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157. Ein Ratsherr verkündet dem Volk die Eröffnung der beiden Tempel Gottes und die Umkehr zu Gott. Gerade weil er alle Schändlichkeiten auf sich nimmt, wird er vom Volk geliebt

Am 8. November 1843

[3.157.1] Wacker verkündigte unser Rat mit seinen hundert Gehilfen drei Tage lang in der ganzen Stadt die Eröffnung der beiden Tempel und sandte zu dem Behuf noch andere in der Stadt neu angeworbene Redner in die weiten Vorstädte und ließ dort ebenfalls verkünden, was da in Hanoch zu geschehen habe.

[3.157.2] Alle Gassenamtleute und alle Torwächter machte er sogleich zu lauter Aposteln und sandte mehrere wohlunterrichtet hinaus in die fernen Provinzen sogar und ließ ihnen, das heißt den Bewohnern dieser Provinzen, und ganz besonders den Vasallenfürsten die Eröffnung der Tempel ankündigen, sowie auch streng die Umkehr zum alten Gott befehlen.

[3.157.3] Überall ward gesagt, dass ein jeder, der nur immer abkommen könne, sich ja bei der Eröffnung der beiden Tempel einfinden solle, um da von den neu anwesenden zehn wundermächtigen Boten Gottes belehrt und gesegnet zu werden.

[3.157.4] Dieser Ratsherr ward – trotz dem, dass er allenthalben vor dem Volk alle Schändlichkeiten, die er (sie zumeist auf sich nehmend) verüben ließ, bekannte – mit einem solchen Jubel aufgenommen und nahe auf den Händen in allen Gassen herumgetragen, dass man etwas Ähnliches nie erhört hatte, und von einem Steinigen war schon gar nie eine Rede; denn er goss ja allenthalben, da er nur immer hinkam, Öl und den köstlichsten Balsam auf die wunden Herzen der Einwohner der großen Stadt.

[3.157.5] Viele Bürger fragten ihn mit der größten Sanftmut und Liebe: „Aber wie ist das möglich, du erhabener Herr, dass du nun, vor dem ehedem jedes Menschenherz zitterte, ein heilbringender Trostengel des alten Gottes, dieses heiligen, ewig alleinig wahren Allvaters, geworden bist? Führt dich dein eigener oder des Jehova Geist?

[3.157.6] Fürwahr, es gibt keinen erhabeneren Anblick, als so irgendein Feind zum Freund wird; aber noch ergreifender ist für jedermann, so ein Verfolger einer guten Sache endlich zum eifrigsten Beförderer derselben wird! Und das ist mit dir der lebendigste Fall!

[3.157.7] Oh, wie glücklich sind wir nun durch dich! Wahrlich, du sollst allein unser Leiter und Führer verbleiben!

[3.157.8] Aber warum entfernten sich denn sicher bei neunhundert Herren bei dieser so endlos uns alle beglückenden Gelegenheit aus der Stadt und kommen von keiner Seite mehr wieder zurück?“

[3.157.9] Da sprach der Apostelrat: „Was da eure erste Frage betrifft, so führt mich offenbar der Geist Jehovas, der mir gegeben ward aus dem Munde zehn eurer Wunderboten Gottes aus der Höhe, die ihr bei der Eröffnung der Tempel werdet kennenlernen.

[3.157.10] Was aber eure zweite Frage betrifft, so zogen die neunhundert Herren darum für alle Zeiten aus der Stadt, weil sie besser waren als ich; daher gingen sie, um euch die Lasten zu ersparen.

[3.157.11] Ich aber als euer größter Schuldner konnte doch nicht eher aus der Stadt, bis ich euch nicht so manche große Schuld rückbezahlt würde haben. Nun aber bin ich zu euch gekommen, um euch alle Schuld zu erstatten; darum erkennt ihr mich auch als solchen, und folgt meinem Ruf.“

[3.157.12] Je mehr aber unser Rat die Schuld auf sich nahm und die anderen entschuldigte, mit desto größerer Liebe ward er aufgenommen und vom Volk auf den Händen getragen.

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