Am 15. Januar 1842
[2.8.1] Nach dem aber berief der Abedam den Sethlahem, den Kisehel, dessen sechs Brüder und noch zwei Söhne des Kisehel, die da nicht minder ihrem Vater waren voll Eifer, Feuergeistes und voll von allerlei nützlichen Erkenntnissen in allerlei Dingen, so dass da nun in allem zehn Männer vor dem Abedam standen.
[2.8.2] Da sie aber vor Ihn hinkamen, fielen sie alsbald auf ihre Angesichter nieder vor Ihm und lobten und priesen überlaut Seinen allerheiligsten Namen Jehova.
[2.8.3] Als aber der Abedam sah, dass sie ihrem Herzen genug getan hatten, da hieß Er sie alsbald erstehen und sagte zu ihnen: „Hört, ihr Männer aus dem Mittag! Was Ich euch nun enthüllen werde, das tut unverzüglich an dem von Mir euch in eurem Geist angezeigten Tag!
[2.8.4] Solches aber verlangt von eurem freien Willen Meine Liebe und Erbarmung, dass ihr euch bedünken sollt, hinabzugehen in die Tiefe zur Stadt Hanoch, allda ihr Menschen antreffen werdet, die von Mir lediglich nichts mehr wissen und leben mit und untereinander, ärger, ärger – denn Hunde, Katzen, Wölfe, Bären, Löwen, Tiger, Hyänen und Schlangen auf einem Haufen beisammen!
[2.8.5] Sie stinken schon bis in den obersten Himmel vor Unzucht und der allerscheußlichsten Hurerei und ermorden sich gegenseitig, und vergießen das Blut ihrer Brüder und Schwestern und schonen sogar ihrer Alten nicht.
[2.8.6] Ja, Ich sage euch, ihr Frevel geht so weit, dass ihr König, der da auch Lamech heißt, Mir sogar vor noch gar nicht langer Zeit einen Krieg angekündigt hat und wollte aus großem Grimm gegen Mich, darum Ich sein arges, grausames Kriegsheer unter der Anführung Tatahars des Bösen von den reißenden Tieren vernichten ließ, die Erde sogar mit Feuer vernichten.
[2.8.7] Allein das ist nicht das ärgste der vielen Laster, die er gegen Mich begeht; sondern hört und vernehmt:
[2.8.8] Da Ich es zuließ, dass ihm alle seine Beischläferinnen untreu wurden aus Furcht um ihr Leben und entflohen sind hierher, und zwar unter die Mittnächtler, und ihm auch noch entflohen sind seine beiden Weiber und seine Tochter Naëme, – seht, darum hat er nun einen solchen Hass gegen Mich, dass er nichts anderes tut, als allein fast Tag und Nacht nur nachsinnt, wie er Mich so recht auf die allerschändlichste Weise verunheiligen möchte und könnte. Er hat allenthalben Wächter und Spione aufgestellt, die da die Menschen beobachten und behorchen müssen, was sie tun und reden. Er hat ein Loch in die Erde machen lassen, füllte es zur Hälfte mit Unrat, zeichnete Meinen Namen auf eine mit Unflat beschmierte Tafel aus Stein, verfluchte hernach die Tafel und warf sie dann vor vieler Augen unter den scheußlichsten Lästerungen in das besagte Loch und gebot darauf den niedrigsten Sklaven zu scheißen und endlich mit von ihm verfluchter Erde das Loch wieder zuzuwerfen.
[2.8.9] Gleich darauf kündigte er sich ihnen selbst als den allein allerhöchsten Gott an und gebot dann jedem bei Strafe des martervollsten Todes, ihn anzubeten.
[2.8.10] Und die Wächter und Spione müssen streng nun darauf achten und hören, dass ja von niemandem Mein Name mehr genannt wird; wer solches täte, dem stehen die entsetzlichsten Todesstrafen bevor!
[2.8.11] Den Sklaven verbot er das Reden so ganz und gar, dass, so von einem was immer für ein Wort vernommen möchte werden, ihm sogleich die Zunge aus dem Mund gerissen werden solle; so sie sich aber verständigen wollten untereinander, da sollen sie solches mit tierartigem Gebrüll tun.
[2.8.12] Auch sollen sie nicht also wie er auf zwei Füßen gehen, sondern auf allen Vieren gleich den Tieren, das heißt auf den Händen und Füßen; gerade stehen dürften sie nur bei der Arbeit.
