Am 21. Dezember 1843
[3.188.1] Im Verlaufe von drei Jahren hatten die neunundneunzig schon allenthalben das Wort Gottes ausgebreitet; sie fanden zwar überall mehr oder weniger kleine Anstände, welche sie aber mit ihrer Wundermacht leicht bekämpften.
[3.188.2] In noch kürzerer Zeit ward Hanoch wieder so ziemlich in die Ordnung gebracht samt den weitgedehnten Vorstädten, von denen einige sehr hartnäckig waren.
[3.188.3] Im vierten Jahr kamen die neunundneunzig wieder ganz wohlbehalten zurück und erstatteten dem Ohlad die erfreuliche Kunde, dass und wie nämlich nun alles wieder in der Ordnung sei.
[3.188.4] Und Ohlad und die zehn Minister errichteten darum dem Herrn ein großes Dankopfer, zu dem das ganze Volk Hanochs geladen war.
[3.188.5] Das Opfer aber bestand darin: Auf einem großen, freien Platz ließ Ohlad einen ungeheuer großen Triumphbogen errichten. Seine Höhe war hundert Ellen und seine Länge und Breite war gleich der Höhe. Das Baumaterial waren lauter makellos weiße Marmorquader.
[3.188.6] In einem Jahr war dieses Werk von überaus majestätisch-prachtvollstem Aussehen vollendet; und nach der Art, wie im Tempel, ward zuoberst des Triumphbogens ein hoher Altar von reinstem Gold angebracht und auf dem Altar eine neue, große Goldtafel aufgestellt, auf der mit großen Diamanten und Rubinen der allerheiligste Name Jehova eingesetzt ward.
[3.188.7] Tausend und tausend Hände hatten daran gearbeitet. Menschen jeden Ranges machten dabei wechselweise Handlanger.
[3.188.8] Und als dieses Werk, dessen Erbauung selbst schon zum Akt der großen Dankopferung gehörte, vollendet dastand, da erst ward alles Volk, wie schon oben erwähnt ward, von der ganzen Stadt zusammenberufen, und Ohlad hielt dann im Angesichte einer zahllosen Volksmenge mit seinen Ministern und mit den neunundneunzig Boten einen gar feierlichen Einzug, den Herrn laut lobend und preisend.
[3.188.9] Nach diesem Einzug, dessen großartige, reiche Pracht alles jetzt Erdenkliche weit übertraf, begab sich der Ohlad mit den zehn Ministern und mit den noch anderen neunundneunzig in den Tempel und brachte dem Herrn in seinem Herzen erst ein völlig lebendiges Dankopfer dar.
[3.188.10] Der Herr aber sprach zum Ohlad: „Ohlad, du tatest, was Ich nicht von dir verlangte, aus eigenem Antrieb!
[3.188.11] Einen Bogen hast du Mir erbaut aus großer Dankbarkeit; Ich sage dir, daran tatest du wohl! Aber du hast Meinen Namen bloßgestellt; siehe, daran tatest du nicht wohl, – denn Mein Name muss das Inwendigste sein!
[3.188.12] Gehe daher hin, und erbaue als Buße wegen dieses Fehlers über dem Bogen einen Tempel gleich dem hier, auf dass Mein Name in dessen Innerstes zu stehen komme, – sonst machst du selbst aus dem Heiligtum ein Götzentum! Gehe daher und tue solches! Amen.“
[3.188.13] Und der Ohlad ging ganz zerknirscht aus dem Tempel und begann schon am nächsten Tag das anbefohlene Werk.
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