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219. Befestigung und Bau der Siedlung. Trotz Reichtum und Wohlstand planen die zehn Heerführer, Hanoch eine Niederlage zu bereiten

Am 7. Februar 1844

[3.219.1] Die Obersten gingen und teilten die Befehle der zehn allenthalben fleißig und eindringlich der ganzen Armee mit, und alles fing an, sich zu regen.

[3.219.2] Bei zweihunderttausend Mann gingen auf die Untersuchung der Zugänge zu diesem Gebirgstal aus, und wo sich nur immer eine Schlucht oder ein anderer möglicher Zugang über die Hochgebirge zeigte, da wurde auch alsbald alles Mögliche angewendet, um solche Stellen so unzugänglich wie möglich zu machen.

[3.219.3] Die Schluchten wurden hochauf vermauert, und jene Stellen der Hochgebirge, die etwas weniger steil und somit im äußersten Falle passierbar waren, wurden entweder auf der einen oder auf der anderen Seite so tief schnurgerade abskarpiert, dass da ein Übergang rein unmöglich war.

[3.219.4] Mit dieser Befestigungsarbeit war dieser Armeeteil in einem halben Jahr ganz fertig.

[3.219.5] Ein mehr als doppelt so großer Teil ward zur Erbauung von festen Wohnhäusern beordert und war gleichzeitig mit der Erbauung von zweihunderttausend Häusern und Hütten fertig.

[3.219.6] Ein dritter und der größte Teil aber ward zur Agrikultur verwendet; da wurden in kurzer Zeit Hunderttausende von Gärten und Äckern angelegt, und schon in einem Jahr sah dieses Tal wie ein Eden aus.

[3.219.7] Das Merkwürdigste bei der Sache aber war, dass bei diesen vielen Umgrabungen überaus reiche Goldadern entdeckt wurden, die man sogleich bearbeiten ließ, und gewann in kurzer Zeit viele tausende und tausende Zentner des reinsten Goldes. Ja, so reichlich war dieses Metall dort anzutreffen, dass die zehn sogar alles Hausgerät – wie den Pflug, die Spaten, die Hauen und die Schaufeln – aus blankem Gold machen ließen! Im Verlaufe von drei Jahren hatte schon ein jeder Bewohner dieses Tales goldenes Gerät.

[3.219.8] Kurz und gut, so viel Goldes ward dort aus manchen Bergen in kurzer Zeit ausgebeutet, und das in ganz gediegenem Zustand, dass die zehn auf der Seite gen Hanoch große freistehende Felsen des Hochgebirges übergolden ließen, wodurch sie dann das Aussehen bekamen, als wären sie von purem Gold.

[3.219.9] Die große Dehnbarkeit des Goldes war ihnen bekannt. Den Gebrauch der verschiedenen Baumharze kannten sie auch, und so war es ihnen ein Leichtes um das Vergolden so mancher tauglicher Felsen des Hochgebirges.

[3.219.10] Also ließen sie auch den Haupteingang in dies nun gar herrliche Gebirgsland mit großen, wohlbehauenen Quadersteinen zu beiden Seiten bei vierzig Ellen hoch und in einer Länge von dreihundert Klaftern ausmauern und ließen die ganze Mauer vergolden, dass sie dann das Aussehen hatte, als wäre sie aus blankem Gold.

[3.219.11] Im Verlaufe von fünf Jahren war dieses große Gebirgstal so kultiviert, dass darob die Obersten samt den ersteren Hauptleuten zu den zehn gingen und sprachen:

[3.219.12] „Hört uns an, ihr lieben, weisen Männer! Wir sind der Meinung, wir sollen nun Hanoch – Hanoch sein lassen, denn wir stehen hier nun ja offenbar besser als ganz Hanoch!

[3.219.13] Wir haben Früchte, Getreide, Schafe, Kühe, Kamele, Esel, Hirsche, Rehe, Gazellen, Ziegen, Hühner, Tauben, Hasen, Kaninchen und des Goldes in großer Überfülle.

[3.219.14] Wir leben hier im Frieden und in bester Eintracht. Wir sind bestens bekleidet und haben gute und feste Wohnhäuser. Wir sind hier abgeschlossen von der ganzen Welt und leben gut in einer Festung, die nur Gott allein besiegen kann! Niemand kann uns hier je entdecken und verraten!

[3.219.15] Daher sollen wir nun das Hanoch lassen, wie es ist, und hier ganz ruhig leben; denn erfahren einmal die Hanochiter von unserem glänzenden Wohlstand etwas, so werden wir nimmer eine Ruhe haben vor ihnen!“

[3.219.16] Die zehn aber sprachen: „Das versteht ihr nicht! Wir werden keine Narren sein und werden nach Hanoch ziehen; aber wir werden sie auf eine allerschlaueste Art vor unseren Haupteingang locken und werden ihnen da eine Niederlage bereiten, an die sie denken sollen Jahrhunderte lang!

[3.219.17] Darum wollen wir in jüngster Zeit eine Gesandtschaft ausstatten und die Oberpriester zum Empfang des Goldes hierher laden! Wenn sie dann kommen werden, dann sollen sie eine Ladung bekommen, dass ihnen darob auf ewig Hören und Sehen vergehen soll! Und also hat es zu geschehen! Warum? Das wissen wir!“

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