[2.8.13] Auch darf sich dieses Sklavenvolk nicht paaren. Wehe dem, der nun mit einem Weib etwas hätte; dem stehen die schändlichsten Verstümmelungen bevor.
[2.8.14] Aus dem Grunde er nun auch schon Tausende von den Sklavenweibern und ihren Töchtern hinrichten ließ.
[2.8.15] Seht, also geht es nun in der Tiefe zu! Es gibt aber außer Hanoch noch zehn große Städte, welche diesem Meinem größten Feind alle dienstbar sind, und es geht in keiner um ein Haar nun besser zu denn in Hanoch.
[2.8.16] Seht nun ferner, und hört: Das Blut der Armen schreit zu Mir um Rache; darum habe Ich Mich ihrer erbarmt und will euch als Rächer und Befreier dieses Volkes hinabsenden; doch sollt ihr niemanden töten, auch den Lamech nicht; sondern ihnen allen verkündiget frei und offen Meinen Namen und Meinen Zorn und das nahe bevorstehende Gericht Meines Grimms, so sie sich nicht möchten alsbald in der strengsten Buße und Reue über alle ihre Frevel zu Meinem Namen wenden!
[2.8.17] Den Lamech selbst aber lasst mit eigenen Händen das besagte Loch aufgraben, die mit Meinem Namen bezeichnete Tafel wieder herausnehmen, sie reinigen mit reinem Wasser und sie dann erst waschen mit den Tränen seiner Reue!
[2.8.18] So er sich aber solches zu tun weigern wird, dann macht Gebrauch von eurer Macht und lasst eine Plage um die andere über ihn kommen, und das so lange fort, bis er sich in euren Willen fügen wird!
[2.8.19] Hebt nicht nur seine, sondern jede Herrlichkeit auf, so dass sie sich alle als Brüder und Schwestern vollends gleich sein sollen, und nur die Weisesten aus dem gemeinsten Volk setzt ein zu ferneren Leitern des Volkes; aber lasst sie nicht beziehen je die Paläste der Könige, sondern in den einfachsten und niedrigsten Hütten sollen sie wohnen.
[2.8.20] Wenn sie von euch als fähig erkannt werden und als tüchtig zur Leitung und Aufsicht, dann legt auch ihnen eure Hände auf die Stirne und auf die Achsel, und erteilt ihnen dadurch die nötige Kraft.
[2.8.21] Fürchtet allda niemanden, und lasst euch selbst nicht blenden von der großen Pracht und Üppigkeit dieser Städte; denn all die Städte sind jetzt da unten und werden allzeit sein Werke der Schlange. Daher lasst euch von keinem Glanz bestechen, sondern seid als Meine Propheten diesen Völkern äußerlich überstreng ernstlich und unerbittlich, aber innerlich desto voller von der wahren Nächsten- und Bruderliebe.
[2.8.22] Für euch aber sei dort keines Bleibens; sondern so ihr werdet alles geordnet haben, dann kehrt wieder zurück in eure Heimat, und kehrt ohne wichtige Ursachen nicht mehr zu leicht wieder zurück in die Tiefe.
[2.8.23] So ihr aber von der Tiefe heimziehen werdet, da wascht euch zuvor am ganzen Leibe, damit ihr nicht den Tod auch hierher verschleppt; denn die Tiefe ist nun voll Pestilenz und voll Todes geworden.
[2.8.24] Und nun empfangt Meinen Segen, und seid standhaft, stark, mächtig und gewaltig in allen Dingen, solange ihr nach Meinen Worten handeln werdet!
[2.8.25] Die ganze Natur gehorche eurem Wink, und die Vögel der Luft sollen untertan sein eurem Wort; so das Feuer, so die Luft, so das Wasser, also auch alles Getier, und alle bösen und finsteren Mächte.
[2.8.26] Aber hütet euch ja, niemandem etwas zuleide zu tun, – sondern nur jemandem zu helfen!
[2.8.27] Den Hartnäckigen könnt ihr strafen, aber nicht, dass er nur leide, sondern, dass er besser werde!
[2.8.28] Solches alles beachtet wohl in Meinem Namen! Amen.
[2.8.29] Mein Segen mit und in euch. Amen, Amen, Amen.“
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