Am 10. Juni 1844
[3.298.1] Als der Fungar-Hellan aber lange nachgesonnen hatte, was da zu tun wäre, um den Gott Adams, Seths und Henochs wieder zu besänftigen und somit auch seinen alten Mahal, da ertönte auf einmal eine mächtige Stimme im großen Thronsaal, allwo sich eben Fungar-Hellan mit dem Mahal, dann der König Gurat und eine Menge von den ersten Ministern des Reiches befanden, und die Stimme lautete:
[3.298.2] „Wer da eine rechte Reue über seine Sünde aus Liebe zu Gott in seinem Herzen fasst, der darf nicht zagen; denn Gott ist nicht wie ein Mensch unversöhnlich, sondern höchst versöhnlich!
[3.298.3] Wer mit Reue und Liebe sich dem Vater naht, dem darf’s nicht bangen; er wird Vergebung seiner Sünde erlangen!
[3.298.4] Wäre das ganze Reich, wie noch Hanoch ist in freilich wenigen Menschen nunmehr, da möchte Gott wohl tausend Jahre noch der vollen Besserung harren; aber geht zu euren Vasallen, und geht in die zwölf anderen Städte, allda werdet ihr Gräuel über Gräuel antreffen, von denen ihr nie eine Kunde erhaltet!
[3.298.5] Ihr habt zwar dem Volk alle bestimmten Steuern erlassen, und habt dafür unbestimmte und gewisserart freiwillige eingeführt; aber eben diese Einführung gab allen euren Vasallen die Gelegenheit, die unbestimmten Steuern also zu gestalten, dass nun kein Untertan mehr eine Stunde sicher ist vor einer mächtigen Bettelei. Und gibt er einem solchen Bettler nicht, was er verlangt, so fängt dieser an, dem Untertan die schrecklichsten Drohungen zu machen; und kehrt sich der Untertan nicht daran, so entfernt sich der Bettler dann unter Fluchen und unter entsetzlichem Verwünschen.
[3.298.6] Und siehe, es vergeht dann kein Tag, so werden schon alle die Verwünschungen an dem Untertan vollzogen durch verkappte allerartige priesterliche Natur- und Höllenzauberer! Ja, in diesem Augenblick werden tausend Untertanen auf die unerhörteste Art gemartert, und die nächste Stunde erwartet schon tausend andere!
[3.298.7] Sollte Gott bei solchen Umständen wohl noch länger des menschlichen Geschlechtes schonen und harren seiner Besserung?
[3.298.8] Wahrlich, die Hölle sei der ewige Besserungsort für diese Teufel in der menschlichen Haut!
[3.298.9] Heute hat der Herr, Gott Himmels und der Erde, dem Noah auf der Höhe geboten, nach gerechtem Plan einen Wasserkasten zu bauen, und der Noah hat schon die Hand ans anbefohlene Werk gelegt!
[3.298.10] Wer aus euch errettet werden will, der tue gerechte Buße vor Gott und suche auch andere zur wahren Buße zu bekehren, so wird er Gnade finden, und Gott wird ihn zur rechten Zeit führen aus diesem Land des Verderbens, auf dass er nicht gerichtet werde mit den Teufeln!
[3.298.11] Und du, Fungar, aber gehe mit deiner Macht hinaus und zerstöre alle Götzentempel, wenn dir an der Vergebung deiner großen Sünde vor Gott etwas gelegen ist; aber enthalte dich von zu großer Grausamkeit! Amen.“
[3.298.12] Diese Rede, wie aus der Luft des Saales hervorgehend, setzte alle Anwesenden samt dem Mahal ins größte ängstliche Erstaunen, und der Fungar-Hellan gebot sogleich allen seinen Kriegsobersten, längstens binnen drei Tagen die ganze große Kriegsmacht zu ordnen.
[3.298.13] Und Mahal sagte ihm zu, dass er ihn überall hin begleiten werde im Namen des Herrn.
Kein Kommentar bisher