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126. Die Verweltlichung der Kinder der Höhe. König Lamechs Tod. Thubalkain wird Staatsführer

Am 25. September 1843

[3.126.1] Also lebten aber auch die meisten Guten abgesondert und mehr zurückgezogen in ihren Gemütern von der Welt und achteten nicht dessen, was da die stets mehr und mehr in die Welt hinausgehenden Menschen taten, – was aber auch vergeblich gewesen wäre.

[3.126.2] Denn die Weltlichen waren in einen großen Eigensinn geraten, und es war mit ihnen über Geistiges nicht rätlich zu reden, indem sie fürs Erste alles besser wussten als die Mir Getreuen, und fürs Zweite aber auch beim kräftigeren Widerspruch von Seiten der Getreuen gar bald zur handgreiflichen Grob- und Rohheit ihre Zuflucht nahmen.

[3.126.3] Solche schlagenden Oppugnanten [Angreifer] horchten daher gar nicht mehr auf die Stimmen der Ältesten und sahen auch gar nicht ein die nicht seltenen Wunderwerke, die die Getreuen vor ihnen wirkten, um sie wieder auf den rechten Weg zurückzuführen.

[3.126.4] Was aber war gar bald die Folge? Nichts anderes als eine gänzliche Versinkung in alle Sinnlichkeit.

[3.126.5] Die kräftigsten Jünglinge und Männer fingen an, die Tiefe stets mehr und mehr zu besuchen, und da sie in ihr als Kinder Gottes allzeit das größte Ansehen ihrer Person fanden, wie eine Menge der schönsten Mädchen und Weiber, so fanden sie auch selten mehr Lust, auf die Höhe wieder zurückzukehren.

[3.126.6] Sie nahmen dort Weiber und siedelten sich an, bauten neue große Städte, befestigten sie mit starken Ringmauern und fingen auch bald an, die Herren dieses freilich wohl nicht großen Landes zu spielen, – was ganz besonders aber erst von ihren Söhnen, die sie gezeugt hatten mit den Töchtern der Welt in der Tiefe, der Fall war; denn diese waren kräftig und eines weltmächtigen Geistes voll, oder verständlicher gesprochen, sie waren Gesegnete der Schlange, die sie mit aller Weltmacht und Kraft und Gewalt ausrüstete.

[3.126.7] Und Lamech in der Tiefe, der da noch lebte, musste mit größtem Bedauern ansehen, was da die von der Höhe Herabgekommenen taten.

[3.126.8] Vor seinem Ende aber berief er seine Kinder zu sich, da er ein Alter von sechshundertdreißig Jahren erreicht hatte, was in der Tiefe etwas Beispielloses war, und sprach zu ihnen:

[3.126.9] „Kinder, der Herr hat mich gerufen, auf dass ich die arggewordene Welt verlassen solle; also wird es denn auch bald geschehen, dass ich diesen schon sehr müden Leib ablegen werde.

[3.126.10] Aber stoßt euch ja nicht daran also, wie sich die Kinder der Höhe an der Abrufung ihrer Väter gestoßen, sonst wird es euch noch um vieles ärger ergehen, als es ihnen nun ergeht, da ihr sie täglich von den Bergen herabfliehen seht und erbauen hier neue Städte, nehmen unsere Weiber und zeugen mit ihnen weltkräftige Kinder, die da unsere Völker stets mehr und mehr zu unterjochen anfangen!

[3.126.11] Ich rate euch daher, fest an den Herrn zu halten; denn nur Seine Macht hat bisher diese unsere mächtigen Feinde noch von unseren Städten und Gauen abgehalten.

[3.126.12] Wenn ihr je den Herrn verlassen könntet, da werdet ihr bald zu ohnmächtigen Sklaven dieser Weltmächtigen werden!

[3.126.13] Diese Worte haltet fest! Des Herrn Geist sei mit euch, wie Er es mit mir war und von nun an ewig sein wird! Amen.“

[3.126.14] Bald darauf starb Lamech und wurde von seinen Kindern auf das Ehrenvollste in eine herrliche Gruft gelegt in einem goldenen Sarg.

[3.126.15] Alle die elf Städte weinten jahrelang um diesen Führer; der Thubalkain aber ergriff dann das Staatsruder und trat in die Fußstapfen seines Vaters, aber mit mehr misstrauischem Geist.

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