Am 19. Oktober 1843
[3.143.1] Nachdem aber im Verlaufe von einem Jahr so ziemlich alles in der Ordnung war und sich auch wieder einige Lehensherren zu einem mäßigen Tribut bekannt hatten, durch den der sehr herabgesetzten Population Hanochs recht wohl behilflich gedient war – wenigstens auf so lange, bis alle die neu angelegten Gärten so recht fruchttragend wurden –, da beriefen die Tausend sich wieder zu einem Rat zusammen, um von den zwei weisen Räten fernere Verhaltungsmaßregeln zu vernehmen.
[3.143.2] Als der Rat nun versammelt war und die zwei ersucht wurden, zum ferneren allgemeinen Besten ihre Stimmen vernehmen zu lassen, da erhoben sich wieder die beiden und redeten also:
[3.143.3] „Also wollt uns denn anhören, ihr hohen Räte der Stadt Hanoch! Ihr habt euch bisher überzeugt, dass alles, was wir euch angeraten haben, vom besten Erfolg war und noch von stets besserem wird, je nachdem sich alles das jetzt Begonnene stets mehr und mehr festen und vervollkommnen wird, dessen könnt ihr im Voraus überzeugt sein!
[3.143.4] Also werden auch unsere Vasallen sich gerne zu einer Steuer bekennen, so wir stets imstande sein werden, dieselbe herabzusetzen, indem wir in den inneren bedeutenden Räumen der Stadt so viel erzeugen werden, was da mäßig vonnöten für unseren Mundbedarf ist.
[3.143.5] Auch wird unsere mäßige Lebensweise sicher nicht leichtlich Neuansiedler in die Stadt locken, wohl aber um desto mehr Kauflustige für unsere nützlichen Erzeugnisse, die wir ihnen um die billigsten Preise liefern wollen, werden und können.
[3.143.6] Dadurch werden wir, wie unsere Nachkommen, so sie auf unseren Wegen wandeln werden, diese älteste, ehrwürdigste Stadt der Welt stets im blühendsten Zustand erhalten, und keiner ihrer Bewohner wird je über Not zu klagen haben.
[3.143.7] Werden wir uns ferner nie von den Außenvölkern bereichern wollen, und werden sie auch keinen Reichtum an uns entdecken, sondern nur bürgerliche Tätigkeit und Genügsamkeit, da wird es nie irgendein mächtig gewordenes Volk reizen, uns zu unterjochen und uns die Schätze wegzunehmen, die wir nicht haben; im Gegenteil aber werden wir keine Stunde sicher sein vor Überfällen und Plünderungen.
[3.143.8] Das alles ist nun wohl berechnet, und ein ununterbrochenes Glück Hanochs ist mit eherner Schrift geschrieben.
[3.143.9] Aber nur Eines zur völligen Realisierung unseres Rates haben wir noch nicht ausgesprochen und haben es uns als die Krone von allem auf das Letzte vorbehalten!
[3.143.10] Und dieses Eine ist, dass wir fürs Erste selbst ganz vollernstlich an Gott, den Allmächtigen, zu halten anfangen müssen und diesen einigen Gott unserer Väter aber auch alle die Bewohner dieser Stadt, den sie gänzlich samt uns vergessen haben, wieder aus dem Grunde erkennen, anbeten und lieben lehren müssen.
[3.143.11] Ohne dem wird aller unser bester Rat in den Staub der Nichtigkeit versinken, und wenige Jahre werden hinreichen, uns noch in ein größeres Elend zu versetzen, als wir Ähnliches je erfahren haben!
[3.143.12] Darum müssen wir die beiden Tempel Lamechs wieder eröffnen und Gott, dem alleinigen Herrn, darinnen unser Dank- und Bittopfer gebührend darbringen!“
[3.143.13] Bei dieser Rede fingen die Räte an, die Nasen ganz gewaltig zu rümpfen; aber eine nicht geringe Zahl war dennoch mit den zweien einverstanden, nur trug sie auf die Errichtung mehrerer Tempel an.
[3.143.14] Aber ein Teil der Räte wollte nichts davon wissen, sondern stimmte dafür, dass auch die Plätze der zwei Tempel sollten in Gärten verwandelt werden; und so entstand alsbald ein Streit unter den Räten.
[3.143.15] Die Folge aber wird es zeigen, was er für einen Ausgang nahm.
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