Am 6. Februar 1844
[134.1] Bei der Villa wieder angelangt, ward die Gesellschaft sogleich von den Söhnen Josephs und ganz besonders aber von den zurückgebliebenen Jünglingen auf das Liebfreundlichste begrüßt.
[134.2] Und die Söhne zeigten dem Vater Joseph sogleich alles an, was sie unterdessen gemacht und wie sie seinen Willen auf das Pünktlichste erfüllt hatten.
[134.3] Zugleich aber erzählte der älteste Sohn dem Joseph, was alles sich unter der Zeit wunderbar in der Gegend von Ostracine zugetragen hatte.
[134.4] „Ganz besonders“, sagte der Erzähler, „hat der plötzliche Brand der Residenz in der Stadt alle Bewohner erschreckt!
[134.5] Als aber diese sich bemühten, dem Brand Einhalt zu tun, da erlosch das gewaltige Feuer auf einmal und war keine Spur mehr von selbem zu entdecken.
[134.6] Darauf ersahen wir auf einmal, dass sich der Berg in feurige Wolken einzuhüllen begann, und tausend Blitze zuckten durcheinander.
[134.7] Da gedachten wir des Sinai, der zur Zeit der großen Offenbarung Gottes an unsere Väter gerade also ausgesehen haben mag.
[134.8] Wir waren da sehr, sehr besorgt um euch; aber die Jünglinge vertrösteten uns und sagten, dass da niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird.
[134.9] Wie aber der Berg also sich in feurige Wolken zu hüllen anfing, siehe, da wurden wir aber gar bald dennoch recht gewaltig erschreckt:
[134.10] Drei ungeheure Löwen sprangen in großer Hast auf uns zu vom Weg des Berges.
[134.11] Wir erschraken darob sehr. Aber die Jünglinge sprachen: ‚Fürchtet euch nicht; denn diese Tiere suchen Schutz in der Wohnung Dessen, dem alle Dinge gehorchen müssen!‘
[134.12] Und siehe, also war es auch! Die drei Löwen eilten sogleich in unsere Karrenschupfe, allwo sie sich noch ganz ruhig befinden.
[134.13] Wir gingen ehedem nach dem Sturm mit einigen Jünglingen hin und besahen die riesigen Bestien;
[134.14] da erhoben sie sich bald und gaben Zeichen von unverkennbarer Ergebung und Freundlichkeit! Siehe, Vater Joseph, das alles ist wunderbarst vor sich gegangen in eurer Abwesenheit.“
[134.15] Und der Joseph sprach: „Nun gut, gut mein Sohn; das alles haben auch wir erlebt! Du hättest deine Erzählung fast etwas zu lange dauernd gemacht!
[134.16] Nun geht aber und bestellt den Tisch; denn wir alle brauchen Stärkung, da uns der Berg ein wenig hergenommen hatte!
[134.17] Und die Söhne mit den anderen Jünglingen eilten sogleich in die Küche und in das Speisezimmer und brachten in kurzer Zeit alles in die schönste Ordnung.
[134.18] Der Cyrenius aber sprach: „Fürwahr, das nimmt mich sehr wunder, dass diese drei Bestien, anstatt sich in ihren Höhlen zu verkriechen, hierher die Zuflucht nahmen!
[134.19] Am Ende werden sie beim Haus bleiben und dasselbe treu bewachen, wie man ähnliche Beispiele von dieser Tiergattung mehrere hat?!“
[134.20] Und der Joseph sprach: „Mir ist alles recht, was dem Herrn recht und wohlgefällig ist!
[134.21] Es kann aber auch sein, dass diese Tiere dir folgen werden zu einem Schutz deines Schiffes?!“
[134.22] Und der Cyrenius sprach: „Dann wird es auch mir recht sein, was der Herr will, obschon mich der Herr auch ohne diese Löwen beschützen kann!“
[134.23] Hier kamen die drei Löwen hervor und stellten sich um den Cyrenius und gaben ihm ihre Freundlichkeit zu erkennen.
[134.24] Und der Cyrenius sprach: „Das ist aber im Ernst sonderbar; du lieber Bruder darfst nur etwas reden, so geschieht es auch schon!“
[134.25] Die beiden Jünglinge aber sprachen: „Diese drei Tiere werden dir noch heute in der Nacht gute Dienste tun!
[134.26] Denn der Herr weiß allzeit die tauglichsten Mittel, durch die Er jemandem hilft.
[134.27] Solche Tiere aber waren schon öfter in göttlichem Dienst; daher werden sie jetzt auch erwählt, dir zu dienen in einer Sache, die deiner harrt! Und also geschehe es!“
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