neuer Geist aus Gott eingepflanzt, und sie dadurch werden eine neue Kreatur. Und das ist die neue Schöpfung, die durch das Feuer der göttlichen Liebe ganz und gar umgestaltet wird; die alte Schöpfung aber wird zurücksinken in ihren Staub und ihre stets größer werdende Ohnmacht und wird verhärten und werden zu einer Unterlage und zu einem Schemel der neuen.

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