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179. Die Rettung des Cyrenius und der Seinen aus Seenot

Am 1. April 1844

[179.1] Es war aber nach der heutigen Rechnung die zehnte Stunde abends, als der Jonatha nach Hause kam.

[179.2] Da Jonatha aber in dieser Zeit nach Hause kam, da fand er seine drei Gehilfen mit ihren Weibern und Kindern recht tätig noch und hörte sie jubeln und also untereinander sprechen:

[179.3] „Das war gut und recht, dass unser Herr verreiste und hat uns Gelegenheit gegeben, in der wir ihm zeigen können, welch treue Diener seines Hauses wir sind!

[179.4] Tausend Pfunde Thunfische, tausend Pfunde Störe, drei junge Haie, zehn Schwertfische, einen Delphin und bei zweihundert Pfunde kleiner edler Fische haben wir heute gefangen!

[179.5] Welche Freude wird er haben, wenn er solchen Reichtum an Fischen finden wird!“

[179.6] Hier meldete sich Jonatha, und alles lief ihm wie einem Vater entgegen und zeigte ihm den glücklichen Fang an.

[179.7] Jonatha belobte sie und küsste sie und sprach darauf: „Da ihr heute schon so fleißig wart, so geht nun und bringt die großen Fische, als: die Haie, die Schwerte, den Delphin und die Störe, gevierteilt in die große Selchkammer!

[179.8] Und macht aber ja sogleich einen starken Rauch von allerlei wohlduftendem Gesträuch, auf dass diese Fische wegen der Hitze nicht in Fäulnis übergehen! Und salzt besonders die Haie und den Delphin gut ein, und spart nicht die Meerzwiebeln dabei und den Thymian!

[179.9] Die Thune und die anderen kleineren Fische aber gebt in die großen Lägel!“

[179.10] Und sein erster Gehilfe aber sprach: „O Herr! Was du nun anbefohlen hast, das ist schon am Tag geschehen, und ist alles schon in der größten Ordnung!“

[179.11] Da ging der Jonatha hin und überzeugte sich von allem und sprach: „Kinder und Brüder, das ist kein gewöhnlicher Fang!

[179.12] Da hat eine höhere Kraft mitgewirkt; darum aber wollen wir auch harren heute bis nach Mitternacht und wollen sehen, ob solche höhere Macht unsere Kraft darum nicht in Anspruch nehmen wird!

[179.13] Ihr habt die starke Mondesverfinsterung gesehen! Das ist ein sicheres Zeichen, dass heute noch ein Unglück irgendjemandes harrt! Darum wollen auch wir harren bis Mitternacht, ob nicht jemand unserer Hilfe bedürftig wird!

[179.14] Geht daher, und macht das große Boot, das ein Segel hat und zehn starke Ruder, fertig zur Abfahrt!“

[179.15] Und die drei Gehilfen gingen sogleich und taten das.

[179.16] Sie aber waren kaum noch mit der Herstellung des großen Bootes fertig, da begann schon ein mächtiger Wind das Wasser des Meeres aufzuwühlen.

[179.17] Da sprach Jonatha zu den dreien: „Nun haben wir keine Zeit mehr zu verabsäumen! Ruft eure zehn Söhne und stellt sie an die Ruder! Du, Fischmeister, ergreife das Steuerruder, und ich selbst werde die vorderen zwei großen Ruder bearbeiten!

[179.18] Das Segel aber zieht ein, da wir einen Gegenwind haben; und also gehe es sogleich im Namen des Allmächtigen hinaus auf die hohe See!“

[179.19] Als sie also eine gute Stunde hinausgesteuert hatten und viel zu tun hatten mit den starken Wellen, da vernahmen sie ein starkes Angstgeschrei von der hohen, mächtig wogenden See.

[179.20] Jonatha ruderte mutigst darauf los und erreichte in einer Viertelstunde ein großes römisches Schiff, das auf einer Sandbank festsaß und vom Wogendrang schon sehr geneigt war.

[179.21] Sogleich wurden Strickleitern geworfen, und alle Menschen – bei hundert an der Zahl – wurden gerettet, an deren Spitze eben unser Cyrenius sich befand mit der Tullia und mit dem Maronius Pilla.

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