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284. Die den Herrn geistig in ihre Herzen aufnehmen, werden gleich Seine Mutter, Brüder und Schwestern

Am 20. August 1844

[284.1] Der Vater des toten Knaben aber wollte nicht weichen von dem Kind nun, da er vernommen hatte, dass Es seinen Sohn wieder beleben könnte.

[284.2] Da sagte Joseph zu ihm: „Freund! Ich sage dir, sei nicht zudringlich; denn das Kind hat Seine Ordnung, nach der Es handelt,

[284.3] und du wirst von Ihm nichts ernöten, so du noch mehr schreien möchtest!

[284.4] Gehe aber hin und bringe deinen Knaben in deine Wohnung und lege ihn wie einen Kranken in ein gutes Bett, und morgen solle es dann ja besser werden mit ihm!“

[284.5] Auf diese Rede verließ dann endlich der Vater des toten Knaben den Joseph und ging und tat nach dem Rat eben des Josephs.

[284.6] Darauf erst gewann Joseph Ruhe und Zeit und konnte dann mit dem Bauherrn den Arbeitsakkord schließen.

[284.7] Darauf begab sich dann Joseph wieder nach Hause und erzählte der ihm entgegenkommenden Maria, Eudokia und Salome, was ihm alles auf diesem kurzen Weg begegnet ist.

[284.8] Alle drei verwunderten sich über solche Argheit der Menschen.

[284.9] Das Kindlein aber sprach: „O wundert euch der argen Menschen wegen nicht; denn so ihr das tun möchtet, da gäbe es überaus viel zu wundern in der Welt!“

[284.10] Da sprach die Salome zur Maria: „Aber du meine erhabenste Schwester! Es ist gerade nicht zum Begreifen!

[284.11] Das Gottkindlein darf nur den heiligen Mund öffnen, so sprüht ordentlich die Weisheit heraus!

[284.12] Wie ungeheuer weitsichtig weise waren wieder die Worte!

[284.13] O du überglückliche Mutter solch eines Kindes!“

[284.14] Und das Kindlein sprach: „Und – o du überglückliche Salome, die du für deinen Herrn ein Haus gekauft hast –

[284.15] und bist nun Zeugin, wie Er wohnt leibhaftig im selben!

[284.16] Was Unterschieds wohl ist zwischen der, die Mich auf kurze Zeit in ihrem Leib barg,

[284.17] und zwischen Meiner rechten Hausfrau, die Mich für immer birgt in ihrem Haus?!

[284.18] So aber eine Mutter trägt ein Kind im Leib, was wohl tut sie dazu, dass es lebendig wird, wächst und dann zur Welt kommt?

[284.19] Ist das nicht alles ein Werk Gottes, wo des Menschen Wille nichts vermag?

[284.20] So aber dann jemand ein Kind aufnimmt in sein Haus und gibt ihm Wohnung, Pflege und Kost für immer – sage, ist das nicht mehr?!

[284.21] Wahrlich sage Ich dir, die Mich dir gleich in der Zukunft in ihrem Herzen geistig aufnehmen werden, die auch werden sein gleich Meine Mutter, Meine Brüder und Meine Schwestern!“

[284.22] Diese Worte gruben sich alle tief ins Herz und begaben sich dann still und nachdenkend nach Hause.

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