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44. Cyrenius übergibt Joseph das gekaufte Anwesen

Am 13. Oktober 1843

[44.1] Als der Cyrenius bei der gekauften Villa mit dem Joseph und dessen Familie anlangte, da sagte der Joseph zum Cyrenius:

[44.2] „Edler Freund, da gefiele es mir; eine prunklose Villa, ein artiger Obstgarten voll Datteln, Feigen, Granatäpfeln, Orangen, Äpfeln und Birnen, Kirschen,

[44.3] Trauben, Mandeln, Melonen und einer Menge Grünzeug! Und daneben ist noch Wiesengrund und drei Kornäcker, das alles sicher hierzu gehört!

[44.4] Fürwahr, nicht Glänzendes und Prunkendes möchte ich haben; aber diese nutzbringend angelegte Villa, die da eine große Ähnlichkeit hat mit meinem Mietgrund zu Nazareth in Judäa, möchte ich entweder mieten oder gar kaufen!“

[44.5] Hier zog der Cyrenius den Kauf- Schutz-und-Schirmbrief hervor und übergab ihn dem Joseph mit den Worten:

[44.6] „Der Herr, dein und nun auch mein Gott, segne es dir! Hiermit übergebe ich dir den steuerfreien Vollbesitz dieser Villa!

[44.7] Alles, was du mit einem Gebüsch dicht umwachsen und mit einem Palisadenzaun umfangen erschaust, gehört zu dieser Villa! Hinter dem Wohngebäude ist noch eine geräumige Stallung für Esel und Kühe! Zwei Kühe wirst du finden; Lasttiere aber hast du ohnehin genug für deinen Bedarf.

[44.8] Solltest du aber etwa mit der Zeit wieder in dein Vaterland zurückkehren wollen, so kannst du diese Besitzung verkaufen und mit dem Geld dir irgendwo anders etwas anschaffen!

[44.9] Mit einem Wort – du, mein großer Freund, bist von nun an im Vollbesitz dieser Villa und kannst damit tun, was du willst.

[44.10] Ich aber werde heute, morgen und übermorgen noch hier verbleiben, damit des Herodes arge Boten desto länger auf mich harren sollen!

[44.11] Und nur diese kurze Zeit will ich einen Mitgebrauch, aus großer Liebe zu dir, von dieser Villa machen!

[44.12] Ich dürfte es zwar nur gebieten, und es müsste mir im Augenblick der kaiserliche Palast eingeräumt werden, – fürs Erste, weil ich mit der kaiserlichen Vollmacht ausgerüstet bin,

[44.13] und fürs Zweite, weil ich ein naher Anverwandter des Kaisers bin!

[44.14] Aber dieses alles vermeide ich aus großer Achtung und Liebe zu dir, ganz besonders aber zu dem Kind, das ich wenigstens unwiderruflich für den Sohn des allerhöchsten Gottes halte!“

[44.15] Der Joseph aber war über diese edle Überraschung so sehr gerührt, dass er nur aus dankbarster Freude weinen, aber nicht reden konnte.

[44.16] Auch der Maria ging’s nicht besser; aber sie fasste sich eher und ging zum Cyrenius und drückte ihre Dankbarkeit dadurch aus, dass sie das Kindlein dem Cyrenius auf die Arme legte. Und der Cyrenius sprach ganz gerührt: „O Du mein großer Gott und Herr, ist denn auch ein Sünder wert, Dich auf seinen Händen zu tragen? O sei mir denn gnädig und barmherzig!“

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