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184. Danel erläutert die verderbliche Wirkung von Klatschgesellschaften

Am 16. Dezember 1843

[3.184.1] Nach dieser Rede traten mehrere Jünglinge und Weiber zusammen und richteten folgende Rede an den Danel, sagend nämlich:

[3.184.2] „Geehrter und hochansehnlicher Gefährte unserer Männer und Väter! Wir haben deiner Rede mit gespanntester Aufmerksamkeit zugehört und haben so manches deiner Rede wahr und gut gefunden, manches aber wohl auch unverständlich!

[3.184.3] Wir fragen dich daher, was du mit den Tropfen Giftes in zehn Maß Wassers und dann wieder umgekehrt mit den Tropfen Wassers in den zehn Maß Giftes so ganz eigentlich hast sagen wollen, und was mit dem, wie wir im Namen Gottes wohl in Gesellschaften zusammenkommen dürften! Gebe uns über diese zwei Hauptpunkte näheren Aufschluss, auf dass es uns darüber helle werde!“

[3.184.4] Und der Danel nahm sogleich alle seine Sinne zusammen und sprach darauf: „Also hört mich denn an, ich will mit der Gnade des Herrn, die dort aus dem Heiligtum mich hell anstrahlt, euch die Sache so klar vor eure Augen stellen, als wie klar da scheint die Sonne am hellsten Mittag, die jetzt freilich wohl nicht scheint, weil sie von den dichtesten Rauchmassen, welche den brennenden Bergen entqualmen, überdeckt ist!

[3.184.5] Ihr seid Gefäße vom noch gesunden, lebendigen Wasser, welches da ist euer Leben aus Gott; die Gesellschaften aber sind das Gift für euren lebendigen Geist, und das aus dem Grunde, weil ihr in denselben durch allerlei Geplauder und dummes Geklatsche, durch das euch so dummsüße Sich-ehren-Lassen – gewöhnlich auf Kosten schmählicher Erniedrigung und Ehrabschneidung anderer, meistens harmloser Menschen – und durch noch allerart dumme und eure Lachlust kitzelnde Spiele Gott stets mehr und mehr vergesst und am Ende in eurem zu oft angeregten Hochmutskitzel zu denken und förmlich einzusehen anfangt, als sei alle Welt bloß nur euretwegen da, und als hänge von eurem Geklatsche und von eurer Gunst das Heil der ganzen Welt ab!

[3.184.6] Seht, das ist wider alle Liebe des Nächsten, daher wider die göttliche Ordnung und daher ein Gift für das Leben eures Geistes, der euch als ein gesundes, lebendiges Wasser von Gott ursprünglich ist eingehaucht worden!

[3.184.7] Ein Tropfen von diesem Gift – das ist soviel als eine noch so kleine und unschädlich scheinende Visite im Namen der Welt in euch – vergiftet leicht den ganzen gesunden Geist, auf dass er dann ohnmächtig wird, in eurer Seele dahinsinkt und eben dadurch aber eure Seele anregt, dass sie dann sehr hochmutskitzelhaft empfindlich wird und stets mehr und mehr zu suchen anfängt, wie und wo sie die rechte Anerkennung ihrer Hoheit finden möchte!

[3.184.8] Und das alles tut sie darum, weil sie zufolge der Erlahmung des vergifteten Geistes keinen Leiter nach oben mehr hat und sieht sich am Ende selbst als das herrschende Lebensprinzip an, was aber im höchsten Grade gefehlt ist aus dem geheimen zwar, aber dennoch allerhöchst wichtigen Grunde, weil unsere Seelen als lebende Substanzen unserer Leiber von unten her sind, und nur allein der Geist ist von oben her, um die abgefallene Seele von ihrer alten Schlacke zu erlösen in der Zeit dieses irdischen Lebens!

[3.184.9] Solches aber kann nur durch die Gnade Gottes dann geschehen, so wir nicht alles Mögliche aufbieten, um unseren Geist zu verderben, sondern unser Leben nach dem heiligen Willen dessen, der es uns als ein allerhöchstes Gut für ewig gegeben hatte, zu ordnen.

[3.184.10] Ich meine nun, dass es hinreichend klar genug dargestellt ist, was da besagt ein Gifttropfen in zehn Maß gesunden Wassers!

[3.184.11] Was aber den Gegensatz betrifft, so ist er wohl zu klar, als dass man darüber viele Worte verlieren sollte! Wenn ein Mensch einmal ganz verdorben ist, wird ihn ein Wort der Wahrheit wohl bessern?

[3.184.12] So wenig man einen mächtigen Brand mit einem Tropfen Wassers zu löschen imstande sein wird, ebenso wenig wird auch eine gute Ermahnung bei einem weltlich Verdorbenen auszurichten vermögen! Geht hin zu einem Bergbrand, und löscht denselben mit einem Tropfen Wassers, wenn ihr es könnt!

[3.184.13] Also habe ich jetzt in euch schon gar viele gesunde Tropfen des lebendigen Wassers fallen lassen, aber eure alte Leidenschaft lodert noch, und ich halte sie noch nicht für gelöscht, und es wird noch sicher über euch ein ganz mächtiger Wolkenbruch sich ergießen müssen, bis ihr vollends erlöschen werdet in eurer großen Torheit! Ich meine, das wird doch auch klar genug geredet sein?!

[3.184.14] Was aber die im Namen Gottes allein gerechten Visiten betrifft, so ist das wohl an und für sich zu klar, als dass ich mich darüber weitläufiger ausdrücken sollte!

[3.184.15] Beachtet daher dies Gesagte zuvor genau in euch, und es wird sich dann schon von selbst hervortun, wie wir uns im Namen Gottes besuchen sollen! Versteht solches wohl im Namen Dessen, durch dessen Gnade ich also zu euch habe zu reden vermocht! Amen.“

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