Am 1. März 1847
[40.1] Ihr habt schon bei der natürlichen Darstellung der Erde gesehen, wie die Erde als ein organisch lebendes Wesen ihre Nahrung nimmt, dieselbe in sich verdaut und die Nährsäfte dann durch zahllose Organe hinaus bis zur Oberfläche leitet, und wie anderseits die gröberen, unverdaulichen Exkremente gegen den Südpol hingeleitet werden. Diese Nahrung oder Kost der Erde ist, wie ihr nun leicht begreift, nur dem Sehen nach materiell, dem Wesen nach aber ist sie geistig; denn da dringen fortwährend eine zahllose Menge Geister und geistige Spezifika von besserer Art in das Innerste der Erde, wo gewöhnlich die ärgsten Geister gebannt sind.
[40.2] Dieses Hineindringen der besseren Geister in das Innerste des Erdwesens hat einen mehrfachen Zweck. Fürs Erste werden die Seelen und Geister böser Menschen dahin gerichtet und einer – wie ihr zu sagen pflegt – ewigen höllischen Gefangenschaft preisgegeben; denn solche Meuterer gegen die göttliche Ordnung müssen tief und fest verwahrt werden, damit sie die göttliche Ordnung fürder nicht stören können, indem vor solcher Einkerkerung viele tausend Besserungsversuche fruchtlos geblieben sind.
[40.3] Ein zweiter Grund dieses Hineindringens der Geister und geistigen Spezifika in das Innerste des Erdwesens ist der, dass es in diesem Inneren wieder Geister gibt, die – so wie ihr zu sagen pflegt – für ihre Tollwut in dieser Gefangenschaft schon ein gehöriges Lehrgeld bezahlt haben und sehr stark gewitzigt worden sind und wieder einen sehnlichsten Wunsch haben, in die Freiheit zu gelangen. Solche Geister werden dann durch die hineingedrungenen besseren Geister auf den ordnungsmäßigen Wegen von ihrer Gefangenschaft befreit und herauf zu der größeren Freiheit geführt, wo sie dann wieder zur Tätigkeit verwendet werden, und müssen da zuerst, weil noch etwas Böses in ihnen ist, sich an die Giftpflanzen wie auch an giftige Tiere machen und die zum Wachstum erforderlichen psychischen Urspezifika ordnen und dadurch solch einer giftigen Pflanze oder giftigen Tier jene Gestalt und Beschaffenheit geben, in der sie fortwährend ordnungsgemäß in die Erscheinlichkeit treten müssen. Tun solche Geister dann gut, so werden sie zu der Direktion besserer Pflanzen und Tiere geleitet; tun sie aber nicht gut – da sie oft ausarten und die schädlichen Spezifika, statt selbe in die Pflanzen zu leiten, sogleich in die Tiere oder Menschen leiten, wodurch dann epidemische Krankheiten entstehen –, so werden sie von solchem Geschäft wieder weggenommen und in die Erde in engere Haft getan, wo sie sich mit der Bildung der Metalle und der Steine abgeben müssen, welche Arbeit natürlicherweise viel schwerer und langwieriger ist, und eine Befreiung von solch einem Zustand erst dann erfolgen kann, wenn ein solcher Geist nach sehr vielen Jahren sein angewiesenes Geschäft getreu und zum Nutzen für die Erlösung in der Materie gefangener Seelen vollführt hat. Das ist also wieder ein Grund, aus welchem die besseren Geister in das Innere der Erde sich hinabbegeben.
[40.4] Ein weiterer Grund ist der, dass die gefangenen Urseelen befreit werden und als freilich noch sehr stark geteilte Spezifika in der Erscheinlichkeit von allerlei Flüssigkeiten herauf auf die Erdoberfläche geleitet und da ihren Erlösungsweg durch die euch bekannten Stufen des Pflanzen- und Tierreiches nach der Leitung der dieses Geschäft überwachenden und leitenden Geister geführt werden; denn in der Erde gibt es allenthalben gefangene Geister, die entweder schon den Weg des Fleisches durchgemacht oder die sich ohne diesen Weg als komplette Geister manifestiert haben, welche Geister euch schon näher bekanntgegeben worden sind. Es sind nämlich Erd-, Berg-, Wasser-, Feuer- und Luftgeister. Neben diesen zwei Arten von Geistern aber gibt es noch eine zahllose Menge von Seelenspezifika, die erst flottgemacht werden müssen und dann gesammelt und geordnet in ein Wesen, das ihnen auf jeder Stufe ihres Emporsteigens ordnungsmäßig entspricht.
[40.5] Da dergleichen Geister und Seelenatome, je tiefer in die Erde hinein, auch desto ärger sind, so muss da eine übergroße Aufsicht geführt werden, dass besonders bei den Seelenpartikeln, die von aller Erde auf der Oberfläche derselben zusammenkommen, ja nur die reinsten zu der Komplettierung der eigentlichen Seele verwendet, die gröberen und böseren aber zur Gestaltung der materiellen Körper beschieden werden.
[40.6] Also besteht auch der menschliche Leib aus puren Seelenpartikeln; aber jene, die den Leib machen, sind noch grob, arg und unlauter, daher sie auch noch zuvor wieder in die Erde kommen, dort verwesen müssen und von da erst dann auf die euch schon bekanntgegebene Weise aus der Verwesung aufsteigen, um sich zur Komplettierung desjenigen Wesens, dem sie einst leiblich angehörten, anzuschicken, was gewöhnlich – wie euch schon bekanntgegeben – in der dritten oder obersten Erdgeistersphäre sich ergibt, wodurch dann natürlich erst ein jeder reine Geist vollkommen wird, wenn er all das Seinige wieder in sich aufgenommen hat, welches Aufnehmen die sogenannte Auferstehung des Fleisches ist und den Spruch Pauli rechtfertigt, der da spricht: „Ich werde in meinem Fleische Gott schauen.“
[40.7] Dass dabei die in dieser ersten Region angestellten Geister über Hals und Kopf zu tun haben, versteht sich von selbst; es sind auch aus diesem Grunde auf der Erde Ruhezeiten anberaumt, in denen solche geschäftige Geister Ruhe und Erholung haben, d. h. sie haben da eben nicht so viel zu tun als wie in einer Geschäftszeit.
[40.8] Eine solche Ruhezeit ist der Winter, der aber freilich unter dem Äquator viel kürzer dauert, als gegen die Pole hin. Darum aber werden auch, je mehr gegen die Pole, auch schwächere Geister angestellt, so wie auch auf den höheren Gegenden der Erde, und je tiefer herab, desto kräftiger müssen die Arbeiter sein, was auch die Produkte gar anschaulich zeigen.
[40.9] Nun wisst ihr schon etwas, wie Engel, Geister und auch Naturgeister bei der Gestaltung der Wesen tätig sind. Weil aber dieses Geschäft mit überaus großen Schwierigkeiten und Kombinationen verbunden ist, so werden wir eben über diesen Punkt noch so manches sprechen müssen, bis die Sache euch vollends klar wird; daher nächstens in dieser Sphäre weiter!
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