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229. Die Unterwerfung Hanochs

Am 21. Februar 1844

[3.229.1] Als die zehn nach Hanoch kamen und den Oberpriestern bekannt machten, was im Hochland der ganzen tausend Mann starken Mission begegnet war, und was die zehn Herrscher des Hochlandes zu ihnen gesagt hatten, da fuhren die Oberpriester der einen Partei auf.

[3.229.2] Aber die Oberpriester der Gegenpartei, welche selbst die Ehre hatten, die strategische Weisheit der Hochlandbewohner zu verkosten, jubelten über das Misslingen dieses Versuches; und da sie wussten, dass Hanoch klein verraten war, und dass die zehn im Hochland gar gute Kenntnisse von der gehässigen Spaltung zwischen den Oberpriestern hatten, so gedachten sie des Rates des Noahischen Boten und beschlossen unter sich, diesem Rat nachzukommen.

[3.229.3] Sie hielten einen Rat unter sich und sprachen: „Was wird es denn sein? Die Hauptmacht haben bis jetzt noch wir in unseren Händen! Wir wissen, was im ganz eigentlichsten Sinne die Tausend auf der Höhe suchten, die uns Feinde sind. Sie wollten die Macht des Hochlandes erforschen und andere Verhältnisse mehr; offen aber wollten sie mit den Hochlandbewohnern in einen Bund treten wider uns.

[3.229.4] Dadurch meinten sie, fürs Erste uns zu Paaren zu treiben und fürs Zweite aber bei der Gelegenheit die Hochlandbewohner zu schwächen, und somit mit einem Hieb zwei Fliegen zu erschlagen. Aber die zehn im Hochland waren pfiffiger als diese verschimmelten Zeloten und machten ihnen einen schändlichen Strich durch die Rechnung!

[3.229.5] Nun liegt die Sache an uns! Wir werden aber den Rat der Hochländer befolgen, insoweit er sich nunmehr befolgen lässt! Können wir auch den zu Tode gesteinigten Boten aus der alten Höhe nicht mehr zum König über ganz Hanoch machen, so wollen wir aber dennoch diese höchste Alleinherrscherwürde einem aus den zehn einräumen – oder einem, den sie dazu ernennen werden! Wir werden nach wie jetzt seine Feldherren verbleiben, die Zeloten aber werden sich vor Galle selbst die Gesichter zerkratzen!

[3.229.6] Nun handelt es sich nur um eine gewählte Deputation! Wie wäre es denn, so da einer aus uns mit einer gerechten Anzahl Deputierten von uns sich auf den Weg machte und überbrächte an die zehn im Hochland die großen Goldschlüssel und die tausend Kronen Hanochs, die wir glücklicherweise in unseren Händen haben?!“ (Die tausend Kronen stammten von den einstmaligen tausend Herrscherräten her.)

[3.229.7] Dieser Vorschlag ward allgemein beifälligst angenommen, und ein sehr beredter Oberpriester übernahm diese Mission. Hundert Deputierte von den zurückgebliebenen Oberpriestern der feldherrlichen Partei folgten dem einen ins Hochland und ließen die vorbesagten Reichskleinodien auf hundert Kamelen alsogleich nachtragen.

[3.229.8] Im Hochland angelangt, wurde die ganze Karawane sogleich unter starker Bewachung zu den zehn geführt.

[3.229.9] Als diese des einen Oberpriesters ansichtig wurden, da fing sich an, ihr erster Grimm zu regen, und einer aus ihnen sprach: „Haben wir einen Verbrämten in unserer Gewalt, auf dass wir an ihm unsere alte Rache kühlen können?!“

[3.229.10] Der Oberpriester aber sprach: „Nicht also soll es sein! Denn auch zu uns ward, wie zu euch, ein versöhnender Bote aus der alten Höhe gesandt; dieser gab uns einen Rat, und wir sind nun da, diesem Rat nachzukommen!

[3.229.11] Der Bote ward leider zuallermeist von unserer herrschsüchtigen zelotischen Partei getötet, und zwar zur Zeit, als ihr verlangtet, dass er ein Alleinherrscher über ganz Hanoch werden solle.

[3.229.12] Aber eben zu dieser Zeit trennten wir uns von der zelotischen Partei, sammelten alle Streitkräfte, trennten einen Teil der großen Armee zur Bekämpfung der abgefallenen Provinzen, und mit einem Teil mussten wir, um dem zelotischen Oberpriesterteil zu genügen, einen Scheinausfall gegen euch unternehmen, der uns aber freilich teuer genug zu stehen kam!

[3.229.13] Aber wir haben dabei dennoch den guten Zweck erreicht, dass wir dadurch die Macht in unsere Hände bekamen und sind nun schon etliche Jahre hindurch die Herren von Hanoch; die eigentlichen Oberpriester aber sind nun unsere größten Feinde und sammeln im Geheimen fortwährend Streitkräfte, um uns einmal zu überfallen.

[3.229.14] Da wir nun noch ganz voll die Herren von Hanoch sind und haben die Schlüssel und die Kronen in unserer Gewalt, so haben wir sie nach dem Rat des Boten aus der Höhe genommen und haben sie euch überbracht! An euch liegt es nun, einen König über Hanoch einzusetzen, der da allein herrsche; wir aber wollen seine getreuesten Knechte sein!

[3.229.15] Hier sind noch hundert Deputierte an meiner Seite, die da die volle Wahrheit meiner Aussage bekräftigen, und auf dem Rücken der Kamele werdet ihr die euch wohlbekannten tausend Kronen und die Goldschlüssel Hanochs finden; wir alle stehen mit unserem Leben für die Wahrheit alles dessen!“

[3.229.16] Hier zogen die zehn andere Saiten auf und beriefen sogleich einen großen Rat zusammen. Was daraus folgte, wird sich zeigen.

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