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310. Fungar-Hellan testet die Priester und die anderen Tempeldiener, indem er sie vorrübergehend freilässt

Am 27. Juni 1844

[3.310.1] Als nach der vollkommenen Zerstörungsoperation dieses Tempels die Priester und die anderen Tempeldiener von der zurückkehrenden Kriegsmacht vor das Gezelt des Fungar-Hellan und dessen Gefolge gebracht wurden, und als die Gold- und Silberträger ihre erbeuteten Schätze von ebendiesen Metallen an die Münzpräger abgegeben hatten, da erst stellte der General ein scharfes Verhör und Examen mit den Gefangenen an und sprach zu ihnen:

[3.310.2] „Wer war der Erbauer dieses Tempels? War ich es nicht? So ich aber der Erbauer und der Eigentümer so eines Tempels bin, habe ich da nicht auch allezeit das volle Recht, solches mein Eigentum zerstören zu lassen, wann ich nur immer will?!

[3.310.3] Da ich aber das unwiderlegbare Recht habe, da frage ich euch: Aus welchem Grunde und aus was für einem erweislichen Recht habt ihr euch meiner euch kundgegebenen Anordnung widersetzt und habt meine Abgeordneten mit Steinwürfen bedient und habt dadurch zehn Menschen getötet und mehrere verwundet?“

[3.310.4] Da sprachen die Gefangenen: „Herr, hätten wir dich gesehen, da hätten wir auch geglaubt, dass so ein Befehl aus deinem Munde ergangen; aber da wir dich unter den Kriegern nicht sahen und also auch deine wohlerkenntliche Stimme nicht vernahmen, da meinten wir, die Vorgabe deines Namens sei eine schändliche Kriegslist irgendeiner fremden Macht, die uns meuterisch und räuberisch angegangen hat, um sich deines Goldes und Silbers zu bemächtigen, das wir allezeit für deine Kammern gesammelt haben.

[3.310.5] Also konnten wir auch zur Nachtzeit die Kleidung und Rüstung nicht unterscheiden, ob sie aus Hanoch oder von irgend anderswoher ist. Darum griffen wir dann zu den Steinen und verteidigten dein Eigentum, so gut es uns nur immer möglich war! Und wir glauben, uns vor dir nicht strafbar gemacht zu haben, denn ein treuer Diener seines Herrn soll doch allezeit eher eines Lohnes als irgendeiner Strafe würdig sein!“

[3.310.6] Als der Fungar-Hellan solche pfiffige Ausrede vernommen hatte, da sagte er zu den Gefangenen: „Gut, da ihr das aus Treue zu mir getan habt, so soll euch auch statt der Strafe der Lohn werden! Ihr seid nun frei; geht von hier nun, und tut drei Tage lang zu eurem Besten! Nach dieser Zeit aber kommt dann, auf dass da ich euch bestätige in eurer Sache und euch gebe ein neues Amt!“

[3.310.7] Darauf wurden sie alle freigelassen und durften gehen, wohin sie wollten; und sie wandten sich mit dem Freiheitszeichen des Generals sogleich wieder gebirgseinwärts.

[3.310.8] Fungar-Hellan aber sandte sogleich die feinsten Spione nach, die die Freigelassenen auf allen ihren Wegen und Stegen beobachten mussten.

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