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164. Austreibung eines bösen Geistes aus dem Knaben einer Mohrenfamilie

Am 12. März 1844

[164.1] Von dieser Periode ging’s im Hause Josephs ganz ruhig zu und ereignete sich nichts Wunderbares.

[164.2] Und dieser ruhige Zustand dauerte ein volles Jahr, da das Kindlein schon Selbst gehen konnte und auch reden und spielen mit den anderen acht Kindern.

[164.3] In dieser Zeit kam eine Mohrenfamilie, die ein sehr krankes Kind hatte, ins Haus des Joseph.

[164.4] Denn diese Familie hatte in der Stadt gehört, dass sich in diesem Haus ein Wunderarzt befinde, der alle Krankheiten heilt.

[164.5] Das kranke Kind war ein Knabe von zehn Jahren und ward von einem bösen Geist gar jämmerlich gequält.

[164.6] Der Geist ließ dem Knaben Tag und Nacht keine Ruhe, warf ihn hin und her, trieb ihm den Bauch auf und bereitete ihm dadurch unerträgliche Schmerzen.

[164.7] Bald wieder trieb er ihn ins Wasser und bald ins Feuer.

[164.8] Als aber dieser Geist sich im Hause Josephs befand, da ward er ruhig und rührte sich nicht.

[164.9] Joseph aber fragte den Vater des Knaben, der Griechisch verstand, was es mit dem Knaben für eine Bewandtnis habe.

[164.10] Und der Vater erzählte dem Joseph alles getreust, was sich nur immer mit dem Knaben zugetragen hatte vom Anbeginn.

[164.11] Darauf berief Joseph den Jakob, der sich wie gewöhnlich als ein sechzehnjähriger Jüngling mit dem Kindlein beschäftigte, und gab ihm die Not dieser Mohrenfamilie kund.

[164.12] Jakob aber wandte sich an das Kindlein und herzte Es und redete in seinem Herzen mit Ihm.

[164.13] Das Kindlein aber sprach ganz laut in hebräischer Sprache:

[164.14] „Mein Bruder! Meine Zeit ist noch lange nicht da; aber gehe du hin zu dem kranken Knaben, des Geschlecht das Zeichen Kains trägt!

[164.15] Rühre ihn mit dem Zeigefinger der linken Hand an der Brustgrube an, und sobald wird der böse Geist für immer entweichen aus dem Knaben!“

[164.16] Und der Jakob ging sobald hin und tat, wie ihm das Kindlein befohlen hatte.

[164.17] Da riss der böse Geist den Knaben zum letzten Mal und schrie:

[164.18] „Was willst du Schrecklicher denn mit mir, wohin soll ich nun ziehen, da du mich vor der Zeit aus meiner Wohnung treibst?!“

[164.19] Und der Jakob sprach: „Der Herr will es! Nicht ferne ist das Meer; wo es am tiefsten ist, da sollst du wohnen im Grund, und der Schlamm soll deine Wohnstätte sein fürder, Amen!“

[164.20] Hier verließ der Geist den Knaben, und der Knabe ward gesund im Augenblick.

[164.21] Darauf wollte die Familie den Joseph belohnen; Joseph aber nahm nichts an und entließ die Familie wieder im Frieden und lobte Gott für diese Wunderheilung an diesem Knaben.

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