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291. Auf das Geheiß Mahals begnadigt Fungar-Hellan die Oberpriester und lässt tausend Unterpriester durch ihr eigenes Gift töten

Am 31. Mai 1844

[3.291.1] Als die Agla und der Drohuit auf diese Weise versorgt waren, da erst wandte sich der Fungar-Hellan an die Oberpriester und sprach zu ihnen:

[3.291.2] „Nun, meine Freunde und Brüder, die Speisen sind aufgetragen; also begeben wir uns in den großen Speisesaal, auf dass eure beiden Zöglinge, die sich nun in den Käfigen befinden, nicht ohne Gesellschaft seien! Geht aber nur gutwillig, sonst wird auch euch Gewalt angetan werden!“

[3.291.3] Auf diese todbringende Einladung sprach einer aus den Oberpriestern zum Fungar-Hellan: „Oberster Freund und Bruder! Höre mich an! Siehe, sich verleiten lassen durch allerlei Drohungen und noch anderartige Lockmittel und fehlen danach, das ist noch immer menschlich; aber in den Fehlern verharren hartnäckig und eigenwillig, das gehört der Hölle an!

[3.291.4] Also sind auch wir durch die sehr verschmitzten Unterpriester verleitet worden durch Drohungen zumeist, die da von der entsetzlichsten Art waren. Man sagte uns von einer Macht, die die deinige ums Zehnfache überträfe, und versicherte uns, dass du schon gefangen wärest, und dass nun deine Feinde die Herren der Stadt und des ganzen Reiches seien.

[3.291.5] Auf noch hundert derlei Äußerungen mussten wir wohl deine Zimmer öffnen lassen und dann zusehen, wie deine Feinde mit einem neuen Gift alles, was sich in deinen Gemächern befindet, vergiftet haben, bei welcher Arbeit aber auch schon bei hundert Arbeiter ins Gras haben beißen müssen und wurden dann in verdeckten Wägen irgendwohin zur Seite geschafft.

[3.291.6] Siehe, also stehen wahrhaftig die Dinge; vergebe uns daher unsere genötigten Fehltritte gegen dich, und nehme die allergetreueste Versicherung von uns, dass wir fortan deine getreuesten und festesten Freunde verbleiben wollen und sicherst werden!“

[3.291.7] Auf diese Rede wandte sich der Fungar-Hellan an den Mahal und fragte ihn, was da zu tun sein solle.

[3.291.8] Und der Mahal sprach: „Diese nehme gefangen, aber nicht in deine Kerker, sondern in dein Herz, und vergebe ihnen, so wird auch dir vergeben werden! Aber die in den Kerkern gefangenen Unterpriester lasse heraufführen und sie setzen an die Tafel, auf dass sie essen von den Speisen und dann sterben in ihrem Frevel! Die Agla und den Drohuit aber lasse nur während der Mahlzeit im Speisesaal, auf dass sie sehen, wie sich der Frevel straft!“

[3.291.9] Darauf tat der Fungar-Hellan sogleich alles, wie es ihm der Mahal geraten hatte.

[3.291.10] Bei tausend Unterpriester wurden in den Speisesaal getrieben und mussten sich zum Tisch setzen; denn da half kein Sträuben mehr! Den meisten kostete schon das Sich-Niedersetzen das Leben unter den furchtbarsten und schmerzlichsten Konvulsionen; nur wenige wurden durch die gezwungen genommenen Speisen getötet.

[3.291.11] Die zwei Zeugen in den Käfigen wurden ohnmächtig ob des schaudervollen Anblickes und wurden darum hinaus ins Freie gebracht, wo sie sich mit Hilfe des Essigs erholten.

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