Am 3. Oktober 1843
[3.132.1] Als die zehntausend Weiber aber in der Tiefe anlangten, lagerten sie sich etwa bei einer kleinen Stunde Feldweges außer der Stadt.
[3.132.2] Es war Abend, als sie vor Hanoch anlangten und ihr Lager machten.
[3.132.3] Die um die abendliche Zeit eben nicht selten lustwandelnden Hanocher aber bemerkten die große Zahl der sich lagernden Weiber und gingen eilends in die Stadt darum und zeigten solches dem König an.
[3.132.4] Und der König fragte die Anzeiger, wie viele der Weiber wohl nach einer bestimmten Maßgabe es sein dürften.
[3.132.5] Die Anzeiger sagten: „Hoher König, ihre Anzahl ist so groß, dass wir sie nimmer auszusprechen vermögen, denn sie bedecken, knapp aneinandergestellt, mehrere Morgen Landes, und das will doch sehr viel gesagt haben!“
[3.132.6] Der König aber fragte weiter: „Wisst ihr denn nicht, woher diese Weiber gekommen sind? Und sind sie noch jung und mehr von der schönen Seite?“
[3.132.7] Und die Befragten antworteten dem König: „Hoher König, mit Bestimmtheit können wir dir weder das eine noch das andere kundgeben! Aber soviel sich so im Vorübergehen hat entnehmen lassen, da können wir dir sagen, dass dieses Weiberheer aus der Höhe ist und mehr von der jungen als von der alten Seite zu sein scheint! Ob es darunter wohl auch viele Schönheiten gibt, das konnten wir der starken Dämmerung halber nicht ausnehmen, aber viele sehr angenehme Stimmen haben wir darunter gehört, und daraus ließe sich allenfalls wohl ein Schluss ziehen, dass nämlich, nach den Stimmen zu urteilen, immerhin sehr viele Schöne darunter sein müssen!“
[3.132.8] Mit diesem Bescheid war der König auch ganz vollkommen zufrieden und sprach: „Edle Bürger Hanochs, hört mich! Es könnte nicht besser gehen, als es geht!
[3.132.9] Heute noch nehmen wir auf gerade und ungerade das ganze Heer dieser Weiber gefangen, geben sie dann in die große Verschönerungsanstalt! In einem Jahr sind sie gemästet und ihre Haut poliert, und wir können sie dann wieder um große Schätze an die auswärtigen Völker verkaufen, von denen fast in jeder Woche Hunderte kommen, um zu kaufen unsere herrliche Ware!
[3.132.10] Geht aber nun und zeigt es den Institutsvorstehern an, auf dass sie ja zu diesem herrlichen Fang die gehörigen Maßregeln so schnell als möglich treffen können!“
[3.132.11] Die Anzeiger gingen nun eiligst und taten, was ihnen der König geraten. Und in einer Stunde standen schon bei zwölftausend Männer schlagfertig da und eilten hinaus ins Lager der Weiber und eroberten dasselbe ohne Schwertstreich.
[3.132.12] Wieso denn aber? Die Weiber meinten, es kämen ihnen ihre entflohenen Männer entgegen, um sie wieder aufzunehmen entweder zu Weibern oder die Ledigen zu Bräuten.
[3.132.13] Daher fingen die Weiber auch alsbald an zu jubeln und liefen den Männern in die Arme, und wo zwei einen Mann erwischten, da wurde alsbald gerauft unter den zweien.
[3.132.14] Die Männer aber taten den Weibern schön und brachten sie alle in derselben Nacht in die Herberge.
[3.132.15] Am nächsten Tag erst besah der König den Fang und war überaus zufrieden mit demselben; denn es waren zumeist lauter noch sehr rüstige feste Gebirgsweiber, darunter wenig alte, aber desto mehr junge sich befanden.
[3.132.16] Er befahl daher den Professoren der Anstalt, ja alle Aufmerksamkeit und allen Fleiß auf die Verschönerung dieser Weiber zu verwenden.
[3.132.17] Und die Professoren bewirkten auch Wunderdinge in einem Jahr schon, was den König umso mehr freute, als er aus seinen Landsmänninnen solche Herrlichkeiten hervorwachsen sah, nebst dem Gewinn, der da für Hanoch erwachsen würde in der Kürze der Zeit.
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