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228. Der letzte Rat des Bote Noahs an die zehn Anführer des Hochlandes. Die tausend Spione Hanochs

Am 20. Februar 1844

[3.228.1] Es hielt sich aber noch der eine Bote des Noah bei den zehn im Hochland auf und diente ihnen gleichfort als ein guter Ratgeber.

[3.228.2] Also war auch der Gurat, der ehemalige Unterpriester, in gewissen Dingen von den zehn zu Rate gezogen.

[3.228.3] Und die zehn beriefen einen Rat zusammen und berieten, was sie nun gegen Hanoch unternehmen sollten.

[3.228.4] Der Bote Noahs aber riet und sprach: „Lasst nun Hanoch stehen, wie es steht; denn von nun an wird es euch nimmer beunruhigen, indem es durch euren Widerstand die reinste Unmöglichkeit kennengelernt hat, euch je irgend zu überwältigen! Der Herr Gott Zebaoth wird aber diese Stadt schon ohne euer Zutun auf eine Art zu züchtigen verstehen, dass sie zerfallen wird wie ein morscher Baum im Wald!

[3.228.5] Bleibt ihr, wie ihr nun seid, so wird euch in der Zukunft der Herr segnen und wird erweitern euer herrliches Land und wird es also fruchtbar machen, dass es für hundert Millionen Menschen in Überfülle Nahrung hervorbringen wird! Und so Er auch richten und töten möchte alle Übeltäter der ganzen Erde, da wird Er euch aber dennoch verschonen, so ihr zufolge dieses meines Rates in Seiner Ordnung verbleiben werdet.

[3.228.6] Werdet ihr aber hinausgehen und Krieg führen mit den Völkern Hanochs und mit den Völkern der vielen anderen Städte und Länder, da werdet ihr samt ihnen gar übel umkommen, wenn Gott aus Seinem alten Zorn richten wird alle arge Welt!

[3.228.7] Es war aber das mein letzter Rat an euch; denn meine Zeit ist zu Ende, und ich muss wieder ziehen dahin, von wannen ich gekommen bin. Seid stets eingedenk dieses Rates, so werdet ihr Gnade finden vor Gott; werdet ihr aber anders handeln, dann werdet ihr es aber auch im Gericht erkennen, dass ich ein wahrer Bote des ewigen Herrn an euch war!

[3.228.8] Euer freier Wille aber soll dadurch nicht die leiseste Schranke erhalten; denn niemand hat das Recht, den freien Willen in was immer zu beschränken an seinen Brüdern, sondern dieses Recht hat der Herr einem jeden Menschen für sich ganz allein anheimgestellt. Und so kann wohl ein jeder Mensch für sich seinen Willen beschränken, wie er will; je mehr er solches tun wird, desto besser wird es für ihn sein! Aus dem Grunde erteilte denn auch ich euch nur den Rat, und ihr aber könnt tun, was ihr wollt!“

[3.228.9] Auf diese Rede ward der Bote von der Kraft Gottes ergriffen und ward schnell auf die alte Höhe zum Noah entrückt.

[3.228.10] Dieses plötzliche Verschwinden dieses von den zehn, wie vom ganzen Hochlandvolk überaus geachteten Boten machte auf die zehn einen mächtigen Eindruck, und sie erkannten in ihm einen wahrhaft göttlichen Gesandten.

[3.228.11] Alle seine Worte, die er im Verlaufe von etlichen Jahren zu ihnen geredet hatte, wurden alsbald auf allerreinst polierte Goldplatten geschrieben und erhielten auch Gesetzeskraft fürs ganze Hochland.

[3.228.12] Fünf Jahre gingen gut vor sich; aber danach wollte sie der Herr festigen in ihrem Vertrauen auf Ihn durch eine kleine Prüfung, und diese genügte, um eine große Anzahl von der früheren Tugend abfallen zu machen.

[3.228.13] Die Prüfung aber bestand lediglich in nichts anderem, als dass die Hochlandbewohner einer Anzahl von tausend Spionen, von Hanoch ans Hochland gesandt, habhaft wurden, und noch dazu am Haupteingang.

[3.228.14] Diese Spione sollten nämlich mit den zehn freie Unterhandlungen anknüpfen und einen Verkehr zwischen Hanoch und dem Hochland zuwege bringen. Das sollten sie offen im Schilde führen; geheim aber sollten sie die Machtverhältnisse des Hochlandes erforschen, und ob die Hochländer schuldigen Teil am gänzlichen Abfall der entfernten Provinzen und der dahin beorderten Armee hätten.

[3.228.15] Da aber die zehn durchtrieben feine Köpfe waren, so hatten sie den geheimen Grund dieser Spione bald heraus, und das auf die leichteste Art von der Welt.

[3.228.16] Denn sie sagten zu den Tausend: „Ihr seid uns schon lange verraten; darum verbergt ja nichts vor uns, was ihr geheim im Schilde führt! Wer aus euch sich auf einer Unwahrheit wird ertappen lassen, der wird alsogleich über diesen hohen Felsen hinabgeworfen werden und wird sein Grab im unten anstoßenden grundlosen See finden!“

[3.228.17] Denn der große Fels, auf dem die Burg der zehn erbaut war, stieß zuunterst der Ebene des Hochlandes an einen bei drei Stunden im Umfang habenden See, der sehr tief war.

[3.228.18] Zehn der Hauptspione gaben als treu und wahr an, dass sie nichts Geheimes im Schilde führten. Sie wurden dreimal befragt, und da sie bei ihrer ersten Aussage beharrten, so wurden sie alsbald zum Felsen, der sich über dem See befand, geführt und noch einmal und allerschärfst bedroht.

[3.228.19] Da sie aber ihre erste Aussage bekräftigten in der sicheren Meinung, diese Drohung sei nur ein politischer Kunstgriff von Seiten der zehn, da wurde sogleich der erste hinabgestürzt.

[3.228.20] Da ergriff die anderen neun die Todesangst, und sie fingen an, die Wahrheit zu beichten.

[3.228.21] Als sie fertig waren, wurden sie wieder zurückgeführt und mussten nun ganz Hanoch haarklein verraten.

[3.228.22] Einige hielten sich da etwas zurück; davon aber ward alsbald wieder einer an den Felsen geführt und hinabgestürzt. Das öffnete sogleich allen den Mund.

[3.228.23] Als aber auf diese Art Hanoch vollkommen verraten ward, da erst wurden bis auf zehn alle anderen über den Felsen gestürzt; die zehn aber wurden mit der Nachricht davon nach Hanoch gesandt und mussten es den Oberpriestern anzeigen, wie im Hochland Spione belohnt werden.

[3.228.24] Was da weiter geschah, wird die Folge zeigen.

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