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220. Jeder Mensch wird geheiligt und neu geboren durch die Liebe zu Gott in seinem Herzen

Am 31. Mai 1844

[220.1] Bei dieser Rede des Kindleins aber fiel der Jonatha, von seinem heißen Liebegefühl gedrungen, vor dem Kindlein nieder und weinte aus zu großer Freude und Dankbarkeit.

[220.2] Das Kindlein aber sprach zu den anderen: „Seht ihr, wie mächtig da ist des Jonatha Liebe zu Mir?

[220.3] Wahrlich sage Ich euch, aus einer jeden Träne, die nun seinen Augen entstürzt, solle einst eine Welt für ihn in Meinem Reich werden!

[220.4] Ich habe euch zwar schon den Wert und den Unterschied der Tränen gezeigt; aber hier sage Ich euch noch einmal hinzu:

[220.5] Keine Träne ist größer vor Mir als die allein, die denen des Jonatha gleicht!“

[220.6] Bei diesen Worten des Kindleins ermannte sich der große Jonatha und sprach:

[220.7] „O Du allmächtiger Herr meines Lebens! Wie bin ich – ein großer Sünder – wohl solcher endlosen Gnade und Erbarmung von Dir würdig?!“

[220.8] Das Kindlein aber sagte: „Jonatha, frage dich, wie du Mich denn wohl also mächtig lieben kannst in deinem Herzen, so du ein so großer Sünder bist?

[220.9] Ist die Liebe zu Mir nicht heilig in sich, wie Ich Selbst in Meinem Göttlichen es bin?

[220.10] Wie wohl magst du als ein so großer Sünder solche heilige Liebe ertragen in deinem Herzen?

[220.11] Wird denn nicht ein jeder Mensch geheiligt und ganz neu geboren durch die Liebe zu Gott in seinem Herzen?

[220.12] So du aber voll von dieser Liebe bist, sage, was ist demnach in dir, das du Sünde nennest?

[220.13] Siehe, eines jeden Menschen Fleisch ist wohl eine Sünde in sich; darum muss auch eines jeden Menschen Fleisch sterben!

[220.14] Ja, Ich sage dir, sogar dieses Fleisch Meines Leibes ist unter der Sünde Sold und wird darum auch gleich dem deinigen absterben müssen!

[220.15] Aber diese Sünde ist ja keine freiwillige, sondern nur eine gerichtete und steht für deinen freien Geist in keiner Rechnung.

[220.16] Darum wird dein Wert nicht nach deinem Fleische, sondern lediglich nur nach deiner freien Liebe bestimmt.

[220.17] Und es wird dereinst nicht heißen: Wie war dein Leib, sondern – wie war deine Liebe?!

[220.18] Siehe, so du einen Stein wirfst in die Höhe, da bleibt er aber dennoch nicht in der Höhe, sondern er fällt bald wieder herab zur Erde.

[220.19] Warum denn? Weil die Materie der Erde ihn als eine gerichtete Liebe, von der er selbst voll ist, anzieht.

[220.20] Warum aber fallen die Wolken und die Sterne nicht vom Himmel? Siehe, darum, weil sie des Himmels Liebe anzieht!

[220.21] Nun, so dein Herz aber voll Liebe ist zu Gott, dem ewig Lebendigen, wohin wohl wird dich diese allein freie, selbst lebendige Liebe ziehen?!“

[220.22] Diese letzte Frage erfüllte alle Anwesenden mit der größten Wonne, und sie wussten nun alle, wie sie daran waren.

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