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295. Die Sammlung der beim Brand der priesterlichen Burg geschmolzenen Schätze. Der geheimnisvolle Ruf

Am 5. Juni 1844

[3.295.1] Als aber nach zehn Tagen der Brand der priesterlichen Burg zu Ende war, da sprach der Mahal zum Fungar-Hellan:

[3.295.2] „Nun sende Maurer und Zimmerleute in die schon allenthalben erloschene Brandstätte, und lasse nachsuchen, ob noch irgend Kostbarkeiten anzutreffen sein möchten! Diese sollen gesammelt werden auch in deinem gewesenen großen Speisesaal und in allen deinen gewesenen Wohnzimmern!

[3.295.3] Es wird zwar all dein Gold- und Silber-Gerät im geschmolzenen Zustand anzutreffen sein, – allein das tut nichts zur Sache! Auch als geschmolzenes Erz muss es auf das Sorgfältigste gesammelt werden, nicht so sehr seines Wertes, als vielmehr eines ganz anderen Grundes wegen, den du nun nicht einsiehst, und den ich dir vorderhand auch nicht kundgeben kann; befolge aber meinen Rat, und es wird alles gut gehen!“

[3.295.4] Und der Fungar-Hellan befolgte sogleich den Rat Mahals und sandte sogleich am selben Tag noch tausend Maurer und ebenso viele Zimmerleute nach der Brandstätte; und diese sammelten zehn Tage lang und fanden noch über zwanzigtausend Zentner geschmolzenen Goldes und Silbers und daneben auch eine unglaubliche Menge von den alleredelsten Steinen – wie Diamanten, Rubine und Smaragde –, was alles sie in die Königsburg schafften.

[3.295.5] Fungar-Hellan erstaunte sich gar gewaltig über die große Masse der aus der Brandstätte hervorgeholten Schätze und sprach: „Bei dem Gott Mahals! Das hätte ich nie geglaubt, dass da noch so viel vom Gold und Silber und Edelsteinen sollte zurückgeblieben sein, indem doch in den ersten drei Stunden eine ungeheure Menge aus der Burg vor dem Brand weggeschafft wurde.“

[3.295.6] Und der Mahal sprach: „Ich sage dir, sende die Arbeiter noch einmal aus, und sie werden bei der Wegräumung des Schuttes, den der Brand verursacht hat, noch einmal so viel finden!“

[3.295.7] Und der Fungar-Hellan sandte sogleich die Arbeiter wieder aus, dass sie den Schutt aus der Brandstätte räumten; und siehe, diese fanden im abermaligen Verlaufe von zehn Tagen eine beinahe noch größere Menge des edlen Erzes im geschmolzenen Zustand und brachten es in die Königsburg, worüber sich der Fungar-Hellan noch mehr wunderte.

[3.295.8] Mahal aber sagte dann zu ihm: „Nun kannst du die Burg wieder herstellen lassen, denn das Gemäuer ist gut!“

[3.295.9] Und der General erteilte sogleich Befehle an die Baumeister, und diese begannen alsbald an der Wiederherstellung der Burg zu arbeiten.

[3.295.10] Aber gerade am selben Tag erging auch ein Ruf durch die Stadt, und dieser lautete: „Das ist eine vergebliche Arbeit!“

[3.295.11] Und niemand wusste, woher dieser Ruf kam, und dieser Ruf machte sogar den Mahal stutzen, noch mehr aber den Fungar-Hellan.

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