Am 29. April 1843
[3.28.1] Es dauerte nicht lange, so waren die sich gegenseitig Entgegeneilenden auch zusammengestoßen und hatten sich auch gegenseitig mit der allermächtigsten Liebe begegnet und sich allerherzlichst aufgenommen, und alles Volk, das hier zugegen war, brachte dem Herrn der Herrlichkeit ein großes Liebeopfer im Herzen dar.
[3.28.2] Der Herr aber wandte Sich bald zu allen und sagte zu ihnen: „Hört, Meine Kindlein! Was Ich euch allen jetzt kundtun werde, das beachtet wohl in euren Herzen!
[3.28.3] Ich habe euch bis jetzt kein Gebot gegeben, außer das alleinige übersanfte der Liebe; sollte Ich euch etwa jetzt ein neues geben zu diesem alten Gebot aller Gebote?
[3.28.4] Hört, solange ihr dieses haltet in euren Herzen, so lange soll auch kein anderes Gebot euch binden an Mich und an eure Handlungen!
[3.28.5] Denn die reine Liebe und alle Tat aus ihr ist ja ohnehin die allerwahrhaftigste Grundfeste aller Gerechtigkeit. Wer die reine Liebe aus Mir im Herzen hat, dem wird ewig fremd bleiben jede mögliche Art von einer Ungerechtigkeit.
[3.28.6] Darum habt ihr auch kein anderes Gebot vonnöten, da, wie gesagt, die Liebe das vornehmste Gebot ist, welches in sich enthält alles Leben und alle Wahrheit.
[3.28.7] Aber eben dieser Liebe wegen, die jetzt unter euch und in euch ist, will Ich als euer heiliger, allerliebevollster Vater euch einen guten Rat hinzufügen, welchen ihr wegen der Erhaltung dieser heiligen Liebe aus Mir nun in euch und unter euch recht wohl beherzigen und also auch beobachten sollt.
[3.28.8] Dieser Rat aber soll nicht ein schwer zu beachtender sein, sondern einer, den ihr gar überleicht werdet beachten können. Und so hört Mich denn an:
[3.28.9] Die Tiefe ist nun geöffnet; ihr könnt nötigenfalls hinab zu den Kindern Kahins und diese gleichermaßen herauf zu euch kommen, und ihr könnt euch nun wieder ausbreiten über die ganze Erde von einem Ende bis zum andern.
[3.28.10] Aber Ich werde es ungerne sehen, so jemand von euch sich in irgendeiner Stadt in der Tiefe ansässig machen würde; denn in diesen Städten liegt noch viel des Schlangenunrates, der zuzeiten ganz gewaltig stinkt vor den Nüstern des Geistes und sein Leben ansteckt mit giftiger Pestilenz.
[3.28.11] So aber jemand will sehen die guten Früchte Meiner Erbarmungen in der Tiefe nun, der mag immerhin dahin ziehen und beschauen Meine Führungen; aber länger als im höchsten Falle dreimal sieben Tage soll sich niemand in der Tiefe aufhalten, außer im Falle eines ausdrücklichen Auftrages von Mir aus. Also gelte dieser Rat auch umgekehrt!
[3.28.12] Der Henoch und ihr Hauptstammkinder habt zu bestimmen die Aufenthaltszeit der aus der Tiefe zu euch Gekommenen, danach sie sich streng zu halten haben.
[3.28.13] So aber jemand den Wunsch äußern möchte, sich hier irgend auf den Höhen wohnhaft zu machen, so ist darüber allzeit bei Mir anzufragen!
[3.28.14] Ihr mögt solches auch aus euch dem Fremdling bewilligen; aber dann mögt ihr zusehen, ob ihr euch dadurch keine Natter in die Brust gesteckt habt und keine Schlange auf euer Haupt!
[3.28.15] Seid also in dem allem klug, so werdet ihr an eurer geistigen und leiblichen Hauswirtschaft ewig nie einen verheerenden Schaden erleiden!
[3.28.16] Ebenso sollt ihr euch auch nie mit einem Weib aus der Tiefe verunreinigen, und sollte sie euch noch so anlockend und reizend schön vorkommen; denn solches könnte jeden aus euch alsbald in die größte Knechtschaft der Schlange von neuem bringen, da ihr da Früchte erzeugen würdet, die sich vom Blut der Menschen nähren würden und vom Fleisch der Kinder.
[3.28.17] Es hat aber der Feind des Lebens sich vorgenommen, seine Weiber in der Tiefe mit überreizendem Fleisch zu schmücken, um euch dadurch zu versuchen; darum aber sage Ich euch solches im Voraus, damit ihr euch in allem zu benehmen wisst.
[3.28.18] So aber jemand von euch in der Not ist, der wende sich zu Mir, und Ich werde ihm helfen.
[3.28.19] Das ist der Rat, den Ich euch zu eurem eigenen zeitlichen und ewigen Besten erteilen musste. Beachtet ihn, so wird’s euch allzeit wohl ergehen!
[3.28.20] Ich aber bleibe noch bis am Abend bei euch nun sichtbar; so jemand von euch irgendeinen Lichtmangel fühlt, der komme und rede, damit Ich ihm den Lichtmangel ersetze in der Kürze! Amen.“
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