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211. Viele Dinge werden den Menschen nicht offenbar werden, solange sie auf der Erde leben. Das Mittagsmahl

Am 20. Mai 1844

[211.1] Nach einer Weile aber ging Joseph zum Kindlein hin und fragte Es, wie solches zu verstehen wäre.

[211.2] Und das Kindlein sprach: „Joseph, da forschst du vergeblich!

[211.3] Denn gar viele Dinge gibt es, die euch nicht offenbar werden, dieweil ihr lebt auf der Erde.

[211.4] Wer aber kommen wird nach diesem Leben in Mein Reich geistig, dem wird alles im Licht gezeigt werden!

[211.5] Darum frage hier nicht nach Dingen, die dich nun nichts angehen!

[211.6] Lasse aber nun Erde bringen und mit ihr bedecken diese Brandfläche!“

[211.7] Und der Joseph wandte sich hier an den Cyrenius, und dieser ließ sogleich durch seine Leute Erde herbeischaffen und mit selber bedecken die Stelle.

[211.8] Nach dieser Arbeit ward es Mittag geworden, und die Söhne Josephs waren auch mit ihrem Mittagsmahl fertig und hielten es in der Bereitschaft für die vielen Gäste.

[211.9] Und das Kindlein sprach Selbst zum Joseph: „Lieber Joseph! Ich bin schon recht hungrig geworden; drei große Fische sind gebraten, daher gehen wir zum Essen!“

[211.10] Joseph aber sprach: „Das ist recht löblich; aber werden die Fische wohl für mehr als hundert Personen ausreichen?!“

[211.11] Und das Kindlein erwiderte: „No – und ob! Hast du doch die großen Tiere gesehen; wie magst darnach fragen?

[211.12] Ein jeder Fisch hat gut hundert Pfunde; da braucht es wahrlich nichts mehr, und es ist genug für zweihundert Menschen!

[211.13] Daher gehen wir nun nur nach Hause; denn Ich bin schon sehr hungrig, und besonders auf die guten Fische des Mittelmeeres!“

[211.14] Und der Joseph berief sogleich alle zum Mittagsmahl und begab sich in die Villa.

[211.15] Unterwegs aber fragte der Cyrenius das holde Kindlein, ob denn dieses Meer wohl richtig ein Mittelmeer (mare mediterraneum) ist.

[211.16] Und das Kindlein sprach: Ob’s richtig oder nicht – Ich muss ja nach eurer Art mit euch reden, so Ich von euch verstanden werden will!

[211.17] Nach dem Essen aber kannst du auf der kleinen Erdkugel nachsehen, und du wirst da es wohl finden, ob dieser Ausdruck passt!?“

[211.18] Darauf lief das Kindlein voraus mit Seinem Jakob, um ja bald am Tisch zu sein.

[211.19] Und als der Joseph kam, da lächelte ihm das Kindlein schon vom Tisch entgegen, indem Es schon ein Stückchen Fisches in der Hand hielt.

[211.20] Joseph aber freute sich dessen sehr geheim; nur sagte er des Anstandes wegen:

[211.21] „Aber – Du mein liebstes Kindlein, so ein großes Stück! Wirst Du es wohl wegzehren können?“

[211.22] Und das Kindlein lächelte noch mehr und sprach: „Sorge dich um etwas anderes; denn dafür haben schon deine Väter gesorgt, dass Meinem Magen nicht leichtlich etwas schadet, – denn die haben Mir gar oft die schlechtesten und größten Brocken aufgetischt.“ – Hier verstand Joseph wohl, was das Kindlein sagen wollte.

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