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124. Über Treue und Untreue. Das Wesen von leichtsinnigen und zerstreuungssüchtigen Menschen

Am 22. September 1843

[3.124.1] Der Lamech aber dankte dem Herrn für diese Belehrung aus dem tiefsten Grunde seines Lebens und fragte Ihn, nachdem er für das Empfangene gedankt hatte, ob er die Getreuen nicht in einem eigenen Kreis um sich her versammeln solle.

[3.124.2] Der Herr aber sprach: „Lasse es gut sein also, wie es ist; denn der echt Getreue wird uns treu verbleiben auch unter dem ausgelassensten, Meiner gänzlich vergessenden Geschlecht!

[3.124.3] Hat aber jemand die rechte Treue nicht, so wird ihm auch ein enger Kreis fürs ewige Leben wenig nützen!

[3.124.4] Wenn er sich unter den Getreuen befindet, da wird er tun, als wäre er ein Getreuer; wird er sich aber unter den Ungetreuen befinden, da wird er alsbald tun, was sie tun.

[3.124.5] Wird er mit dir reden, da wird er nur das reden, davon er weiß, was dir behagt; wird er aber zu den Ungetreuen kommen, da wird er nur strotzen von schmutzigen Weltgesprächen.

[3.124.6] Siehe, das sind leichtsinnige, leichtfertige Menschen, welche zwischen Gott und Tod wie die Heuschrecken hin und her springen, und haben keine geistige Lebensfeuchtigkeit, welche da den Samen Meines lebendigen Wortes in ihnen zum Keimen brächte, wie auch keine geistige Wärme, durch welche in ihnen der ewig lebendige Same Meines Wortes zur Tatkraft heranreifen möchte, und haben dieses darum nicht, weil sie es nicht haben wollen, indem ihnen das leichtsinnige Sein viel lustiger und stets erheiternder vorkommt denn ein festes in Meiner Gnade.

[3.124.7] Diese Art Menschen sind nicht nur am schwersten zu bessern, sondern ihre Besserung ist eine Sache der nahe reinen Unmöglichkeit, und das darum, weil sie nach Umstand der Sache sogleich mit allem einverstanden sind.

[3.124.8] Willst du sie arg haben, da stelle sie unter die Argen; willst du sie lustig haben, da stelle sie unter die Lustigen; willst du sie gut haben, stelle sie unter die Guten; willst du sie weise haben, stelle sie unter die Weisen!

[3.124.9] Lässt du sie aber allein, da werden sie alsbald vor lauter Langeweile verzweifeln und verschmachten!

[3.124.10] Warum denn? Weil sie kein eigenes Leben haben und sind daher zerstreuungssüchtig.

[3.124.11] Für eine verheißene Zerstreuung und Belustigung wirst du sie sogar gewisse Zeiten hindurch in was immer für einer Tätigkeit rege erhalten können; binde sie aber nur drei Tage lang in einem engeren Kreis, da es keine Zerstreuung und Belustigung gibt, so werden sie schon am ersten Tag sieben Spannen lange Gesichter zu machen anfangen. Am zweiten Tag werden sie murren und schimpfen, und am dritten Tag werden sie entweder mit dir ernstlich aufbegehren, oder sie werden dir davonlaufen.

[3.124.12] Denn ihres Herzens Wahlspruch ist: ‚Wir wollen schon arbeiten, wenn es gerade sein muss; aber die Arbeit muss uns freuen, und nach der Arbeit darf eine angemessene Zerstreuung nie fehlen! Fehlt die, da bedanken wir uns für alle Arbeit! Zerstreuung muss sein!‘

[3.124.13] Möchtest du ein Spektakelhaus errichten, so könntest du versichert sein, dass sie täglich zu dir kommen würden, um sich am Spektakel zu weiden gleich einer Schmeißfliege am frischen Unrat; sonst aber mache dir ja keine Hoffnung, dass sie zu dir kommen werden, solange es für sie anderorts wie immer geartete Vergnügungen gibt.

[3.124.14] Sie werden auch Mein Wort hören, aber nur, wenn und solange es ihnen Vergnügen verschafft; aber das Wort in sich zur lebendigen Werktätigkeit gedeihen zu lassen, davon wirst du nie eine Spur entdecken.

[3.124.15] Diese Menschen tun alles, Gutes und Böses, wenn es ihnen nur ein Vergnügen macht, fehlt aber dieses, dann sind sie fürs eine oder fürs andere tot.

[3.124.16] Der Grund davon ist: Weil sie gar kein eigenes Leben haben, und das darum, weil sie es schon in frühester Zeit zu vergeuden gelernt haben, da sie von ihren törichten Eltern nur durch lauter darauffolgende Vergnügungen zu der vorhergehenden Tätigkeit sind angeeifert worden, wodurch sie denn auch nie den Wert der Tätigkeit, sondern nur den der Zerstreuung in sich aufgenommen haben mit völliger Hintangabe aller Selbständigkeit und Freiheit und somit alles eigenen Lebens.

[3.124.17] Daher lassen wir die Getreuen, wo sie sind, sie werden uns nicht verlassen, und also auch die Ungetreuen, denn diese werden allzeit gegen uns sein!

[3.124.18] Was aber da die leichtsinnigen Schmeißfliegen betrifft, so lassen wir sie ganz ungehindert die Schmeißhaufen beziehen; kommen sie aber unseren Speisen zu nahe, dann ist es immer Zeit genug, sie hinwegzutreiben! Der Winter des Lebens aber wird ihnen schon ohnehin früh genug einen Garaus machen.

[3.124.19] Wir wollen sie aber auch gar nicht richten; denn sie sind ja nur erscheinliche Schattenbilder, ephemerische Schemen von heut bis morgen, – dann aber ist’s gar mit ihnen auf ewig! Daher sei ihnen auch ihre kurze Lust gewährt; denn nach dieser wird für sie keine mehr folgen.

[3.124.20] Das ist Mein Wille! Haltet aber an, ihr Getreuen, in Meiner Liebe; denn in ihr wird eures Seins ewig nimmer ein Ende sein! Amen. Amen. Amen.“

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