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134. Die Eroberung der zehn Vorstädte von Hanoch durch die auswärtigen Völker

Am 6. Oktober 1843

[3.134.1] Es besprachen sich aber die auswärtigen mächtigen Völker, welche da schon Kinder waren, gezeugt von den Männern aus der Höhe mit den schönen Weibern der Tiefe, untereinander in ihren zwölf neuen Städten, deren Namen also lauteten: Lim, Kira, Sab, Marat, Sincur, Pur, Nias, Tirab, Pejel, Kasul, Munin und Tiral – und sprachen in einem allgemeinen Rat, welcher zu Lim abgehalten wurde:

[3.134.2] „Brüder, was soll es mit Hanoch, dieser alten Betrügerin des Menschengeschlechtes?! Warum müssen denn wir alle besseren Vorteile des Lebens ihr stets also teuer ablösen? Warum sind die Hanochiter Herren und wir weniger als ihre geringsten Diener? Und doch sind wir Kinder aus der Höhe, wennschon hie und da aus den Weibern der Tiefe!

[3.134.3] Brüder, wir sind Riesen, unsere Muskeln haben eine solche Kraft, dass wir mit Löwen, Tigern, Bären und Hyänen – wie die Hanochiter höchstens mit Fliegen – den Kampf aufnehmen können!

[3.134.4] Wie wäre es denn, so wir uns zu Tausenden vereinen möchten und zögen dann hin nach Hanoch und setzten uns in den Besitz dieser Stadt und aller ihrer unberechenbaren Vorteile?

[3.134.5] Es ist freilich wahr, diese Stadt hat eine überaus feste Ringmauer und einhundertsiebzig dreimal zu verschließende Tore, und ober den Toren sind eherne Riesen gestellt, die wohl ein sehr fürchterliches Aussehen haben, aber sie sind tote Werke, von Menschenhänden verfertigt, und können sich nicht einmal gegen eine Fliege zur Wehr stellen.

[3.134.6] Also wäre es an der Zeit, dass wir uns vereinen möchten und ziehen gen Hanoch!“

[3.134.7] Einer aus dem Rat aber erhob sich und sprach: „Hört mich an, Brüder, einige Worte nur muss ich zu euch sprechen!

[3.134.8] Seht, so wir hinziehen in großen Massen, da werden es die Hanochiter merken, was wir im Sinne führen, und werden bei unserer Annäherung die Stadt sperren! Was werden wir dann tun? Nichts, als unverrichteter Sache wieder mit Spott und Schande abziehen!

[3.134.9] Kommen wir aber nur in geringer Anzahl, da werden wir nichts ausrichten gegen sie!

[3.134.10] Daher wäre mein Rat dieser: Da die zehn kleinen Städte um Hanoch noch nicht befestigt sind und eine jede Stadt für sich kaum zehn- bis fünfzehntausend Menschen, von schwacher Beschaffenheit in jeder Hinsicht, fasst, so sollten wir uns dieser Städte mit leichter Mühe völlig bemächtigen und dadurch allen Handelsverkehr mit Hanoch rein abschneiden!

[3.134.11] Sodann werden die Hanochiter rein mit uns zu tun bekommen. Wir aber werden keine Narren sein und werden ihnen ihre Produkte um unerschwingbare Summen abkaufen, sondern wir werden selbst das hervorbringen, was uns vonnöten ist!

[3.134.12] Und die Hanochiter mögen dann aus Hunger über ihre Stadtmauer springen, wie sie wollen, und ihre schönen Weiber und ihre anderen Vorteile verkaufen, an wen sie wollen und können. Dass wir sie ihnen nicht abkaufen werden, die wir sie von allen Seiten umfangen – außer um die größten Schandpreise –, des können sie vollends versichert sein!

[3.134.13] Ich meine, auf diese Weise muss in der Kürze der Zeit Hanoch entweder ganz fallen, oder es wird sich gefallen lassen müssen, von uns Bedingungen anzunehmen, die sicher nicht zu unserem Nachteil berechnet sein dürften!“

[3.134.14] Dieser Rat gefiel allen, und schon in den nächsten Tagen hatten sich zweihunderttausend der kräftigsten Männer bewaffnet, sind dann über die zehn Städte hergefallen und haben sie nahe ohne Widerstand mit einem Schlag erobert.

[3.134.15] Als die Hanochiter aber diesen Schlag erfuhren, da ergrimmten sie, fingen an, die schrecklichsten Kriegsgeräte zu verfertigen, und rüsteten so in einem Jahr ein Kriegsheer von einer Million Menschen aus, gaben ihnen Anführer, die das Heer einübten und dann mit ihm gegen die mächtigen Außenvölker rückten.

[3.134.16] Wie aber dieser Krieg ausfiel, wird die Folge zeigen.

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