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282. Mahal führt Fungar-Hellan zu der eingemauerten Urne mit dem Haupt Waltars

Am 18. Mai 1844

[3.282.1] Und der Mahal sprach: „Gut, Freund, ich will mit dir gehen, denn ich fürchte mich nicht vor dir, da der Herr mit mir ist! Doch wehe dir selbst, so in deinem Herzen arge Gedanken aufsteigen sollten; denn dann sollst du alsbald gewahr werden, dass da der Herr Himmels und der Erde mit mir ist! Und so will ich denn mit dir gehen!“

[3.282.2] Nach diesen Worten Mahals berief der Fungar-Hellan sogleich seine sehr zahlreiche Ehrenwache zusammen und machte sich zum Abzug [bereit]; aber im Augenblick fiel ihm ein, dass er auch die beiden Töchter Mahals mitnehmen solle samt dem Kisarell, weil diese sonst leicht Schaden leiden könnten durch irgendeinen geheimen Grimm der Agla. Er fragte darum den Mahal.

[3.282.3] Und der Mahal willigte in diesen Vorschlag ein und sprach: „Das magst du wohl tun! Denn es ist nicht geheuer, einer brudermörderischen Schwester noch die anderen Geschwister für den Tod zu überlassen!“

[3.282.4] Bei diesen Worten erschrak Fungar-Hellan und fragte den Mahal: „Geheimnisvoller Mann, wer entdeckte dir das, was Agla getan hat an ihrem Bruder zur Sicherung dieses Reiches? Wie kannst du wissen, was uns selbst noch ein Geheimnis ist zum größten Teil?“

[3.282.5] Und der Mahal sprach: „Ich kann es wissen, weil es mir der Herr sagt; ihr aber mögt nichts wissen, weil ihr alle schon endlos tief in aller Nacht der Welt und somit der Hölle steckt, in der kein göttlicher Lichtstrahl waltet, sondern nur Gottes Zorn, des Geistes Nacht und der Tod!

[3.282.6] Aber nun lasse uns hinausziehen, aber zuerst dahin, wohin dich mein Sinn wenden wird, worauf ich dir dann folgen will, wohin du mich ziehen wirst!“

[3.282.7] Und der Fungar-Hellan sprach: „Gut, so macht euch auf den Weg, und ich will sehen, wohin du geheimnisvoller Mann mir den Weg weisen willst als ein Fremdling in dieser übergroßen Stadt!“

[3.282.8] Nach diesen Worten brachen der Fungar-Hellan, der Mahal, Kisarell, die Pira und die Gella auf, und der Mahal führte den Fungar-Hellan schnurgerade den Weg in den Garten der ehemaligen Schönheitsgöttinnen, worüber sich der General höchlichst verwunderte, dass der fremde Mann in dieser Stadt sich durch alle hundert Gassen zurechtfand.

[3.282.9] Als sie aber im Garten anlangten, da führte der Mahal den Fungar-Hellan sogleich schnurgerade an die Stelle, allwo am vorigen Tag zur tiefabendlichen Zeit die Agla das Haupt Waltars samt der Glasurne hatte einmauern lassen.

[3.282.10] Allda angelangt, fragte der Fungar-Hellan: „Nun, Freund, was soll ich hier?“

[3.282.11] Und der Mahal sprach: „Lasse diese frische Mauer ausbrechen, aber behutsam, auf dass du dich überzeugst, wie das göttliche Licht im Herzen mehr sieht als all dein geheimes Stadt- und Bürger-Durchspionierungswesen!“

[3.282.12] Fungar-Hellan tat solches sogleich; und als die Nische von der neuen Mauer entledigt war, da ward alsbald die Urne mit dem Haupt sichtbar.

[3.282.13] Fungar-Hellan entsetzte sich und schrie: „Aber um alle Teufel, wie kommt dieses Haupt hierher?“

[3.282.14] Und Mahal sprach: „Wie fragst du das? Musst du denn als der Verständigste nicht in alle Geheimnisse deines Reiches eingeweiht sein? Wusstest du nicht, was gestern die Agla anbefohlen hatte ihrer Dienerschaft?“

[3.282.15] Hier machte der Fungar große Augen; Mahal aber hieß den General ihm weiter folgen, allda es noch ganz andere Geheimnisse gebe. Und Fungar folgte dem Mahal.

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