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155. Die Worte des Herrn an die zehn Feuerboten. Das Ultimatum an die einhundert zurückgebliebenen Räte

Am 6. November 1843

[3.155.1] Der Herr aber sprach zu den Boten: „Geht nun hin zu den noch übrigen hundert Räten, vernehmt sie und stellt ihnen dann Meine Sache vor!

[3.155.2] Stellt ihnen einen Termin von sieben Tagen und sagt zu ihnen: ‚Wo ihr nicht binnen dieser Zeit des Herrn Willen erfüllen werdet, so mögt ihr dem Beispiel eurer Vorgänger folgen; werdet ihr aber des Herrn Willen erfüllen, so soll euch unsere Faust decken!‘“

[3.155.3] Also sprach der Herr zu den zehn, und diese begaben sich eilends hin zu den noch übrigen hundert Räten.

[3.155.4] Als diese die zehn Schreckensmänner erschauten, erschraken sie so sehr, dass sie bebten, als stünden sie schon am Rande des ewigen Abgrundes.

[3.155.5] Die zehn aber sprachen: „Der Friede von oben sei mit euch! Fürchtet euch nicht zu sehr vor uns, denn wir sind ja keine Unglücksboten an euch, sondern wir sind von Gott erwählte Überbringer Seines Willens an euch alle nur.

[3.155.6] Euer zeitliches und ewiges Wohl führt unsere ewig wahre Gesandtschaft im Schilde; daher ermahnen wir euch, zu tun, was ihr jüngsthin von uns vernommen habt, und setzen euch zu diesem Behuf einen Termin, laut dem ihr sieben Tage noch Bedenkzeit habt, zu tun oder nicht zu tun des Herrn Wort an euch!

[3.155.7] Werdet ihr es nicht tun, da könnt ihr alsbald folgen euren Vorgängern, oder euch sollen eure Fäuste und die Fäuste eurer Genossen decken; werdet ihr aber das Wort des Herrn erfüllen, da sollt ihr von unseren Fäusten gedeckt werden!

[3.155.8] Also lautet des Herrn Wille, also des Herrn Wort!

[3.155.9] Erfüllt es frei, so sollt ihr auch frei werden; erfüllt ihr es aber als Knechte, so sollt ihr auch als Knechte verbleiben; erfüllt ihr es gezwungen, so sollt ihr fortan unter dem Zwang stehen wie das Getier der Wälder, und die Freiheit soll nimmer euer Los sein! Flieht ihr aber, so sollt ihr Flüchtlinge verbleiben bis an das Ende aller Zeiten!

[3.155.10] Wehe aber einem jeden Lügner aus euch; denn der da lügt, den wird der Herr züchtigen mit flammenden Ruten! Amen.“

[3.155.11] Hier verließen die zehn wieder die Räte; als sie aber hinweg waren, stand alsbald einer aus den noch hundert Räten auf und sprach:

[3.155.12] „Freunde, Brüder! Nun stehen und sitzen wir von allen Seiten fest vernagelt hier und da!

[3.155.13] Sieben Tage Termin! Tun wir, was wir nur immer wollen, so sind entweder Fäuste, oder ewige Flucht, oder ewige Knechtschaft, steter Zwang, oder gar flammende Ruten über uns!

[3.155.14] Wir haben demnach hier nichts zu tun, als aus allen den angebotenen Übeln das kleinste zu wählen, und das ist nach meiner Meinung offenbar die Flucht! Lasst aber doch auch ihr eure Meinung vernehmen, auf dass wir im besten Teil einig werden!“

[3.155.15] Hier fingen die Räte an, untereinander sich zu beraten drei Tage lang; die Folge aber wird es zeigen, zu welchem Entschluss sie am Ende gekommen sind.

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