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219. Das Kreuz als Ausdruck der puren Liebe Gottes

Am 30. Mai 1844

[219.1] Nach dieser höchst lehrreichen Unterredung des Kindleins mit dem Cyrenius aber wandte sich auch der Joseph an das Kindlein und fragte Es, was da nun mit dem nach Hause gebrachten Kreuz geschehen solle.

[219.2] Und das Kindlein sprach: „Joseph! – Ich sage dir: Das hat schon seinen Mann und seinen Platz gefunden!

[219.3] Sagt doch auch ihr zu einem Kaufmann: ‚Du hast eine gute Ware, diese wirst du nicht lange besitzen;

[219.4] denn für die wird sich wohl bald irgendwo ein kauflustiger Käufer finden!‘

[219.5] Und siehe, so ein Kaufmann bin Ich auch! Ich habe eine gute Ware gebracht zum freien Verkauf.

[219.6] Und es hat sich auch schon ein Käufer eingefunden und hat es durch seine Liebe zu Mir an sich gekauft;

[219.7] und der Käufer ist Jonatha, der starke Fischer!

[219.8] Solle er für seine vielen Fische denn nichts haben, mit denen er uns so oft schon reichlich versehen hat?!

[219.9] Eine Hand wäscht die andere; wer ein Wasser reicht, dem solle wieder Wasser gereicht werden!

[219.10] Wer da ein Öl reicht, dem solle auch wieder reichlich Öl werden!

[219.11] Wer da tröstet, dem solle auch ein Trost werden für ewig!

[219.12] Wer aber Liebe reicht, dem solle auch wieder Liebe werden!

[219.13] Jonatha aber hat Mir alle seine Liebe gegeben; also gab Ich ihm denn in dem Kreuz auch Meine Liebe!

[219.14] Ihr habt Mir zwar wohl auch Liebe im Wasser und Öl gegeben;

[219.15] aber Ich sage dir, pure Liebe ist Mir denn doch lieber, als die mit Wasser und Öl!

[219.16] Das Kreuz aber ist nun zu Meiner puren Liebe geworden!

[219.17] Darum gab Ich es dem Jonatha, weil dieser eine pure Liebe zu Mir hat;

[219.18] denn er allein liebt Mich Meiner Selbst willen, und das ist pure Liebe!

[219.19] Er liebte Mich, ohne zu wissen, wer Ich bin; ihr aber liebtet Mich weniger, da ihr doch wusstet, wer Ich so ganz eigentlich bin.

[219.20] Und siehe, das war eine Liebe mit recht viel Wasser! Darum sollet ihr auch nie einen Wassermangel leiden – in euren Augen nämlich auf dieser Welt!

[219.21] Cyrenius liebte Mich mit Öl; darum solle er auch dereinst mit dem Öl des Lebens gesalbt werden, wie ihr getränkt mit dem Wasser des Lebens!

[219.22] Aber vollends in Meinem Gemach sollen nur die dereinst wohnen, die Mich pur lieben!“

[219.23] Diese Rede des Kindleins brachte den Joseph in eine tüchtige Angst, und der Cyrenius selbst machte große Augen.

[219.24] Das Kindlein aber sprach: „Ihr sollet aber darum doch nicht meinen, dass Ich euch das Kreuz vorenthalten werde; denn wer da haben wird ein freies Herz, der solle auch das freie Kreuz überkommen!“ – Dieser Bescheid beruhigte wieder das Gemüt des Joseph und des Cyrenius.

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