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242. „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

Am 28. Juni 1844

[242.1] Es entsetzten sich aber alle, als sie auf einmal die ungeheure Qualm- und Flammenmasse in die Luft aufsteigend erschauten.

[242.2] Und der Cyrenius fragte den Joseph, ob man nicht diesen so mächtig hartbedrängten Menschen zu Hilfe eilen solle.

[242.3] Joseph aber sprach: „Ich meine, wir werden das gut sein lassen!

[242.4] Denn dem Feuer können wir ohnehin keinen Einhalt tun mit unseren natürlich-menschlichen Kräften;

[242.5] was aber die dabei Verarmten betrifft, die werden uns noch bald genug und zur rechten Zeit treffen.

[242.6] Daher seien wir nur ganz ruhig hier; wem’s nottut, der wird schon kommen!“

[242.7] Und das Kindlein daneben sprach zum Joseph: „Lieber Joseph! Siehe, das wird auch deinen Gold- und Silberkasten um ein sehr Bedeutendes geringer machen!

[242.8] Auch du, Cyrenius, wirst heute noch vor deiner Abreise um einige Pfunde Goldes und Silbers leichter werden;

[242.9] denn die hier waren und heimlich uns mit der Zerstörung unseres Hauses gedroht haben, die werden bald als gar sehr gedemütigte Freunde wiederkommen und werden dich um eine Unterstützung angehen.

[242.10] Daher mache dich nur gefasst darauf! Denke aber nicht, als hätte Ich etwa deren Häuser durch Meine Macht in diesen Brand gesteckt;

[242.11] denn so etwas tue Ich nicht, und jegliche Rache ist ferne von Mir!

[242.12] Dir aber sage Ich es: Das hat ihnen ihre Dienerschaft getan;

[242.13] denn diese hatte schon einen alten Groll auf ihre Herrschaft, da sie von ihr zu karg und hart gehalten war.

[242.14] Heute fand sie den günstigen Zeitpunkt, sich also zu rächen an ihrer Herrschaft,

[242.15] dass sie alle ihre Paläste in den Brand steckte.

[242.16] Und so fielen ohne Mein Zutun diese Weltherren gerade nun in die Grube, die sie für uns gemacht zu haben im Sinne hatten!“

[242.17] Als der Cyrenius vom Kindlein solches vernommen hatte, da fragte er Es hurtigst, ob man solcher argen Dienerschaft nicht nachstellen solle.

[242.18] Und das Kindlein sprach: „O lasse das gut sein! Denn fürs Erste hat sie an ihrer hartherzigen Herrschaft ein gutes Werk getan,

[242.19] fürs Zweite ist sie lange schon mit dem geraubten Schatz über Berg und Tal,

[242.20] und fürs Dritte wird sie der ihr gebührenden Strafe nicht entgehen, da sie das ganz eigenmächtig aus böser Rache getan hatte!

[242.21] Daher sei unsere Sorge vorerst auf die gerichtet, die da unserer Hilfe benötigen werden!

[242.22] Was aber die Brandleger betrifft, für die ist schon gesorgt.

[242.23] Denn siehe, Gott sieht sie allenthalben und kennt ihren Weg genau!

[242.24] Daher kann Er sie auch überall ergreifen, wo sie sich auch immer befinden möchten.

[242.25] Gott ist auch ein allen allergerechtester Richter; daher wird Er ihnen auch den gerechtesten Lohn für ihre Tat zu geben wissen!“

[242.26] Hier kam die Maria ganz ängstlich hinzu und zeigte dem Joseph eine große Schar gewaffneter Krieger, die sich in Eilschritten gegen die Villa bewegte.

[242.27] Das Kindlein aber sprach: „O fürchtet euch nicht; das ist die Schutzwache für den Cyrenius, die nun der Oberste aus der Stadt zu eurer Sicherung sendet!

[242.28] Es werden aber bald auch eine Menge Bürger ihr bald folgen.

[242.29] Daher sei nun hier nur für ihre Unterkunft gesorgt; alles andere wird sich geben!“

[242.30] Und wie das Kindlein solches geredet hatte, so war es auch; der Cyrenius bekam Wache, und dieser folgten bald eine Menge Abbrandler.

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