Am 1. Juli 1844
[243.1] Als die Abbrandler beim Haus Josephs ankamen, da erkannte sie eben der Joseph bald, dass sie dieselben Herren waren, die ehedem seine Gäste gewesen sind, und fragte sie:
[243.2] „Ja – meine geachtetsten Herren, was ist denn mit eurem wichtigen Geschäft, deshalb ihr ehedem also schnell forteiltet?
[243.3] Bestand es darinnen, dass ihr eure Stadt angezündet habt?
[243.4] Oder bestand es etwa in ganz etwas anderem, das für mich als ein Geheimnis zu verbleiben hat?!“
[243.5] Die Abbrandler aber sprachen: „Lieber Menschenfreund! Versuche uns Elende nicht; denn du siehst ja, dass wir nun die aufgelegtesten Bettler sind!
[243.6] Kannst du uns aber irgend unterstützen, so tue das, und wir wollen deine Leibeigenen sein unser Leben lang!“
[243.7] Joseph aber sprach: „Nur Roms mächtige Patrizier verstehen sich auf Sklaven und Leibeigene;
[243.8] ich aber verstehe mich nur auf Brüder, die allzeit gleich meine Brüder sind – wie als Herren, also auch als Bettler!
[243.9] Darum werde ich euch auch nach Kräften unterstützen.
[243.10] Aber so ihr wieder auf eurem Boden feststehen werdet, dann nehmt euch kein solches Geschäft mehr vor, wie euer heutiges hätte sein sollen!
[243.11] Denn so wehe es euch nun tut, dass euch eure Diener und Sklaven so schändlich beraubt und eure Häuser angezündet haben,
[243.12] ebenso und noch mehr Wehe hätte mir das gemacht, so ihr desgleichen an mir verübt hättet!“
[243.13] Hier ging der Joseph zum Cyrenius und fragte ihn, was man diesen Unglücklichen auf einmal geben solle.
[243.14] Und der Cyrenius sprach: „Warte nur ein wenig! Meine Träger, die ich um meine Kasse aufs Schiff gesandt habe, werden sobald da sein!
[243.15] So ich erst im Besitz meiner größeren Kasse sein werde, dann werden wir schon sehen, wie viel da auf jeden, der schon hier ist und noch kommen wird, fallen solle.“
[243.16] In einer kleinen Stunde brachten die Boten tausend Säckel Goldes und Silbers.
[243.17] Jeder Säckel, aus zehn Pfunden bestehend, aber war gemischt mit zwei Pfunden Goldes und acht Pfunden Silbers.
[243.18] Hier sprach der Cyrenius zum Joseph: „Diese Säckel verteile du unter diese Abbrandler also, dass da auf jeden ein Säckel komme!
[243.19] Die erübrigten aber verwahre du für noch andere, die noch ankommen werden!
[243.20] Ich aber will bei der Verteilung nicht zugegen sein, auf dass ich nicht erkannt werde von allem Volk, das hierherkommen wird!
[243.21] Ich aber werde mich nun mit dem Jonatha in seine Wohnung begeben und hoffe dich am Abend zu sehen!
[243.22] Joseph billigte das und übernahm mit seinen Söhnen sogleich die Verteilung; und der Cyrenius entfernte sich heimlich mit seinem ganzen Hofstaat und mit dem Jonatha.
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