Am 22. November 1843
[3.167.1] Der äußere Feuersturm aber verdoppelte sich in seiner Gewalt, und die Erde bebte so mächtig um den Tempel, dass darob die Menschen kaum sich aufrecht zu erhalten imstande waren, während der Herr im Tempel den Ohlad und die zehn salbte.
[3.167.2] Und die Menschen fingen an zu verzagen, da sie meinten, die Erde werde sie beim lebendigen Leibe verschlingen, und Gott werde niemandem mehr zu Hilfe kommen, indem Er zu voll Zornes und Grimmes geworden ist ob der vielen Untaten, die da in und um Hanoch verübt worden sind.
[3.167.3] Aber gerade in dem schauerlichsten Moment, als sich die Erde sogar schon um den Vorhof des Tempels gewaltig zu ritzen anfing und aus den Ritzen turmhohe Feuerstrahlen mit dem entsetzlichsten Getöse emporschossen und selbst das Pflaster des Vorhofs hier und da zu dampfen begann und stellenweise heiß wurde, trat der Herr mit dem neugesalbten Könige Ohlad, begleitet von den zehn Boten, aus dem Tempel.
[3.167.4] Das Volk aber kannte den Herrn nicht, wohl aber die zehn Boten und den Ohlad; es fiel daher auch vor den zehn nieder und schrie laut, sie möchten doch Gnade bei Gott für sie erwirken.
[3.167.5] Die zehn aber sprachen: „Ist denn Gott nicht ebenso gut euer wie unser Vater? Also wendet euch an den Vater, und Er wird euch Gnade reichen, so ihr deren würdig seid!
[3.167.6] Wir aber sind gleich wie ihr und haben bei Gott kein Vorrecht vor euch und keine Mehrgeltung; daher können wir auch eure Bitte nicht anhören und tun danach, indem wir dadurch uns göttliche Eigenschaften anmaßten und zu größeren Frevlern vor Gott würden, als da sind die Vater-, Mutter- und Brudermörder!
[3.167.7] Hier aber ist der vom Herrn Selbst gesalbte König Ohlad! Redet mit ihm, und er wird euch den Weg zum Vater zeigen, der allein Sich euer erbarmen kann und auch erbarmen wird, so ihr euch im Herzen ernstlich reuig über eure Sünden zu Ihm wendet!“
[3.167.8] Hier wandten sich die Flehenden an den Ohlad und baten ihn wie Verzweifelte, ihnen den Weg zu Gott, dem Herrn und Vater, zu zeigen.
[3.167.9] Der Ohlad aber wandte sich an den Herrn und sprach: „O Vater, offenbare Dich dem Volk, auf dass mir nicht die Ehre zuteilwerde, als vermöchte ich mehr denn das Volk über Deinen allerheiligsten Willen!“
[3.167.10] Hier erst trat der Herr vor, hob Seine allmächtige Hand auf und sprach: „Erde, nun sollst du schweigen, wenn Ich rede zu Meinen Kindern! Weiche zurück, alles Ungetüm, und du, Sonne, lasse wieder deine Strahlen auf der Erde Boden fallen ganz ungetrübt! Amen.“
[3.167.11] Als der Herr solches geredet hatte, da verstummte plötzlich aller Sturm in, auf und über der Erde. Kein Wölkchen war mehr am ganzen Firmament zu sehen, und kein Berg brannte irgendwo mehr.
[3.167.12] Und alles Volk fiel plötzlich nieder und lobte und pries Gott für diese Errettung, denn dieses plötzlich gänzliche Zunichtewerden des Sturmes war eine zu großartig wunderbarste Erscheinung für alles Volk, als dass es einer anderen Meinung sein konnte und mochte darin nicht die Macht und Liebe und Gnade Gottes erkennen.
[3.167.13] Was aber darauf weiter geschah, wird die Folge zeigen.
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