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131. Die Reinigung der Höhe. Zug der zehntausend Frauen von der Höhe in die Tiefe

Am 2. Oktober 1843

[3.131.1] Die Höhe aber hatte sich in dieser Zeit so ziemlich gereinigt; denn alles, was da nur einigermaßen schiefen Sinnes war, zog sich nach und nach in die Tiefe.

[3.131.2] Besonders bekam das männliche Geschlecht einen stets größeren Appetit nach der Tiefe, der schönen Weiber wegen; und der einmal die Süßigkeit der Weiber in der Tiefe verkostet hatte, der zog nicht mehr auf die Höhe zu seinen Brüdern und Schwestern, sondern blieb ganz behaglich im Schoße der Weiber in der Tiefe sitzen.

[3.131.3] Darum hat sich denn auch, wie bemerkt, die Höhe dieser Zeit so ziemlich gereinigt, bekam aber darum keine Nachricht von allem dem, was sich da in dieser Zeitperiode von etlichen fünfzig Jahren in der Tiefe alles ausgebildet hatte.

[3.131.4] Es besprachen sich Lamech und Muthael wohl öfter miteinander, wie es etwa in der Tiefe zugehen dürfte; allein sie konnten nichts Klares darüber herausbringen.

[3.131.5] Denn der Herr wollte nicht reden über das Verhältnis der Tiefe. Boten aber, die der Muthael in die Tiefe auf Erkundigungen ausgesandt hatte, kamen nimmer zurück, denn sie fanden in der Tiefe bisher eine allzeit zu gastfreundliche Aufnahme und zu viel Vergnügungen, als dass es sie je wieder gelüsten sollte, auf die harten und frostigen Höhen zurückzukehren.

[3.131.6] Und so konnten weder der Lamech, noch der Noah, der zu der Zeit auch schon ein Mann von achtzig Jahren war, und ebenso wenig der Muthael etwas aus der Tiefe erfahren.

[3.131.7] Lamech berief aber über zehntausend Weiber zusammen, die da ohne Männer auf der Höhe lebten und sich heimlich vorgenommen hatten, ihren Männern in die Tiefe zu folgen, und sagte mit mächtiger Stimme zu ihnen:

[3.131.8] „Was wollt ihr denn tun? Habt auch ihr euch vom Satan umgarnen lassen?

[3.131.9] Der Herr aber redete zu mir und sprach: ‚Lamech, halte sie nicht auf, die da Meiner vergessen haben; denn in der Tiefe sollen sie den Lohn ihrer Treue empfangen! Jeder tue nach seiner Lust; Ich aber bin der Herr und werde tun nach Meinem Sinne!‘

[3.131.10] Hört also, ihr Weiber, das hat der Herr euretwegen zu mir geredet; darum will ich euch nimmer aufhalten! Die da hier bleiben wollen aus Liebe zu Gott, die mögen bleiben; die aber hinabziehen wollen, die sollen ziehen!

[3.131.11] Ob sie so leicht wiederkehren werden, als sie fortziehen, das wird gar hell und traurig genug die Folge zeigen!“

[3.131.12] Als die Weiber solches vernommen hatten, fingen sie an zu jubeln und liefen davon und nahmen Speise und begaben sich in die Tiefe.

[3.131.13] Da sprach der Muthael zum Lamech: „Da haben wir’s jetzt! Die Rede, die sie hätte auf der Höhe erhalten sollen, treibt sie alle in die Tiefe! Wenn das so fortgeht, da werden wir bald ganz allein uns auf der Höhe befinden!“

[3.131.14] Der Lamech ward aber ganz traurig über diese Bemerkung.

[3.131.15] Und der Noah redete dafür zum Muthael: „Ist es also, so sei es also; der Herr aber sieht nur auf die Seinigen und nicht auf die Fremden! Hat Er doch im Anfang auch nicht mehr als ein Paar geschaffen, und die Erde ist erfüllt von Menschen! Siehe, so wir aber, die wir Ihm verbleiben, doch noch immer mehr als ein Paar sind, da bin ich überzeugt, die Höhen werden sich schon wieder füllen!“

[3.131.16] Mit diesem Bescheid waren Muthael und Lamech zufrieden, und sie dachten von da nicht viel mehr über die Tiefe nach, sondern nur, wie sie Gott stets mehr zu lieben vermöchten.

[3.131.17] Der Herr aber besuchte sie dann zu öfteren Malen.

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