Am 28. Januar 1842
[2.19.1] Und also sprach der Abedam weiter zu der Purista: „Du hast Mir zuvor gesagt: Der Adam ist aus der Hand des überheiligen himmlischen Vaters, der da ist voll der höchsten Liebe und aller Erbarmung, hervorgegangen; was möchtest denn du nun dazu sagen, so Ich vor euch allen behaupten möchte: Der Adam, wie er leibt und lebt, ist aus Meiner Hand hervorgegangen!
[2.19.2] Und wenn du ihn der Überzeugung wegen recht ernstlich dann befragen möchtest, er es dir vollends bejahen möchte?!“
[2.19.3] Und die Purista: „Mächtig bist du zwar wohl außerordentlich, aber ob du auch einen Menschen, und das noch unseren Erzvater Adam, frei erschaffen hast, das möchte ich wohl bezweifeln, – außer es müsste nur der überheilige, liebevollste himmlische Vater Selbst es also gewollt haben!
[2.19.4] Und ist das der Fall, so bist ja doch wieder nicht du, sondern nur Er der erhabene, heilige Schöpfer des Adam, und du nur Sein starkes Werkzeug!
[2.19.5] Was magst du dich hernach dessen rühmen, als wärest du selbst ein Schöpfer? Siehe, solches ist nicht fein von dir!“
[2.19.6] Und der Abedam: „Aber siehe, du Meine zarteste Purista, Ich liebe ja den überheiligen, liebevollsten himmlischen Vater ebenso sehr und noch viel mehr, als alle Menschen zusammengenommen Ihn lieben! Und so das nicht der Fall wäre, und wäre Ich nicht demütig vom Grunde aus, könntest du da wohl behaupten und glauben, dass Mir solche Macht verliehen werden würde, dass Mir darum die ganze Unendlichkeit auf den leisesten Wink gehorchen muss?!
[2.19.7] Was sagst du denn nun zu dem? Da Ich der nötigen Demut wegen [Mich] schon eigentlich gar nie rühmen kann, mag und darf?“
[2.19.8] Und die Purista und ihre Eltern und der Uranion fingen hier ganz gewaltig an zu stutzen, und die herrliche Morgenperle ward nun verlegen und wusste nicht, was sie darauf sagen sollte.
[2.19.9] Endlich aber ermahnte sie sich doch wieder und fragte ganz schüchtern, noch immer an ihrem Vater festhaltend, den Abedam: „Bist denn aber du auch wirklich also mächtig, dass da deiner Macht kein Ende ist?“
[2.19.10] Und der Abedam: „Willst du ein Zeichen Meiner Macht, Meiner Stärke und Meiner Allgewalt sehen?“
[2.19.11] Und die Purista: „Mir war der mächtige Blitz mit dem erschrecklichen Donner ja schon ein hinreichendes Zeichen deiner unbegreiflichen Macht; wer aber also mächtig ist wie du, der ist doch sicher auch stark und gewaltig.
[2.19.12] Ob du aber auch wirklich endlos mächtig bist, – durch welches Tatzeichen könntest du mich schwaches Würmchen im Staube wohl überzeugen, da ich ewig nie werde Gott gleich die Unendlichkeit überschauen können?
[2.19.13] Was möchte mir somit ein Zeichen nützen, welches du in irgendeinem endlos fernen Winkel der Unendlichkeit verrichten möchtest? Werde ich es sehen können und mich davon überzeugen?
[2.19.14] Siehe, solches ist ja unmöglich! Was sollte mir hernach ein solches Zeichen nützen? Daher lasse es lieber gut sein, und verwende deine große Macht zu etwas Besserem als zur nichts fruchtenden Sättigung menschlicher Neugierde!“
[2.19.15] Und der Abedam: „Gut gesagt, du Meine liebe Purista; so rein, wie du bist, wahrlich, ist die Sonne nicht!
[2.19.16] Ich sehe schon, es wird hart werden, dich zu überreden; denn alles, was du Mir nur immer sagst, ist rein und vollends helle wahr! Du willst kein Zeichen, Meine Fragen beantwortest du, als redete der weiseste Engelsgeist aus dir, und also komme Ich durchaus zu kurz bei dir!
[2.19.17] Aber Ich sehe schon die Ursache; du fürchtest dich noch immer, als möchte Ich dich trennen von deinen Eltern! Doch solches fürchte mitnichten; denn siehe, Ich will deinen Eltern lieber noch tausend solche lieben Töchterchen geben, wie du es bist, als nur ein Haar von deren Haupt trennen! Darum sollt ihr nicht eine solche Furcht vor Mir haben, sondern euch dafür lieber recht traulich zu Mir wenden, und ihr würdet da in einem Augenblick von Mir mehr empfangen denn also in vielen Jahren.
[2.19.18] Wahr ist es, ihr hängt zwar metallfest an dem überheiligen, liebevollsten himmlischen Vater, – aber ihr kennt Ihn nicht! Darum also aber bin Ich ja zu euch gekommen, um euch diesen Vater, den ihr über alles zwar liebt, aber nicht im Geringsten richtig erkennt, vollends kennen zu lehren.
[2.19.19] Siehe, du liebe, allerfrömmste Purista, wie hast du denn diese Meine Absicht in allen Meinen Fragen an dich so ganz und gar verkennen mögen? Siehe, das war eben nicht weise von dir!
[2.19.20] Denn solches musstest du ja doch einsehen, dass Gott, dein heiliger Vater, solche Machtboten, wie Ich es bin, nicht ohne eine sicher liebevollste Absicht herab zu euch armen, schwachen Menschen kommen lässt, die dann aber auch sicher nicht böse sind und schlimm, wie du es heimlich gemeint hast, sondern allzeit nur übergut und voll der höchsten Liebe und Erbarmung zu euch.
[2.19.21] Siehe, solches überdenke nun in dir, und verlange dann ein Zeichen von Mir, damit ihr alle daraus den heiligen, liebevollsten himmlischen Vater auch erkennen sollt, wie Er ist; denn solches ist Sein Wille an euch alle! Amen.“
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