Am 9. Juli 1844
[249.1] Als nach ungefähr drei Stunden der Jonatha mit dem Joseph und mit seinem Gold- und Silberfischfang zurückkam, da war in seinem Haus auch schon alles auf den Beinen und sah nach der noch stark rauchenden Stadt hin.
[249.2] Das Kindlein allein lief mit dem Jakob dem sich dem Ufer nahenden Joseph und Jonatha entgegen.
[249.3] Und als diese ans Ufer traten, da grüßte und küsste Es die beiden und fragte den Jonatha, ob er wohl schon recht viele Fische gefangen habe.
[249.4] Dieser aber, das Kindlein ebenfalls mit größter Liebe umfassend, sprach:
[249.5] „O Du mein Leben, o Du meine Liebe! Mit den Fischen hat es für heute seine geweisten Wege!
[249.6] Aber ich habe sicher mit Deiner allmächtigen Hilfe ein gestrandetes Römerschiff gerettet, das einen Gesandten an den Cyrenius trug.
[249.7] Da fielen dann recht viele Gold- und Silberfische in mein Netz, und so ließ ich für heute den eigentlichen Fischfang ruhen.“
[249.8] Und das Kindlein sagte: „Das ist schon recht und ganz gut;
[249.9] aber da Ich Mich heute schon auf einen frischen Fisch gefreut habe, so wäre es Mir lieber gewesen, du hättest statt deinen Gold- und Silberfischen die rechten gebracht!“
[249.10] Der Jonatha aber sprach: „O Du mein Leben, siehe, da längst des Ufers hängen ja eine Menge Fischkästen voll mit den besten Fischen, da werden wir schon ganz frische herausnehmen!“
[249.11] Und das Kindlein lächelte darauf und sprach: „Ja, wenn also, dann magst du freilich wohl deinen heutigen Gold- und Silberfischfang behalten!
[249.12] Aber Ich bin schon recht hungrig; wird es lange hergehen, bis da ein Fisch zugerichtet wird?“
[249.13] Und der Jonatha sprach: „O nein, Du mein Leben, in einer Halbstunde sitzen wir schon beim Tisch!“
[249.14] Joseph aber sagte zum Kindlein: „Aber Du bist wohl ein rechter Bettler!
[249.15] Siehe, hier sind wir ja nicht zu Hause; daher müssen wir auch nicht schaffen, als wären wir zu Hause!
[249.16] Gedulde Dich nur, es wird schon etwas kommen; aber also zu betteln schickt sich ja nicht in einem fremden Haus!“
[249.17] Das Kindlein aber sprach: „Ei – was da! Ich bin überall zu Hause, wo man Mich liebt!
[249.18] Wo aber Ich zu Hause bin also, da kann und darf Ich ja doch auch reden, was Ich möchte!
[249.19] Damit aber Jonatha nicht seine Kästen unentschädigt leeren solle,
[249.20] da werfe er ein Netz ins Meer, und er solle für uns alle sogleich einen hinreichenden Fang machen! – Jonatha, tue das!“
[249.21] Jonatha warf sogleich ein großes Netz ins Meer und fing eine unerhörte Menge der edelsten Fische.
[249.22] Darauf sagte das Kindlein zum Joseph: „Siehe, wenn das in Meiner Macht steht, da werde Ich doch den Jonatha um einen guten Fisch bitten dürfen?“ – Hier wurde der Joseph still; Jonatha aber wusste sich aus lauter Dankbarkeit nicht zu helfen.
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