Am 29. Mai 1844
[3.289.1] Nach diesem Rat Mahals ließ der Fungar-Hellan sogleich seine Köche und Speisemeister zu sich kommen und befahl ihnen, eine Mahlzeit zu richten für tausend Personen, und sagte zu den Tafeldeckern: „Geht und deckt im großen Speisesaal die großen Gasttische mit goldenem Esszeug, und stellt die reichen Stühle und Lotterbetten zu den gedeckten Tischen!“
[3.289.2] Hier wurden die Köche, Speisemeister und Tafeldecker ganz blass vor Angst und sahen sich für verloren an.
[3.289.3] Fungar aber merkte wohl die große Verlegenheit dieser seiner sonst sehr getreuen Dienstleute und fragte sie darum ganz fest: „Nun, was zaudert ihr? Warum werdet ihr denn so voll Angst und Zagens nun?“
[3.289.4] Und der Oberkoch sprach: „Herr, Herr, Herr! Wir alle tragen keine Schuld! Aber zusehen mussten wir, wie die Unterpriester unter der Leitung mehrerer Oberpriester den Goldbrunnen, alle deine Speisekammern und all dein Tischgerät vergifteten mit einem neuen Gift, das ihnen der Hauptmann Drohuit übergab.
[3.289.5] Sie versuchten darauf, die vergifteten Speisen den Tieren zu geben, und diese verendeten im Augenblick nach dem Verschlingen einer solchen vergifteten Speise.
[3.289.6] Wenn du nun oder die Geladenen davon essen werden, da werden sie alle zugrunde gehen! Und wir getrauen uns sogar nicht einmal, die vergifteten Speisen anzurühren und noch weniger sie zu bereiten!“
[3.289.7] Und der Fungar-Hellan sagte: „Ich weiß alles, was ihr mir nun kundgegeben habt; darum will ich eben diese Mahlzeit denen geben, die so gut und treu für mich gesorgt haben! Dieser mein einziger bester Freund, der von der Höhe gekommen ist, aber wird euch sagen, wie ihr die Speisen anzugreifen habt, damit sie euch nicht schaden werden!“
[3.289.8] Hier wandten sich die Köche, Speisemeister und die Tafeldecker an den alten Mahal und baten ihn um einen Rat.
[3.289.9] Und der Mahal sprach: „So geht und nehmt Öl und Essig, und wascht euch am ganzen Leib damit zuvor, ehe ihr die Speisen und andere vergiftete Dinge angreift! Und ihr Köche bindet euch ein nasses Tuch vor die Nüstern, und bereitet also die Speisen, und es wird euch nichts schaden!“
[3.289.10] Dieser Rat wurde sogleich befolgt, und all die Beorderten machten sich an ihre Arbeit.
[3.289.11] Dann berief der General die Herolde zusammen und gebot ihnen, die gewissen Gäste zum Abendmahl zu laden.
[3.289.12] Und die Herolde gingen und luden die bestimmten Gäste.
[3.289.13] Dann aber ließ der Fungar-Hellan auch die Kriegsobersten zu sich kommen und erteilte ihnen den Befehl, die ganze große Macht schlagfertig zu halten.
[3.289.14] Und es geschah alles wie auf einen Wink!
[3.289.15] Die Geladenen aber hatten den Braten gerochen und entschuldigten sich, zu kommen.
[3.289.16] Da sprach der Mahal: „So sende nun wohlbewaffnete Kriegsknechte aus, diese sollen die Geladenen binden, und hierherschleppen!“
[3.289.17] Und der Fungar-Hellan befolgte sogleich den Rat Mahals und in einer Stunde wurden bei tausend Gäste herbeigeschleppt, darunter auch die Agla und der Drohuit. Nur der König Gurat kam frei.
Kein Kommentar bisher